Im Kampf gegen den Klimawandel ist Waldschutz unverzichtbar. In Ghana setzen lokale Gemeinden dafür auf schnellwachsendes Holz und effizientes Kochen.
Der Regenwald ist ein essenzielles Ökosystem: Er speichert gigantische Mengen Kohlenstoffdioxid (CO2) und ist Obdach und Speisekammer für unzählige Arten. So schützt er Klima- und Biodiversität gleichermaßen. Da der tropische Wald auch als Holzlieferant gefragt ist, gehen die Bestände drastisch zurück. In Subsahara-Afrika kochen und heizen zum Beispiel vier Fünftel der Bevölkerung mit Holz oder Holzkohle. Häufig kommt der Rohstoff unkontrolliert aus dem Tropenwald – und die Nachfrage steigt stetig.
Gemeinsam mit der ghanaischen Regierung arbeitet die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH daran, den Druck auf die Wälder in Ghana zu reduzieren. Im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) verfolgt die GIZ dabei unter der Internationalen Klimainitiative (IKI) drei Ansätze: Energieholzflächen anlegen, degradierte Waldlandschaften wieder herstellen und energieeffiziente Kochherde einführen.
Holz ist Frauengeschäft
5.000 Haushalte erhielten solche Herde. Dort wird jetzt nicht nur effizienter und rauchfreier gekocht, sondern auch CO2 eingespart – im ersten Jahr schon 11.000 Tonnen. Das sogenannte Energieholz entlastet die Wälder mit ihren seltenen und wertvollen Arten zusätzlich: Es wird aus schnellwachsenden Baumarten gewonnen, die alle drei bis fünf Jahre zur Ernte bereitstehen. 308 Hektar „Energiewald“ sind mittlerweile entstanden, weitere 700 Hektar degradierte Wälder wurden renaturiert.
Mehr als 3.000 Einheimische engagieren sich in Baumschulen und bei Aufforstungsaktionen mit bisher über einer Million Setzlingen für den Wald. Über 80 Prozent von ihnen sind Frauen. Sie sind jetzt nicht mehr nur auf den Verkauf von Holz und Holzkohle aus dem Wald angewiesen und haben durch das zusätzliche Einkommen neue Perspektiven. „Früher war es schwierig für mich, die Schulgebühren zu zahlen“, berichtet die 22-jährige Yakubu Fauzia. „Aber seit ich in der Baumschule arbeite, konnte ich sogar einiges ansparen und möchte es für meine Ausbildung zur Krankenschwester verwenden.“