Stadt Bonn: Jahrespartnerschaft der Stadt Bonn und EADI steht unter dem Thema "Ungleichheit"

Unter dem Thema “Ungleichheit” steht die Jahrespartnerschaft 2014 der Bundesstadt Bonn und EADI (European Association of Development Research and Training Institutes). Zum Auftakt fand am 18. Februar eine Diskussionsveranstaltung im Alten Rathaus statt.

Für Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch ist Ungleichheit an sich zunächst wertfrei zu verstehen. Im Sinne von Heterogenität und Individualität sei der Begriff sogar positiv besetzt. “Stellen Sie sich doch nur einmal vor, wir wären alle gleich, hätten alle den gleichen Musikgeschmack, die gleiche Lieblingsfarbe, hätten den gleichen Modegeschmack und würden alle am gleichen Lieblingsort unsere Freizeit mit unserer gemeinsamen Lieblingsbeschäftigung verbringen… Wie viel von dem, was unsere Stadt bunt, international und attraktiv macht, bliebe auf der Strecke?” hieß es in seinem Grußwort.

Ungleichheit drücke sich aber aus in verschiedenen Möglichkeiten der Teilhabe. Es gebe einen Zusammenhang zwischen ungleichen häuslichen Herkunftssituationen von Kindern und Jugendlichen und daraus resultierenden ungleichen Bildungschancen und – in der Folge – ungleichen Lebenschancen. “Jedem Menschen nach seinen Möglichkeiten und Wünschen eine umfassende Teilhabe zu ermöglichen, unabhängig von seinen individuellen Voraussetzungen wie Herkunft, Geschlecht oder Behinderung, sollte unser Ziel sein. – Und das ist (nicht ganz zufällig) die Definition von Inklusion”, formulierte er in seiner Rede, die er verlesen lassen musste. Inklusion sei nicht ohne Nachhaltigkeit zu denken, Nachhaltigkeit wiederum nicht ohne Inklusion. “Hier schließt sich der Kreis, hier gibt es die Berührungspunkte zwischen den Auswirkungen der Ungleichheit, die uns auf kommunaler Ebene beschäftigen, und den Themen, mit denen EADI sich auf Ebene der internationalen Entwicklungsforschung befasst”.

EADI-Vizepräsident Dr. Jürgen Wiemann sagte: “2007 hat die UN-Generalversammlung den 20. Februar zum Welttag der sozialen Gerechtigkeit ausgerufen. Damit sind die Mitgliedsstaaten aufgerufen, ihre Politiken und Programme zur Linderung von Armut und Verringerung von Ungleichheit zu stärken. Welche Erkenntnisse aus der Entwicklungsforschung können wir nutzen – und welche Denkanstöße braucht die zukünftige entwicklungspolitische Forschung in einer immer weiter globalisierten Welt, in der sich die großen Nord-Süd-Unterschiede verwischen und immer mehr Länder mit den gleichen oder ähnlichen Herausforderungen konfrontiert werden? Dies soll in einer Reihe von Veranstaltungen während der Partnerschaft beleuchtet werden.”

An der anschließenden Diskussionsrunde zum Thema Ungleichheit nahmen Wiemann, Ulrich Hamacher, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Bonn und Region, Dieter Heisig, Industrie- und Sozialpfarrer, Gelsenkirchen, Dr. Stefan Wilhelmy, Leiter der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt, und Dr. Karin Fischer, Soziologin an der Johannes-Kepler-Universität Linz teil. Die Moderation übernahm Dr. Markus Loewe, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik.

EADI ist der europäische Dachverband der Entwicklungsinstitute mit derzeit etwa 300 Mitgliedern in 29 Ländern Europas, davon gut die Hälfte institutionelle Mitglieder, also Forschungs- und Ausbildungsinstitute im Bereich Entwicklungsforschung und Entwicklungszusammenarbeit. Ziel des Verbandes ist die inter-disziplinäre Zusammenarbeit der europäischen Entwicklungsforschung und ihre Vernetzung mit vergleichbaren Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen und individuellen Wissenschaftlern und ihren Dachverbänden in den Entwicklungsländern, sowie die Veröffentlichung und Verbreitung von aktuellen Forschungsergebnissen.

Quelle: Pressemitteilung der Stadt Bonn vom 19.02.2014

Unter dem Thema “Ungleichheit” steht die Jahrespartnerschaft 2014 der Bundesstadt Bonn und EADI (European Association of Development Research and Training Institutes). Zum Auftakt fand am 18. Februar eine Diskussionsveranstaltung im Alten Rathaus statt.

Für Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch ist Ungleichheit an sich zunächst wertfrei zu verstehen. Im Sinne von Heterogenität und Individualität sei der Begriff sogar positiv besetzt. “Stellen Sie sich doch nur einmal vor, wir wären alle gleich, hätten alle den gleichen Musikgeschmack, die gleiche Lieblingsfarbe, hätten den gleichen Modegeschmack und würden alle am gleichen Lieblingsort unsere Freizeit mit unserer gemeinsamen Lieblingsbeschäftigung verbringen… Wie viel von dem, was unsere Stadt bunt, international und attraktiv macht, bliebe auf der Strecke?” hieß es in seinem Grußwort.

Ungleichheit drücke sich aber aus in verschiedenen Möglichkeiten der Teilhabe. Es gebe einen Zusammenhang zwischen ungleichen häuslichen Herkunftssituationen von Kindern und Jugendlichen und daraus resultierenden ungleichen Bildungschancen und – in der Folge – ungleichen Lebenschancen. “Jedem Menschen nach seinen Möglichkeiten und Wünschen eine umfassende Teilhabe zu ermöglichen, unabhängig von seinen individuellen Voraussetzungen wie Herkunft, Geschlecht oder Behinderung, sollte unser Ziel sein. – Und das ist (nicht ganz zufällig) die Definition von Inklusion”, formulierte er in seiner Rede, die er verlesen lassen musste. Inklusion sei nicht ohne Nachhaltigkeit zu denken, Nachhaltigkeit wiederum nicht ohne Inklusion. “Hier schließt sich der Kreis, hier gibt es die Berührungspunkte zwischen den Auswirkungen der Ungleichheit, die uns auf kommunaler Ebene beschäftigen, und den Themen, mit denen EADI sich auf Ebene der internationalen Entwicklungsforschung befasst”.

EADI-Vizepräsident Dr. Jürgen Wiemann sagte: “2007 hat die UN-Generalversammlung den 20. Februar zum Welttag der sozialen Gerechtigkeit ausgerufen. Damit sind die Mitgliedsstaaten aufgerufen, ihre Politiken und Programme zur Linderung von Armut und Verringerung von Ungleichheit zu stärken. Welche Erkenntnisse aus der Entwicklungsforschung können wir nutzen – und welche Denkanstöße braucht die zukünftige entwicklungspolitische Forschung in einer immer weiter globalisierten Welt, in der sich die großen Nord-Süd-Unterschiede verwischen und immer mehr Länder mit den gleichen oder ähnlichen Herausforderungen konfrontiert werden? Dies soll in einer Reihe von Veranstaltungen während der Partnerschaft beleuchtet werden.”

An der anschließenden Diskussionsrunde zum Thema Ungleichheit nahmen Wiemann, Ulrich Hamacher, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Bonn und Region, Dieter Heisig, Industrie- und Sozialpfarrer, Gelsenkirchen, Dr. Stefan Wilhelmy, Leiter der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt, und Dr. Karin Fischer, Soziologin an der Johannes-Kepler-Universität Linz teil. Die Moderation übernahm Dr. Markus Loewe, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik.

EADI ist der europäische Dachverband der Entwicklungsinstitute mit derzeit etwa 300 Mitgliedern in 29 Ländern Europas, davon gut die Hälfte institutionelle Mitglieder, also Forschungs- und Ausbildungsinstitute im Bereich Entwicklungsforschung und Entwicklungszusammenarbeit. Ziel des Verbandes ist die inter-disziplinäre Zusammenarbeit der europäischen Entwicklungsforschung und ihre Vernetzung mit vergleichbaren Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen und individuellen Wissenschaftlern und ihren Dachverbänden in den Entwicklungsländern, sowie die Veröffentlichung und Verbreitung von aktuellen Forschungsergebnissen.

Quelle: Pressemitteilung der Stadt Bonn vom 19.02.2014