VENRO: Afghanistan – Neue Strategie gefordert Hilfsorganisationen kritisieren Militäreinsatz

VENRO_hindukusch

Hilfsorganisationen haben die neue Bundesregierung zu einem grundlegenden Strategiewechsel in Afghanistan aufgefordert. Statt mehr Soldaten in den Krisenstaat am Hindukusch zu schicken, sollte der zivile Wiederaufbau vorangetrieben werden. Zudem müssten Frauenrechte und die Pressefreiheit endlich durchgesetzt und die demokratische Teilhabe der Bevölkerung verbessert werden, so der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO).

„Trotz des internationalen Militäreinsatzes hat sich die Situation der afghanischen Bevölkerung dramatisch verschlechtert. Sie leiden unter Armut und Hunger und der prekären Sicherheitslage“, sagt Jürgen Lieser, stellvertretender VENRO-Vorstandsvorsitzende. Gerade bei jungen Afghanen wachse der Zorn gegenüber den ausländischen Besatzern. Immer mehr würden sich bewaffneten Widerstandstruppen anschließen. „Vom Ziel, ein stabiles Afghanistan zu schaffen, sind wir weit entfernt.“

Lieser stellte anlässlich der Afghanistan-Konferenz „Mission Impossible am Hindukusch?“ in Berlin ein neues VENRO-Forderungspapier vor. In dem Papier verlangen in Afghanistan tätige deutsche Hilfsorganisationen einen grundlegenden Kurswechsel der Afghanistan-Politik.

Es gebe zwar vereinzelte Erfolge, etwa bei der Gesundheitsversorgung oder Schul- und Berufsbildung, aber die seien nicht ausreichend. Afghanistan ist nach wie vor eines der ärmsten Länder der Welt – trotz der Mittel, die bisher für den Wiederaufbau und die Entwicklungshilfe bereit gestellt worden sind.

„Die neue Regierung muss dem zivilen Einsatz Vorrang einräumen und dies auch finanziell unterfüttern. Zurzeit entsprechen die Mittel, die für den zivilen Wiederaufbau bereit gestellt werden, nur einem Bruchteil dessen, was Deutschland für den militärischen Einsatz bereit stellt“, so Lieser.

VENRO kritisiert schon seit langem, die Vermischung von ziviler und militärischer Hilfe in dem kriegszerrütteten Land. Durch die unklare Abgrenzung zwischen dem humanitären und politischen Mandat sei die Unabhängigkeit der Hilfsorganisationen in Frage gestellt und ihre Sicherheit gefährdet. „Mittelfristiges Ziel muss es sein, alle ausländischen Truppen aus Afghanistan abzuziehen“ sagt Lieser.

VENRO hat seine Forderungen in der Publikation „Was will Deutschland am Hindukusch? Hilfsorganisationen fordern grundlegenden Kurswechsel in der Afghanistan-Politik“ zusammengefasst.

“Was will Deutschland am Hindukusch?” Hilfsorganisationen fordern grundlegenden Kurswechsel in der Afghanistan-Politik. PDF

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Hilfsorganisationen haben die neue Bundesregierung zu einem grundlegenden Strategiewechsel in Afghanistan aufgefordert. Statt mehr Soldaten in den Krisenstaat am Hindukusch zu schicken, sollte der zivile Wiederaufbau vorangetrieben werden. Zudem müssten Frauenrechte und die Pressefreiheit endlich durchgesetzt und die demokratische Teilhabe der Bevölkerung verbessert werden, so der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO).

„Trotz des internationalen Militäreinsatzes hat sich die Situation der afghanischen Bevölkerung dramatisch verschlechtert. Sie leiden unter Armut und Hunger und der prekären Sicherheitslage“, sagt Jürgen Lieser, stellvertretender VENRO-Vorstandsvorsitzende. Gerade bei jungen Afghanen wachse der Zorn gegenüber den ausländischen Besatzern. Immer mehr würden sich bewaffneten Widerstandstruppen anschließen. „Vom Ziel, ein stabiles Afghanistan zu schaffen, sind wir weit entfernt.“

Lieser stellte anlässlich der Afghanistan-Konferenz „Mission Impossible am Hindukusch?“ in Berlin ein neues VENRO-Forderungspapier vor. In dem Papier verlangen in Afghanistan tätige deutsche Hilfsorganisationen einen grundlegenden Kurswechsel der Afghanistan-Politik.

Es gebe zwar vereinzelte Erfolge, etwa bei der Gesundheitsversorgung oder Schul- und Berufsbildung, aber die seien nicht ausreichend. Afghanistan ist nach wie vor eines der ärmsten Länder der Welt – trotz der Mittel, die bisher für den Wiederaufbau und die Entwicklungshilfe bereit gestellt worden sind.

„Die neue Regierung muss dem zivilen Einsatz Vorrang einräumen und dies auch finanziell unterfüttern. Zurzeit entsprechen die Mittel, die für den zivilen Wiederaufbau bereit gestellt werden, nur einem Bruchteil dessen, was Deutschland für den militärischen Einsatz bereit stellt“, so Lieser.

VENRO kritisiert schon seit langem, die Vermischung von ziviler und militärischer Hilfe in dem kriegszerrütteten Land. Durch die unklare Abgrenzung zwischen dem humanitären und politischen Mandat sei die Unabhängigkeit der Hilfsorganisationen in Frage gestellt und ihre Sicherheit gefährdet. „Mittelfristiges Ziel muss es sein, alle ausländischen Truppen aus Afghanistan abzuziehen“ sagt Lieser.

VENRO hat seine Forderungen in der Publikation „Was will Deutschland am Hindukusch? Hilfsorganisationen fordern grundlegenden Kurswechsel in der Afghanistan-Politik“ zusammengefasst.

“Was will Deutschland am Hindukusch?” Hilfsorganisationen fordern grundlegenden Kurswechsel in der Afghanistan-Politik. PDF