Ohne Frieden und Gerechtigkeit kann Entwicklung kaum nachhaltig gestaltet werden. Frieden ist daher einer der fünf Grundpfeiler der Agenda 2030, mit der sich die Staatengemeinschaft zu weltweit nachhaltiger Entwicklung verpflichtet hat – und auch das Thema der diesjährigen Ringvorlesung „Transformation unserer Welt – Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“.
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die Außenstelle Berlin von Engagement Global und die Professur für Internationale Beziehungen der Universität Potsdam laden Interessierte dazu ein, die Schnittstellen von Frieden und nachhaltiger Entwicklung näher zu betrachten. Die digitale Vorlesungsreihe hat am Montag, 8. November 2021, begonnen und wird am Montag, 6. Dezember 2021, enden.
Frieden nachhaltig gestalten – eine Utopie?
Am ersten Abend der fünfteiligen Ringvorlesung haben Roderich Kiesewetter, Mitglied des Deutschen Bundestages, und Dr. Thania Paffenholz, Direktorin von Inclusive Peace, die Ringvorlesung mit der Frage eröffnet, ob und wie die nachhaltige Gestaltung von Frieden möglich sei. Rund 200 Teilnehmende sind der politischen und wissenschaftlichen Einordnung digital gefolgt und haben einen Eindruck von den verschiedenen Dimensionen und Handlungsfeldern in der Gestaltung von nachhaltigem Frieden bekommen.
In seinem Vortrag hob Roderich Kiesewetter die Relevanz der Agenda 2030 für die Arbeit von Organisationen und Institutionen hervor, betonte aber auch, dass die Umsetzung dieser durch Gefahren wie den Klimawandel, bewaffnete Konflikte und die Corona-Pandemie bedroht werde. Deswegen bedürfe es in der Entwicklungszusammenarbeit einer besonderen Aufmerksamkeit und einer starken Zusammenarbeit, um den Gefahren entgegenzuwirken. Im Zentrum von Dr. Thania Paffenholz Impuls stand die Annahme, dass nachhaltiger Frieden eine Utopie sei, da es keinen Endpunkt geben könne. Entsprechend seien die Bemühungen und der Einsatz für nachhaltigen Frieden ein andauernder Prozess, bei dem es um Annäherung, Strategieentwicklung und Berücksichtigung lokaler wie innovativer Ansätze gehen müsse. Beide Referierenden verwiesen auf die Notwendigkeit, möglichst alle Akteurinnen und Akteure in die Arbeit miteinzubinden.
Weitere Termine der Ringvorlesung
Neue Perspektiven und kritische Fragen werden auch bei den weiteren Vorlesungen im Fokus stehen. Am Montag, 15. November 2021, wird der Bereich der Vergangenheitsarbeit nach Gewaltkonflikten in den Blick genommen sowie deren Bedeutung für gesellschaftliche Transformationsprozesse und die Umsetzung der Agenda 2030 betrachtet. Den besonderen Schutz von Frauen und Mädchen in Gewaltkontexten aber auch ihre Rolle als Akteurinnen für gesellschaftlichen Wandel wird in der Vorlesung am Montag, 22. November 2021, aufgegriffen. An den beiden folgenden Montagen sollen Ernährungssicherheit und Digitalisierung in Verbindung mit der Gestaltung und Sicherung von Frieden diskutiert werden. Die Referierenden werden immer live aus der GIZ-Repräsentanz Berlin einen inhaltlichen Impuls geben, an den sich ein moderiertes Gespräch anschließt. Anregungen und Fragen durch die digitalen Zuhörerinnen und Zuhörer werden berücksichtigt.
Die Vorlesungen finden immer von 18 Uhr bis 19:30 Uhr statt. Anmeldeschluss ist der Sonntagabend vor dem jeweiligen Termin. Die Teilnahme an der digitalen Veranstaltung ist kostenfrei.
Quelle: Engagement Global, 12.11.2021