DAAD | Impulspapier: Internationalen Austausch klimagerecht gestalten

Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Internationale Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung spielt für die Bewältigung dieser Krise eine Schlüsselrolle. Gleichzeitig belastet der weltweite wissenschaftliche Austausch das Klima. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) zeigt daher in einem aktuellen Impulspapier Wege zu einer nachhaltigen akademischen Mobilität auf.

„Das vergangene Jahr hat neben der Corona-Pandemie erneut die massiven Auswirkungen der fortschreitenden Klimaerwärmung im Anthropozän sichtbar gemacht“, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee in Bonn. „Buschbrände in Australien und den USA oder tauende Permafrostböden im Norden Russlands sind dabei nur Ausschnitte aus den weltweiten Verheerungen, die wir Menschen auf unserem Planeten anrichten.“ Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der ganzen Welt arbeiteten hart daran, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vom dringend notwendigen Kurswechsel zu überzeugen, indem sie Evidenz zu aktuellen Forschungsfragen erzeugen. „Doch auch die Wissenschaft und der akademische Austausch selbst müssen mehr zum Schutz des Klimas beitragen. Es gilt, wissenschaftliche Mobilität und akademischen Austausch nachhaltiger zu gestalten und mittelfristig weitgehend vom Ausstoß klimaschädlicher Gase zu entkoppeln“, so Mukherjee.

Im Impulspapier „Nachhaltige Mobilität – Wie organisieren wir Internationalisierung von Hochschulbildung und Wissenschaft zukünftig klimagerecht?“ skizziert der DAAD aktuelle Herausforderungen, Zielkonflikte und mögliche Lösungsansätze auf dem Weg zu einer Balance zwischen notwendigem internationalem Wissenschaftsaustausch und dem Klimaschutz. Das Papier schlägt fünf grundlegende Prinzipien vor, die bei der Konzeption von Programmen und allgemein bei der Planung und Ausgestaltung internationaler Mobilität Orientierung bieten. Der DAAD versteht dies auch als einen Beitrag zur Diskussion mit Hochschulen, Förderern und der Öffentlichkeit zur Frage von wissenschaftlichem Austausch in Zeiten der Klimakrise.

Im Rahmen eines hausweiten Projekts zum Nachhaltigkeitsmanagement plant der DAAD zudem konkrete Schritte, um Nachhaltigkeit im eigenen Handeln konsequent zu verankern. So werden Nachhaltigkeitskriterien bei Dienstreisen oder Veranstaltungen zukünftig stärker berücksichtigt. Im Förderhandeln werden Anreize geschaffen, um CO2-Emissionen zu vermeiden, etwa durch die Nutzung klimaschonender Verkehrsmittel oder digitaler Formate. Bereits im laufenden Jahr sollen zunächst die Emissionen von nicht vermeidbaren Dienstreisen der DAAD-Beschäftigten kompensiert werden. In Abstimmung mit den Geldgebern ist anschließend die Ausweitung der Kompensationsmöglichkeiten auf die Mobilität von Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie die Förderung von Projekten geplant.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

Ruth Fuchs
Expertin S13 – Nachhaltige Entwicklung
DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst
+49 228 882-697
fuchs@daad.de

Weitere Informationen

Quelle: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD), 29.01.2021