Ohne eine geeignete Transport-Infrastruktur kann die Wasserstoffwirtschaft nicht funktionieren. Insbesondere für den Import werden andere Lösungen als Gas-Pipelines benötigt. Ideen dazu gibt es viele – unklar ist jedoch, welche Lösung für welche Anwendung geeignet ist und wie diese am besten kombiniert werden. Das Leitprojekt TransHyDE entwickelt daher mehrere Technologien zum Wasserstoff-Transport, bewertet und demonstriert sie.
Um Deutschland auf dem Weg zur Klimaneutralität voranzubringen, braucht es mehrere Hundert Millionen Tonnen Wasserstoff jährlich. Einen Teil davon wird Deutschland selbst produzieren – der deutlich größere Teil muss aus wind- und sonnenreichen Regionen importiert werden. In beiden Fällen braucht es funktionierende und effiziente Transport-Infrastrukturen. Denn nur selten wird Wasserstoff auch dort genutzt, wo er hergestellt wird.
Deshalb werden Transport-Infrastrukturen für kurze, mittlere und lange Strecken dringend benötigt. Teilweise könnten dafür bereits bestehende Gasnetz- und Gasspeicher-Infrastrukturen genutzt werden, teilweise braucht es gänzlich neue Transport-Technologien. In beiden Fällen besteht noch immer massiver Forschungsbedarf. So fehlt es derzeit noch an geeigneten Standards, Sicherheitsvorschriften und internationalen Regelungen. Zudem wurden zahlreiche Transport-Technologien bisher nur in kleinem Maßstab getestet.
Das Leitprojekt TransHyDE wird daher Transport-Technologien umfassend weiterentwickeln – und zwar technologieoffen entlang verschiedener möglicher Entwicklungspfade. Genauer wird TransHyDE in vier Demonstrationsprojekte je eine Transport-Technologie testen und hochskalieren:
- Wasserstofftransport in Hochdruckbehältern.
- Wasserstofftransport in bestehenden und neuen Gasleitungen.
- Transport von in Ammoniak gebundenem Wasserstoff.
- Wasserstofftransport mittels LOHC.
Damit all diese Technologien möglichst schnell Teil des Gesamtenergiesystems werden, will das Leitprojekt einen eigenen Roadmap-Prozess anstoßen. Damit möchte das Projekt fortlaufend analysieren: Wo stehen wir, wo wollen wir hin – und wie genau können wir dieses Ziel erreichen? Schon jetzt ist klar: Für den Markteinstieg von Wasserstoff-Transporttechnologien braucht es neue Standards, neue Normen und neue Zertifizierungen. Daher widmet das Projekt diesem Themenbereich ein eigenes Arbeitspaket. Ebenso dem Thema Materialtestung, Sensorik und Sicherheit. So wird sichergestellt, dass alle entwickelten Lösungen langlebig, effizient und sicher sein werden.
Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), 01.12.2021