ZFD u.a.: Stellungnahme zum Entwurf der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie

Die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie ist friedenspolitisch nicht ausreichend ambitioniert und fällt teilweise sogar hinter bisherige Versprechen der Bundesregierung zurück. Zu dieser Ein-schätzung kommen sieben entwicklungs- und friedenspolitische Verbände und Organisationen in einer Stellungnahme zum Entwurf der Neuauflage der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. In ihrem Positionspapier machen die Organisationen konkrete Vorschläge, wie die Strategie den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung gerecht werden kann.

Mit der neuen Nachhaltigkeitsstrategie will die Bundesre-gierung die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN) umsetzen. Die Agenda 2030 löste Anfang dieses Jahres die Millenniumsziele aus dem Jahr 2000 ab. Bei der Formulierung der neuen Agenda hatte die UN aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und Friedensziele aufgenommen. Denn die Millenniumsziele waren mit ihren Zielen wie der Halbierung von Hunger und Armut vor allem in jenen Staaten gescheitert, die von Kriegen und Konflikten betroffen waren. „Dieser neue und transformative Ansatz spiegelt sich nicht im Neuentwurf der Nachhaltigkeitsstrategie wider“, bedauert Oliver Knabe, Geschäftsführer des forumZFD in Köln.

Viele der im Entwurf benannten Maßnahmen, Zielsetzungen und Vorhaben zur Umsetzung des Friedensziels 16 gehen nicht über bereits bestehende internationale Verpflichtungen und be-schlossene Maßnahmen hinaus. Mit diesem Entwurf kann die Bundesregierung die nachhaltigen Entwicklungsziele nicht erreichen, erklären die Unterzeichner. Sie machen sieben Vorschläge zur Umsetzung der Friedensziele:

  • Es muss eine Friedenverträglichkeitsprüfung („Do no harm-Prüfung“) in die Nachhaltigkeitsprüfung aufgenommen werden.
  • Frieden und Konfliktsensibilität müssen Teil der Managementregeln der Nachhaltigkeitsprüfung werden.
  • Es fehlt ein valider Indikator für friedensfördernde Maßnahmen der Bundesregierung im Ausland. Die Stellungnahme schlägt hier zwei bereits vorliegende Indikatoren aus dem OECD-DAC-Bericht und verwendeten ODA-Mitteln vor.
  • Die Gewalt im Inland muss mit einem eigenen Indikator messbar gemacht werden.
  • Es braucht eine Messung der Erst- und Sammelausfuhren an deutschen Rüstungsexporten in Drittstaaten.
  • Deutschland investiert selbst zu viel in Militärausgaben, auch hier muss die Abrüstung vorangetrieben werden.
  • Die Formate zur Partizipation der Zivilgesellschaft bei der Umsetzung der Agenda 2030 müssen ausgebaut werden

Zu den Unterzeichnern der Stellungnahme gehören der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO), das Konsortium Ziviler Friedensdienst, die Plattform Zivile Konfliktbearbeitung, das Forum Ziviler Friedensdienst, der Bund für Soziale Verteidigung, Ohne Rüstung leben und pax christi. Sie erinnern auch daran, dass Deutschland im bisherigen Verhandlungsprozess mehrmals die Bedeutung der Friedensdimension zur Erreichung der Agenda 2030 betonte. Dieser Ansatz fände sich nicht im Entwurf der Nachhaltigkeitsstrategie wieder.

Finden Sie hier die gesamte Stellungnahme

Quelle: Newsletter FriEnt, 31.08.2016Die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie ist friedenspolitisch nicht ausreichend ambitioniert und fällt teilweise sogar hinter bisherige Versprechen der Bundesregierung zurück. Zu dieser Ein-schätzung kommen sieben entwicklungs- und friedenspolitische Verbände und Organisationen in einer Stellungnahme zum Entwurf der Neuauflage der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. In ihrem Positionspapier machen die Organisationen konkrete Vorschläge, wie die Strategie den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung gerecht werden kann.

Mit der neuen Nachhaltigkeitsstrategie will die Bundesre-gierung die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN) umsetzen. Die Agenda 2030 löste Anfang dieses Jahres die Millenniumsziele aus dem Jahr 2000 ab. Bei der Formulierung der neuen Agenda hatte die UN aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und Friedensziele aufgenommen. Denn die Millenniumsziele waren mit ihren Zielen wie der Halbierung von Hunger und Armut vor allem in jenen Staaten gescheitert, die von Kriegen und Konflikten betroffen waren. „Dieser neue und transformative Ansatz spiegelt sich nicht im Neuentwurf der Nachhaltigkeitsstrategie wider“, bedauert Oliver Knabe, Geschäftsführer des forumZFD in Köln.

Viele der im Entwurf benannten Maßnahmen, Zielsetzungen und Vorhaben zur Umsetzung des Friedensziels 16 gehen nicht über bereits bestehende internationale Verpflichtungen und be-schlossene Maßnahmen hinaus. Mit diesem Entwurf kann die Bundesregierung die nachhaltigen Entwicklungsziele nicht erreichen, erklären die Unterzeichner. Sie machen sieben Vorschläge zur Umsetzung der Friedensziele:

  • Es muss eine Friedenverträglichkeitsprüfung („Do no harm-Prüfung“) in die Nachhaltigkeitsprüfung aufgenommen werden.
  • Frieden und Konfliktsensibilität müssen Teil der Managementregeln der Nachhaltigkeitsprüfung werden.
  • Es fehlt ein valider Indikator für friedensfördernde Maßnahmen der Bundesregierung im Ausland. Die Stellungnahme schlägt hier zwei bereits vorliegende Indikatoren aus dem OECD-DAC-Bericht und verwendeten ODA-Mitteln vor.
  • Die Gewalt im Inland muss mit einem eigenen Indikator messbar gemacht werden.
  • Es braucht eine Messung der Erst- und Sammelausfuhren an deutschen Rüstungsexporten in Drittstaaten.
  • Deutschland investiert selbst zu viel in Militärausgaben, auch hier muss die Abrüstung vorangetrieben werden.
  • Die Formate zur Partizipation der Zivilgesellschaft bei der Umsetzung der Agenda 2030 müssen ausgebaut werden

Zu den Unterzeichnern der Stellungnahme gehören der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO), das Konsortium Ziviler Friedensdienst, die Plattform Zivile Konfliktbearbeitung, das Forum Ziviler Friedensdienst, der Bund für Soziale Verteidigung, Ohne Rüstung leben und pax christi. Sie erinnern auch daran, dass Deutschland im bisherigen Verhandlungsprozess mehrmals die Bedeutung der Friedensdimension zur Erreichung der Agenda 2030 betonte. Dieser Ansatz fände sich nicht im Entwurf der Nachhaltigkeitsstrategie wieder.

Finden Sie hier die gesamte Stellungnahme

Quelle: Newsletter FriEnt, 31.08.2016