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For several decades now, Germany has become home to significant numbers of Afghans, and more recently Syrians, who have fled war. In this Working Paper, the authors Esther Meininghaus and Katja Mielke analyse the political engagement for peace by Afghans and Syrians in Germany since the beginning of violent conflict in Afghanistan (1978) and Syria (2011).
Departing from an understanding of peace processes as more than summits and diplomatic events, the authors focus on peacemaking initiatives ‘from below’ by Afghans and Syrians in Germany, with a particular emphasis on activities in North Rhine-Westphalia (NRW), in a long-term perspective.
BICC Working Paper 11\2019 highlights how history writing and research have sidelined organically emerging initiatives for peace from among societies facing war—including among those living abroad. The evidence in this Paper, however, demonstrates that bottom-up engagement of exiles has initiated activities from the grassroots to the highest level, that is comparable to official Track 1 talks that comprise representatives of the major armed factions of a conflict. In conclusion, we argue that such Afghan- and Syrian-led initiatives should receive significantly more scholarly attention and that their consideration will likely change the history writing of war and peace with a much clearer emphasis on the perspective of those who are concerned the most.
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Source: BICC, Press release, 08.01.2020[:de]
In den letzten Jahrzehnten wurde Deutschland zur Heimat vieler Menschen, die vor den Kriegen in Afghanistan und in jüngerer Zeit auch in Syrien geflohen waren. In BICC Working Paper 11\2019 “Beyond Doha and Geneva—Peacemaking engagement of Afghans and Syrians in North Rhine-Westphalia and Germany” (in englischer Sprache) analysieren die Autorinnen Esther Meininghaus und Katja Mielke das politische Engagement dieser Bevölkerungsgruppen für den Frieden seit Beginn der gewaltsamen Konflikte in Afghanistan (1978) und Syrien (2011).
Die Autorinnen verstehen unter Friedensprozessen mehr als Gipfeltreffen und diplomatische Zusammenkünfte. Stattdessen konzentrieren sich mit einem Schwerpunkt auf Aktivitäten in Deutschland und insbesondere Nordrhein-Westfalen (NRW) auf afghanische und syrische Friedensinitiativen “von unten”. So untersucht das BICC Working Paper einerseits, wie sich afghanische und syrische Menschen in NRW und anderen Teilen Deutschlands friedensstiftend seit den 70er Jahren und bis heute engagierten, und andererseits, wie ihre Bemühungen sowohl mit offiziellen Gesprächen als auch der Situation in Afghanistan und Syrien in Verbindung stehen.
Das BICC Working Paper “Beyond Doha and Geneva-Peacemaking engagement of Afghans and Syrians in North Rhine-Westphalia and Germany” belegt, dass Geschichtsschreibung und Forschung sowohl Friedensinitiativen, die im Krieg vor Ort entstanden sind, als auch solche, die von Afghaninnen und Afghanen sowie Syrerinnen und Syrern im Ausland angestoßen werden, vernachlässigen. Demgegenüber weisen die Autorinnen nach, dass das Bottom-up-Engagement der Exilantinnen und Exilanten dazu beigetragen hat, Aktivitäten „von unten“ bis zur höchsten Ebene zu initiieren, die mit den offiziellen Track-1-Gesprächen vergleichbar sind und Vertreterinnen und Vertreter der wichtigsten bewaffneten Konfliktparteien umfassen. Esther Meininghaus und Katja Mielke plädieren dafür, dass solche Initiativen unter afghanischer und syrischer Führung mehr wissenschaftliche Aufmerksamkeit erhalten sollten: Eine solche viel deutlichere Betonung der Perspektive derer, die am meisten betroffen sind, würde die Geschichtsschreibung von Krieg und Frieden tatsächlich verändern. (Ein BICC Policy Brief mit diesbezüglichen Politikempfehlungen ist in Vorbereitung.)
Sie finden den Volltext von BICC Working Paper 11\2019 “Beyond Doha and Geneva-Peacemaking engagement of Afghans and Syrians in North Rhine-Westphalia and Germany” (in englischer Sprache) als PDF hier
Quelle: BICC, Pressemeldung, 08.01.2020[:]