Zum sechsten Mal erfüllt die Stadt Bonn die Kriterien der internationalen Kampagne zur Förderung des Fairen Handels. Die zertifizierende Organisation, Fairtrade Deutschland, bescheinigt jetzt: Die Bundesstadt darf den Titel „Fair Trade Town“ für weitere zwei Jahre tragen.
Im November 2010 erhielt die Stadt Bonn erstmals die Auszeichnung als Fair Trade Town, für die sie nachweislich fünf Kriterien erfüllen muss: Ein Ratsbeschluss spricht sich für die Unterstützung des Fairen Handels aus und beschließt den Ausschank von fair gehandeltem Kaffee und eines weiteren Produkts aus dem Fairen Handel in den Sitzungen des Rates und der Ausschüsse sowie im Büro der Oberbürgermeisterin. Eine bestimmte Anzahl an Geschäften und Gastronomiebetrieben bietet Produkte aus Fairem Handel an. Schulen, Kirchen sowie Vereine verwenden fair produzierte Waren und thematisieren den Fairen Handel in ihrer Bildungsarbeit. Eine Steuerungsgruppe mit Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik koordiniert die Aktivitäten. Jeweils nach zwei Jahren muss die Erfüllung der Kriterien erneut nachgewiesen werden, eine Urkunde bescheinigt dann die erfolgreiche Rezertifizierung.
Bonn kann mit vielen Veranstaltungen und Aktionen punkten: von Infoveranstaltungen über Schulaktionen bis hin zu dem breiten Programmangebot zur alljährlichen Fairen Woche. Initiiert, koordiniert oder begleitet werden die Aktivitäten vom Büro für lokale Nachhaltigkeit im Amt für Umwelt und Stadtgrün, oft in Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Organisationen in der Stadt, aber auch in Eigenregie beispielsweise bei der großflächigen Bewerbung der Fairen Woche.
Ein Höhepunkt des städtischen Engagements ist das Festival „Bonn – Rundum nachhaltig“, das jährlich im September auf dem Münsterplatz mit vielen Mitmachaktionen rund um faires, regionales und ökologisches Engagement zum Besuch einlädt. Hervorzuheben in den vergangenen Jahren war auch eine besondere Aktion der Steuerungsgruppe der Fair Trade Town, eine Recycling-Challenge unter Bonner Schulen. Die Schüler*innen waren aufgerufen, mittels einer Rallye möglichst viele ausrangierte Handys und Jeans zum Recyceln zu sammeln. Zum Nachahmen anregen will ein Projekt des Sport- und Bäderamtes: Hier wurden für drei Bonner Sportvereine fair produzierte Fußbälle zum Austesten angeschafft. Nachdem sie von den Expert*innen für gut befunden wurden, konnte die Stadt einen Nachlass beim Hersteller für einen vergünstigten Einkauf aller Bonner Vereine bewirken.
Durch die Beteiligung an der Fair Trade Town-Kampagne zeigt sich Bonn den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (Sustainable Developements Goals) verbunden, die im September 2015 verabschiedet wurden. Insbesondere das Ziel zwölf, das sich mit nachhaltigem Konsum und entsprechender Produktion befasst, berührt die Verantwortung der Bürger*innen im Globalen Norden bei den Entscheidungen in ihren täglichen Einkäufen.
Bonn ist eine von derzeit rund 800 Kommunen in Deutschland mit dem Titel Fair Trade Town, international sind in 36 Ländern mehr als 2.200 Städte ausgezeichnet.
Quelle: Pressemitteilung vom 11.11.2022