GTZ: Bericht zum Themenabend zu Klimawandel und Anpassung in Äthiopien

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Themenabend zu Klimawandel und Anpassung in Äthiopien: Mehr als nur Schadensbegrenzung?

„Jenseits von Kopenhagen: Klimawandel und Anpassung in Äthiopien“ lautete der Titel des Vortrags von Prof. Dr. Sabine Tröger und ihren Diplomanden Julia Pfitzner und Friedrich zur Heide von der Universität Bonn am 12. Januar im GTZ-Haus Bonn. „Aussagen zum Ausmaß des Klimawandels sind mit großer Unsicherheit behaftet, und das erschwert die Planung von Anpassungsmaßnahmen in Projekten und Programmen“, betonte Dr. Anneke Trux in ihrer Einleitung. Trux leitet das Konventionsprojekt Desertifikationsbekämpfung (CCD-Projekt) der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH, das zu der Veranstaltung ins Bonner GTZ-Haus eingeladen hatte.

In ihrem Vortrag unterstrich Tröger, dass die Situation in Äthiopien besonders schwerwiegend sei. Nicht nur der Temperaturanstieg, sondern auch die Veränderung der Regenfälle erschwerten die Anpassung an den Klimawandel, so die Wissenschaftlerin. Die Forschung nach lokalen Anpassungsstrategien führt Tröger derzeit mit acht deutschen und drei äthiopischen Studenten an insgesamt 13 Standorten in Äthiopien in Kooperation mit lokalen Experten durch. Unterstützt wird das Forschungsvorhaben sowohl vom äthiopischen Landwirtschaftsministerium und dem Horn of Africa Regional Environment Center (HoA-REC) als auch vom Centrum für Internationale Migration und Entwicklung (CIM) sowie dem GTZ Klimaschutzprogramm im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Zwei Studien aus den zweijährigen Feldforschungen stellten Pfitzner und zur Heide vor. In den Distrikten Nyangatom in Südäthiopien und Kersa Malima in Zentraläthiopien erforschten sie die lokale Verwundbarkeit durch den Klimawandel. Dabei nahm auch die Frage der Anpassungsfähigkeit der betroffenen Bevölkerung eine zentrale Stellung ein.

In Zentrum der anschließenden Diskussion mit dem Fachpublikum standen Fragen nach dem Einfluss des Klimawandels auf die Entwicklungsperspektiven Äthiopiens und nach möglichen Unterstützungsmaßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Dabei wurde deutlich, dass die Auswirkungen des Klimawandels untrennbar mit anderen Problemen des Landes verbunden sind, etwa dem Bevölkerungswachstum oder Naturkatastrophen. Ein Fazit der Diskussion: Durch die Integration von lokalem Wissen in Forschung und Entwicklungspraxis könnten Möglichkeiten für nachhaltige Anpassungsstrategien aufgezeigt werden, etwa durch Anpassung landwirtschaftlicher Produktionszyklen an veränderte Regenfälle.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in den UNCCD-News, Ausgabe Januar-Februar ab Februar 2010 unter: http://newsbox.unccd.int/
Für Rückfragen zum Vortrag können Sie sich direkt an Prof. Dr. Tröger wenden: troeger@geographie.uni-bonn.de

Katharina Graf, Konventionsprojekt Desertifikationsbekämpfung der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH. Der Beitrag gibt die persönliche Meinung der Autorin wieder.

Foto: Prof. Tröger bei ihrem Vortrag im GTZ-Haus Bonn (Foto: GTZ)Tröger_2

Themenabend zu Klimawandel und Anpassung in Äthiopien: Mehr als nur Schadensbegrenzung?

„Jenseits von Kopenhagen: Klimawandel und Anpassung in Äthiopien“ lautete der Titel des Vortrags von Prof. Dr. Sabine Tröger und ihren Diplomanden Julia Pfitzner und Friedrich zur Heide von der Universität Bonn am 12. Januar im GTZ-Haus Bonn. „Aussagen zum Ausmaß des Klimawandels sind mit großer Unsicherheit behaftet, und das erschwert die Planung von Anpassungsmaßnahmen in Projekten und Programmen“, betonte Dr. Anneke Trux in ihrer Einleitung. Trux leitet das Konventionsprojekt Desertifikationsbekämpfung (CCD-Projekt) der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH, das zu der Veranstaltung ins Bonner GTZ-Haus eingeladen hatte.

In ihrem Vortrag unterstrich Tröger, dass die Situation in Äthiopien besonders schwerwiegend sei. Nicht nur der Temperaturanstieg, sondern auch die Veränderung der Regenfälle erschwerten die Anpassung an den Klimawandel, so die Wissenschaftlerin. Die Forschung nach lokalen Anpassungsstrategien führt Tröger derzeit mit acht deutschen und drei äthiopischen Studenten an insgesamt 13 Standorten in Äthiopien in Kooperation mit lokalen Experten durch. Unterstützt wird das Forschungsvorhaben sowohl vom äthiopischen Landwirtschaftsministerium und dem Horn of Africa Regional Environment Center (HoA-REC) als auch vom Centrum für Internationale Migration und Entwicklung (CIM) sowie dem GTZ Klimaschutzprogramm im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Zwei Studien aus den zweijährigen Feldforschungen stellten Pfitzner und zur Heide vor. In den Distrikten Nyangatom in Südäthiopien und Kersa Malima in Zentraläthiopien erforschten sie die lokale Verwundbarkeit durch den Klimawandel. Dabei nahm auch die Frage der Anpassungsfähigkeit der betroffenen Bevölkerung eine zentrale Stellung ein.

In Zentrum der anschließenden Diskussion mit dem Fachpublikum standen Fragen nach dem Einfluss des Klimawandels auf die Entwicklungsperspektiven Äthiopiens und nach möglichen Unterstützungsmaßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Dabei wurde deutlich, dass die Auswirkungen des Klimawandels untrennbar mit anderen Problemen des Landes verbunden sind, etwa dem Bevölkerungswachstum oder Naturkatastrophen. Ein Fazit der Diskussion: Durch die Integration von lokalem Wissen in Forschung und Entwicklungspraxis könnten Möglichkeiten für nachhaltige Anpassungsstrategien aufgezeigt werden, etwa durch Anpassung landwirtschaftlicher Produktionszyklen an veränderte Regenfälle.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in den UNCCD-News, Ausgabe Januar-Februar ab Februar 2010 unter: http://newsbox.unccd.int/
Für Rückfragen zum Vortrag können Sie sich direkt an Prof. Dr. Tröger wenden: troeger@geographie.uni-bonn.de

Katharina Graf, Konventionsprojekt Desertifikationsbekämpfung der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH. Der Beitrag gibt die persönliche Meinung der Autorin wieder.

Foto: Prof. Tröger bei ihrem Vortrag im GTZ-Haus Bonn (Foto: GTZ)