Der „Autofreie Tag“ ist ein Aktionstag, der jährlich am 22. September deutlich macht: Es geht auch ohne Auto! Wie das gelingen und für mehr Nachhaltigkeit sorgen kann? Daran arbeiten innovative Forschungsprojekte unterstützt durch das BMBF.
Der „Autofreie Tag” ist ein Aktionstag, der jährlich am 22. September zeigt: Es geht auch ohne Auto! Auf dem Land und in der Stadt, Jung und Alt sind unterwegs – verschiedene Mobilitätsangebote bewegen und verbinden uns. Doch nicht überall ist das Angebot gut und nachhaltig dafür ausgebaut. Eine nachhaltige Mobilitätswende ist notwendig. Diese will nicht nur ökologische Herausforderungen meistern, beispielsweise Belastungen durch Emissionen minimieren. Sie ist auch sozial zu gestalten, um alle Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen. Dafür braucht es eine starke Forschung, die Innovationen bereitstellt, diese in der Praxis erprobt und anpasst. Mit diesem Grundsatz entwickelt das BMBF in der Sozial-ökologischen Forschung Wege in die Mobilität der Zukunft – gemeinsam mit Wissenschaft, Kommunen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
Mit der Forschungsagenda „Nachhaltige urbane Mobilität” bringt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Nachhaltigkeitsinnovationen in die Praxis. Mit dem Wettbewerb MobilitätsWerkStadt 2025 ermöglicht das BMBF rund 50 kommunalen Projekten den Wandel ihres Mobilitätssektors vor Ort zu gestalten. Die erarbeiteten Mobilitätskonzepte sind vielfältig und unterscheiden sich von Kommune zu Kommune. So wird beispielsweise die Praxistauglichkeit von autonomen Fahrzeugen erforscht, werden innovative Mobilitätsangebote getestet, Mobilitätsstationen etabliert oder der öffentliche Nahverkehr besser in bestehende Angebote eingebunden. Ziel ist es unter anderem, den motorisierten Individualverkehr in Städten und im Umland zu minimieren und autofreie Mobilitätsalternativen zu befördern.
Im September 2020 sind zudem Forschungsprojekte im Rahmen der BMBF-Fördermaßnahme MobilitätsZukunftsLabor 2050 gestartet. In den MobilitätsZukunftsLaboren werden übergreifende und grundlegende Fragen der nachhaltigen Mobilität inter- und transdisziplinär erforscht und mögliche Ansätze und Wege für die Mobilität der Zukunft bis zum Jahr 2050 aufgezeigt. Eine zentrale Rolle spielt hier vor allem die Digitalisierung und welche Auswirkungen diese auf unser Mobilitätsverhalten und auf unsere Mobilitätsbedürfnisse hat. Zugleich eröffnet Digitalisierung neue Möglichkeiten. Ziel der Projekte ist es beispielsweise, Fragen zu automatisiertem Fahren zu erforschen, Pendlerverflechtungen zu verstehen und Mobilitätsdaten auszuwerten. Dabei geht es auch um die Minimierung des Autoverkehrs, z.B. eine Reduzierung des Pendlerverkehrs durch soziale Innovationen, Lebensstile und Arbeitsmodelle, wie etwa Homeoffice, sowie um alternative Mobilitätskonzepte, die Emissionen reduzieren und die Lebensqualität verbessern.
Einen Überblick über die einzelnen Projekte gibt die Webseite: https://www.zukunft-nachhaltige-mobilitaet.de/. Im Auftrag des BMBF werden die verschiedenen Projekte durch das nexus Institut gemeinsam mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) begleitet und unterstützt. Die Begleitforschung dient dem Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Projekten und mit der Öffentlichkeit. Ziel ist es darüber hinaus, einen gemeinsamen Lernprozess zu schaffen sowie den Austausch und die Vernetzung zwischen den Projekten zu intensivieren. Die Webseite informiert daher zu den einzelnen Projekten, zu Schwerpunktthemen sowie aktuellen Entwicklungen und Forschungsergebnissen. Stetig werden interessante Informationen hinzugefügt, z.B. ist ein Innovationsbaukasten zur Vorstellung wirksamer und nachhaltiger Maßnahmen für die Gestaltung kommunaler Verkehrswendeprojekte zur Veröffentlichung geplant. Darin stecken viele Ideen, Erkenntnisse aus der Wissenschaft und Erfahrungen aus der Praxis für Alternativen zum Auto.
Quelle: Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. – Projektträger, Umwelt und Nachhaltigkeit, 21.09.2020