GIZ: Schulen und Gemeindezentren für syrische Flüchtlinge in der Türkei

Etwa 2,5 Millionen Syrer sind seit Beginn des Syrienkonfliktes in die Türkei geflüchtet, vorwiegend in die südlichen Provinzen. Mehr als zwei Millionen leben nicht in Camps, sondern in Städten und Dörfern.

Viele Kinder und Jugendlichen konnten in der Vergangenheit keinen Unterricht besuchen, weil in den türkischen Schulen kein Platz für sie war. Nach Schätzungen des UNHCR gehen nur 20 Prozent der syrischen Kinder in türkische Schulen – jedoch in Extra-Klassen am Nachmittag. Denn sie sprechen kein Türkisch, nur Arabisch. Ihre Eltern bekamen meist keine Arbeitserlaubnis, um sich in der Türkei ihren Lebensunterhalt legal verdienen zu können. „Den Kindern keine Perspektive für die Zukunft bieten zu können, war für die syrischen Flüchtlinge ein wichtiger Grund, weiterzuziehen“, sagt Carl Tästensen, Landesdirektor der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH für die Türkei, Syrien und den Irak.

Ende 2015 hat die GIZ im Auftrag der Bundesregierung damit begonnen, die Schulsituation zu verbessern. In der Region Gaziantep, wo sich besonders viele Flüchtlinge aufhalten, hat sie bisher für 1,4 Millionen Euro vier Primar- und Sekundarschulen so erweitert, dass dort Platz für 2000 syrische und 2500 türkische Kinder ist. Das türkische Bildungsministerium rekrutiert die syrischen Lehrer unter den Flüchtlingen – sie arbeiten für eine geringe Aufwandsentschädigung. Die deutsche Hilfe ermöglicht den Lehrern Fortbildungen zur Verbesserung der Unterrichtsqualität und zum Umgang mit traumatisierten Kindern. Für die syrischen Kinder gibt es Türkisch-Unterricht, damit sie demnächst in normale Klassen gehen können. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) werden die Schulen auch dabei unterstützt, gemeinsame Aktivitäten für türkische und syrische Familien anzubieten. Denn die syrischen Kinder lebten bisher weitgehend getrennt von ihren türkischen Altersgenossen. Im Auftrag des Entwicklungshilfe-Ministeriums sind zahlreiche weitere Schul-Modernisierungen in der Türkei geplant, um mehr Platz für syrische Kinder zu schaffen.

Darüber hinaus erweitert die GIZ im Auftrag des Entwicklungsministeriums zusammen mit der Welthungerhilfe in den südöstlichen Provinzen der Türkei zehn Gemeinde-Mehrzweckzentren. Dort finden Sprechstunden von Ärzten, Sozialarbeitern und Psychologen statt. Die Flüchtlinge können Türkischkurse besuchen, damit sie sich in ihrer neuen Heimat besser zurechtfinden. Englisch- und Computerkurse werden sowohl für Syrer als auch für die einheimische Bevölkerung angeboten, damit sie bessere Chancen auf einen Job haben. Mit einer Ausbildung – zur Reparatur von Handys, zur Friseurin oder zur Schneiderin – sollen die Menschen sich ihren Lebensunterhalt verdienen können. Sport- und Kulturveranstaltungen in den Zentren sorgen dafür, dass Einheimische und Flüchtlinge sich kennen lernen. Das Programm machen Nichtregierungsorganisationen, die von der GIZ unterstützt werden. Zehn Millionen Euro stellt das BMZ dafür von Ende 2015 bis Mitte 2017 zur Verfügung.

„Wir tun alles, was die Lebensumstände der Flüchtlinge verbessert, vergessen dabei aber auch die Bevölkerung in den aufnehmenden Gemeinden nicht. Denn deren Lebensumstände sollen sich durch die Flüchtlinge nicht dramatisch verschlechtern. Das ist wichtig für die Akzeptanz“, sagt Tästensen. Viele ähnliche Projekte laufen gerade an oder sind in Vorbereitung.

Quelle: Mitteilung der GIZ vom 29.01.2016Etwa 2,5 Millionen Syrer sind seit Beginn des Syrienkonfliktes in die Türkei geflüchtet, vorwiegend in die südlichen Provinzen. Mehr als zwei Millionen leben nicht in Camps, sondern in Städten und Dörfern.

Viele Kinder und Jugendlichen konnten in der Vergangenheit keinen Unterricht besuchen, weil in den türkischen Schulen kein Platz für sie war. Nach Schätzungen des UNHCR gehen nur 20 Prozent der syrischen Kinder in türkische Schulen – jedoch in Extra-Klassen am Nachmittag. Denn sie sprechen kein Türkisch, nur Arabisch. Ihre Eltern bekamen meist keine Arbeitserlaubnis, um sich in der Türkei ihren Lebensunterhalt legal verdienen zu können. „Den Kindern keine Perspektive für die Zukunft bieten zu können, war für die syrischen Flüchtlinge ein wichtiger Grund, weiterzuziehen“, sagt Carl Tästensen, Landesdirektor der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH für die Türkei, Syrien und den Irak.

Ende 2015 hat die GIZ im Auftrag der Bundesregierung damit begonnen, die Schulsituation zu verbessern. In der Region Gaziantep, wo sich besonders viele Flüchtlinge aufhalten, hat sie bisher für 1,4 Millionen Euro vier Primar- und Sekundarschulen so erweitert, dass dort Platz für 2000 syrische und 2500 türkische Kinder ist. Das türkische Bildungsministerium rekrutiert die syrischen Lehrer unter den Flüchtlingen – sie arbeiten für eine geringe Aufwandsentschädigung. Die deutsche Hilfe ermöglicht den Lehrern Fortbildungen zur Verbesserung der Unterrichtsqualität und zum Umgang mit traumatisierten Kindern. Für die syrischen Kinder gibt es Türkisch-Unterricht, damit sie demnächst in normale Klassen gehen können. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) werden die Schulen auch dabei unterstützt, gemeinsame Aktivitäten für türkische und syrische Familien anzubieten. Denn die syrischen Kinder lebten bisher weitgehend getrennt von ihren türkischen Altersgenossen. Im Auftrag des Entwicklungshilfe-Ministeriums sind zahlreiche weitere Schul-Modernisierungen in der Türkei geplant, um mehr Platz für syrische Kinder zu schaffen.

Darüber hinaus erweitert die GIZ im Auftrag des Entwicklungsministeriums zusammen mit der Welthungerhilfe in den südöstlichen Provinzen der Türkei zehn Gemeinde-Mehrzweckzentren. Dort finden Sprechstunden von Ärzten, Sozialarbeitern und Psychologen statt. Die Flüchtlinge können Türkischkurse besuchen, damit sie sich in ihrer neuen Heimat besser zurechtfinden. Englisch- und Computerkurse werden sowohl für Syrer als auch für die einheimische Bevölkerung angeboten, damit sie bessere Chancen auf einen Job haben. Mit einer Ausbildung – zur Reparatur von Handys, zur Friseurin oder zur Schneiderin – sollen die Menschen sich ihren Lebensunterhalt verdienen können. Sport- und Kulturveranstaltungen in den Zentren sorgen dafür, dass Einheimische und Flüchtlinge sich kennen lernen. Das Programm machen Nichtregierungsorganisationen, die von der GIZ unterstützt werden. Zehn Millionen Euro stellt das BMZ dafür von Ende 2015 bis Mitte 2017 zur Verfügung.

„Wir tun alles, was die Lebensumstände der Flüchtlinge verbessert, vergessen dabei aber auch die Bevölkerung in den aufnehmenden Gemeinden nicht. Denn deren Lebensumstände sollen sich durch die Flüchtlinge nicht dramatisch verschlechtern. Das ist wichtig für die Akzeptanz“, sagt Tästensen. Viele ähnliche Projekte laufen gerade an oder sind in Vorbereitung.

Quelle: Mitteilung der GIZ vom 29.01.2016