Die internationale Staatengemeinschaft hat sich 2015 auf die Agenda 2030 und ihre 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung verständigt, um globale Herausforderungen – etwa die Bekämpfung von Hunger und Armut, den Kampf gegen den Klimawandel, die Verbesserung von Bildungschancen, die Förderung von Frieden und Rechtsstaatlichkeit und die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit – zu bewältigen. Die Agenda 2030 dient staatlichen und zivilgesellschaftlichen entwicklungspolitischen Akteuren als Rahmen.
Entwicklungspolitik und Entwicklungszusammenarbeit (EZ) werden in diesem Zusammenhang als Maßnahmen zur Bewältigung globaler Herausforderungen positioniert, die die Bekämpfung von Armut und Hunger beinhalten, aber in ihrer Zielformulierung deutlich darüber hinausgehen. Für dieses breite Verständnis von Entwicklungspolitik ist es wichtig, dass die Bevölkerung staatliches Engagement im Bereich von Entwicklungspolitik, EZ und nachhaltiger globaler Entwicklung mehrheitlich unterstützt – nicht zuletzt, weil es sich um steuerfinanzierte Maßnahmen handelt. Erkenntnisse zur öffentlichen Meinung gegenüber Entwicklungspolitik sind daher für entwicklungspolitische Planungs- und Entscheidungsprozesse, für die Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit sowie für die entwicklungspolitische Bildungsarbeit relevant.
Vor diesem Hintergrund gibt der DEval-Meinungsmonitor 2021 entwicklungspolitischen Entscheidungsträger*innen Feedback zur Einstellung der Bevölkerung gegenüber Entwicklungspolitik. Damit liefert er ihnen Orientierungswissen, um das Politikfeld und die Kommunikation mit der Bevölkerung auf Basis solider Informationen zu gestalten.
Die Publikation schließt an den Meinungsmonitor Entwicklungspolitik 2018 und den Meinungsmonitor Entwicklungspolitik 2019 an, in denen die Einstellung der Bevölkerung zu EZ und nachhaltiger Entwicklung (2018) beziehungsweise die Mediennutzung mit Blick auf internationale Nachrichten und weltweite Armut (2019) untersucht wurden. Im Meinungsmonitor 2021 werden in fünf Kapiteln folgende Fragestellungen untersucht:
- Welche Informationen zu Entwicklungspolitik stehen der Bevölkerung über die Medien zur Verfügung?(Kapitel 2)
- Wie wirken sich in den Medien genutzte Argumente für und gegen EZ auf die Einstellung der Bevölkerung zu EZ aus? (Kapitel 3)
- Welche Wirkung haben spezifische Informationen zur Wirksamkeit von EZ auf die Einstellung der Bevölkerung zu EZ? (Kapitel 4)
- Wie wirken moralische Appelle, und welche Rolle spielen moralische Überzeugungen für die Unterstützung von EZ? (Kapitel 5)
- Was erwartet die Bevölkerung von EZ? (Kapitel 6)
Diese Fragestellungen wurden bislang für Deutschland noch nicht untersucht – oder die verfügbaren Daten und Studien sind veraltet. Auch für andere EZ-Geberstaaten liegen bisher nur wenige Beiträge vor, die sich einzelnen dieser Fragestellungen widmen.
Quelle: Deutsches Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval), 23.04.2021