FIAN: Woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Agrartreibstoff-Lobby will eine halbe Milliarde Hektar Land für
Energiepflanzen nutzen.

Am 20. Mai ist im spanischen Sevilla die internationale
Konferenz der Agrartreibstoffindustrie ‘World Biofuels 2010’ zu Ende
gegangenen. Dort wurden die Ausbaupläne der Agrartreibstoff-Befürworter mit
schockierden Zahlen untermauert. 480 Millionen Hektar Land [1] sollen bis
2045 für den Anbau von Energiepflanzen genutzt werden. Die
Menschenrechtsorganisation FIAN ist entsetzt über diese angeblich
nachhaltigen Zielsetzungen, die sogar mit der Umweltorganisation WWF einen
Fürsprecher findet. Laut FIAN werden solche Pläne massive Vertreibung
ländlicher Gruppen mit sich bringen und den Hunger weltweit verschärfen.

Seit 2008 wird wieder intensiv darüber debattert, wie eine stetig wachsende
Weltbevölkerung in Zukunft ernährt werden kann. Ein Kernthema dort sind die
begrenzten Resourcen Land und Wasser. “Es ist mir schleierhaft, wie vor
diesem Hintergrund zusätzlich eine halbe Milliarde Hektar Land für die
Agrartreibstoffproduktion zur Verfügung gestellt werden kann”, so Roman
Herre, Agrarreferent von FIAN Deutschland. “Diese Pläne sind ohne eine
massive Zunahme von Landkonflikten, bei denen die Ärmsten immer als
Verlierer hervorgehen, nicht umsetzbar.” Schon heute werden Indigenengruppen
und Bauernfamilien vertrieben und verlieren den lebenswichtigen Zugang zu
Land und Wasser durch riesige Agrartreibstoff-Projekte.

Neben den sozialen Folgen sieht FIAN auch in den Umweltauswirkungen des
Anbaus von Energiepflanzen, wie Zuckerrohr, Jatropha oder der Ölpalme, große
Probleme. “Bis heute ist der Nutzen der Agrartreibstoffe zur Bekämpfung des
Klimawandels unklar. Zudem werden die Pflanzen durch eine industrielle
Landwirtschaft auf riesigen Flächen angebaut, was Umweltzerstörungen mit
sich bringen.” Gerade vor diesem Hinhergrund ist es unverständlich, dass die
Umweltorganisation WWF solche Ziele in Sevilla als Teil einer
Nachhaltigkeitsstrategie präsentiert.

Kontakt: Roman Herre, FIAN Deutschland, r.herre@fian.de, 0176-76145926

Download: http://ml.new.fian.de/attachments/100521_FIAN_Agrartreibstoffe.pdf

Kontakt:
Ute Hausmann
Geschäftsführung, Pressekontakte

FIAN Deutschland e.V.
Briedeler Straße 13, 50969 Köln, Germany
Tel.: +49-221 / 70 200 72
Durchwahl: +49-221 / 42 29 790
u.hausmann@fian.de
www.fian.de

FIAN (FoodFirst Informations- & Aktions-Netzwerk) ist eine internationale
Menschenrechtsorganisation für das Recht auf Nahrung mit Mitgliedern in 60
Ländern.

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[1] Zum Vergleich: Die Gesamtfläche der Europäischen Union beträgt 430
Millionen Hektar.Agrartreibstoff-Lobby will eine halbe Milliarde Hektar Land für
Energiepflanzen nutzen.

Am 20. Mai ist im spanischen Sevilla die internationale
Konferenz der Agrartreibstoffindustrie ‘World Biofuels 2010’ zu Ende
gegangenen. Dort wurden die Ausbaupläne der Agrartreibstoff-Befürworter mit
schockierden Zahlen untermauert. 480 Millionen Hektar Land [1] sollen bis
2045 für den Anbau von Energiepflanzen genutzt werden. Die
Menschenrechtsorganisation FIAN ist entsetzt über diese angeblich
nachhaltigen Zielsetzungen, die sogar mit der Umweltorganisation WWF einen
Fürsprecher findet. Laut FIAN werden solche Pläne massive Vertreibung
ländlicher Gruppen mit sich bringen und den Hunger weltweit verschärfen.

Seit 2008 wird wieder intensiv darüber debattert, wie eine stetig wachsende
Weltbevölkerung in Zukunft ernährt werden kann. Ein Kernthema dort sind die
begrenzten Resourcen Land und Wasser. “Es ist mir schleierhaft, wie vor
diesem Hintergrund zusätzlich eine halbe Milliarde Hektar Land für die
Agrartreibstoffproduktion zur Verfügung gestellt werden kann”, so Roman
Herre, Agrarreferent von FIAN Deutschland. “Diese Pläne sind ohne eine
massive Zunahme von Landkonflikten, bei denen die Ärmsten immer als
Verlierer hervorgehen, nicht umsetzbar.” Schon heute werden Indigenengruppen
und Bauernfamilien vertrieben und verlieren den lebenswichtigen Zugang zu
Land und Wasser durch riesige Agrartreibstoff-Projekte.

Neben den sozialen Folgen sieht FIAN auch in den Umweltauswirkungen des
Anbaus von Energiepflanzen, wie Zuckerrohr, Jatropha oder der Ölpalme, große
Probleme. “Bis heute ist der Nutzen der Agrartreibstoffe zur Bekämpfung des
Klimawandels unklar. Zudem werden die Pflanzen durch eine industrielle
Landwirtschaft auf riesigen Flächen angebaut, was Umweltzerstörungen mit
sich bringen.” Gerade vor diesem Hinhergrund ist es unverständlich, dass die
Umweltorganisation WWF solche Ziele in Sevilla als Teil einer
Nachhaltigkeitsstrategie präsentiert.

Kontakt: Roman Herre, FIAN Deutschland, r.herre@fian.de, 0176-76145926

Download: http://ml.new.fian.de/attachments/100521_FIAN_Agrartreibstoffe.pdf

Kontakt:
Ute Hausmann
Geschäftsführung, Pressekontakte

FIAN Deutschland e.V.
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Tel.: +49-221 / 70 200 72
Durchwahl: +49-221 / 42 29 790
u.hausmann@fian.de