Engagement Global | Das war die SDG-Sommerakademie 2020

Bei der SDG-Sommerakademie 2020, die von Dienstag, 18. bis Freitag, 21. August 2020, als Hybridveranstaltung in Berlin stattfand, drehte sich alles um den Themenkomplex Wasser und die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung.

Die 17 Ziele sind getragen von der Idee einer gemeinsamen Verantwortung aller für alle Menschen und den Planeten. Ziel 6 steht dabei für die Gewährleistung des Zugangs zu sauberem Wasser und sauberen Sanitäreinrichtungen für alle. Mit Ziel 14 wiederum strebt die internationale Staatengemeinschaft den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der Meere an. Wasser als Quelle allen Lebens stand bei der Sommerakademie im Fokus.

30 Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen und Dualstudierende der Berliner Wasserbetriebe nahmen an der Präsenzveranstaltung mit Expertinnen und Experten aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Bund und kommunalen Wasserversorgern teil. 15 weitere schalteten sich punktuell online dazu.

Die Teilnehmenden gingen in Vorträgen, Diskussionen, Workshops und Exkursionen der Frage nach, wie ein Wandel zu mehr globaler Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit möglich ist und welche Rolle sie dabei spielen können. Sie diskutierten unter anderem zu den Themen nachhaltiger Umgang mit Wasser, Klimawandel und Wasser, Wasser und Gerechtigkeit und lernten Beispiele guter Praxis aus Ländern des Globalen Südens und Nordens kennen.

Gertrud Falk von der Menschrechtsorganisation FIAN Deutschland bekräftigte zum Auftakt, dass Trinkwasser Voraussetzung für die Verwirklichung vieler Menschenrechte und Nachhaltigkeitsziele sei. Dennoch fehlte 2,2 Milliarden Menschen der ausreichende Zugang zu der lebenswichtigen Ressource. Außerdem machte sie deutlich, dass es sich bei der Verteilungsgerechtigkeit trotz sehr unterschiedlicher Wasservorkommen hauptsächlich um ein politisches Problem handele.

Manuela Helmecke vom Umweltbundesamtes erläuterte die Risiken, die durch den Klimawandel mit Dürrejahren und Starkregen für die Wasserqualität einhergehen. Sie zeigte auch, wie der Bund mit einem Stakeholderprozess dem schädlichen Eintrag von Spurenstoffen entgegenwirkt und gab den Teilnehmenden mit auf den Weg, vor allem Arzneimittelreste nicht in der Toilette zu entsorgen.

In einer Fishbowl-Diskussion diskutierten Vertretende aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wasserbetriebe und indigener Perspektive mit den Teilnehmenden die Fragen: Wie kann Wasser sowie dessen Qualität geschützt werden? Wie kann dessen Verfügbarkeit für die Umwelt sowie für alle Menschen unter Kriterien der globalen Gerechtigkeit sichergestellt werden? Im Zentrum stand in der Gegenüberstellung eines privatwirtschaftlichen zu einem gemeinwohlorientierten Ansatz das positive Beispiel der Rekommunalisierung der Berliner Wasserbetriebe.

Eine Diskussionsteilnehmerin machte warnend auf das Extrem der Kommerzialisierung des Regenwassers in Bolivien aufmerksam. Ein Diskussionsteilnehmer wies unter anderem darauf hin, dass durch die Klimakrise die Wasserknappheit in bestimmten Teilen der Welt noch größer werde, was immer mehr Menschen zur Flucht zwinge.

In einem Design Thinking Workshop konnten die Teilnehmenden ihre Handlungskompetenzen erweitern. So entwickelten sie beispielsweise Ideen zur Sensibilisierung von Konsumentinnen und Konsumenten für ihren virtuellen Wasserkonsum durch die Wahl ihrer Produkte.

Die Veranstaltung wurde von der Außenstelle Berlin von Engagement Global im Rahmen des Programms Entwicklungspolitische Bildung in Deutschland (EBD) in Kooperation mit dem EPIZ-Zentrum für Globales Lernen e.V. durchgeführt und von den Berliner Wasserbetrieben unterstützt.

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Quelle: Engagement Global, 27.08.2020