Um der Corona-Pandemie zu begegnen, ist europäische und weltweite Zusammenarbeit erforderlich. Eine solche Zusammenarbeit umfasst die Unterstützung besonders betroffener Länder innerhalb Europas, aber auch in ärmeren Regionen außerhalb Europas. Doch inwieweit teilt die Bevölkerung Deutschlands eine solch kooperative und solidarische Politik?
Das DEval ist dieser Frage im Rahmen der neuesten Erhebungswelle des COVID-19 Snapshot Monitoring (COSMO) vom 21. bis 22. April 2020 nachgegangen. Das Institut hat Fragen zu europäischer und weltweiter Solidarität, entwicklungspolitischen Maßnahmen sowie den zugrundeliegenden Motiven eingebracht.
Zentrale Ergebnisse:
– Grundsätzlich unterstützen weite Teile der Befragten den Ansatz einer kooperativen und solidarischen Politik gegenüber stärker betroffenen Ländern.
– Finanzieller Unterstützung für andere Staaten innerhalb der EU stehen jedoch vergleichsweise viele Befragte skeptisch gegenüber. Sogenannte Corona-Bonds erhalten wenig Zustimmung.
– International sieht ein Großteil der Befragten sogenannte Entwicklungsländer als am stärksten von der aktuellen Situation bedroht. 44% der Befragten stimmen einer stärkeren finanziellen und technischen Unterstützung für Entwicklungsländer zu. Einen Schuldenerlass halten die Befragten hingegen für weniger sinnvoll.
– Über ein Viertel zeigt sich spendenbereit, um zur Bewältigung der Krise in anderen Ländern beizutragen. 10% der Befragten geben an, bereits eine Spende getätigt zu haben.
Da die nationale und internationale Covid-19-Situation raschen Veränderungen unterliegt, werden die hier behandelten Fragen in künftigen Wellen der COSMO-Studie erneut abgefragt und vom Team des DEval-Meinungsmonitor aufbereitet.
DEval Brief April 2020: Öffentliche Meinung und internationale Solidarität in der Corona-Pandemie
Quelle: Deutsches Evaulierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit, 29.04.2020