1992 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 17. Oktober zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut. Mit diesem Tag soll der Widerstand der in Armut lebenden Menschen gewürdigt und ihnen Gehör verschafft werden sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Situation durch die Mitgliedsstaaten getroffen werden. Seit 2000 ist die Bekämpfung von Armut in den Nachhaltigkeitszielen der UN (SDGs) verankert. Die internationale Genossenschaft Oikocredit leistet seit über 40 Jahren ihren Beitrag, um dieses Ziel zu erreichen.
Weltweit leben mehr als 700 Millionen Menschen in extremer Armut. Sie müssen mit weniger als 1,90 US-Dollar am Tag auskommen. Bis 2030 soll die Zahl der in Armut lebenden Menschen weltweit um die Hälfte reduziert werden. In Armut leben bedeutet, dass es an lebenswichtigen Gütern wie Nahrung, Kleidung und Obdach mangelt. Aber auch an Zugang zu Finanzierungen, Spar- und Versicherungsmöglichkeiten. „Vielen Menschen in Ländern des globalen Südens wird die Möglichkeit verwehrt, ein Bankkonto zu eröffnen oder einen Kredit zu erhalten. Dadurch verlieren sie die Chance, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und gestalten zu können.“ so Helmut Pojunke, Geschäftsführer des in Bonn ansässigen Westdeutschen Förderkreises von Oikocredit. „Oikocredit finanziert mit dem Geld ihrer Anleger*innen Partnerorganisationen vor Ort, die diese Dienste anbieten“, – 76 Prozent aller Partner weltweit würden im Bereich inklusives Finanzwesen arbeiten, so Pojunke weiter.
Die Genossenschaft investiert seit 1975 in den Schwerpunktbereichen Landwirtschaft, erneuerbare Energien und inklusives Finanzwesen in Partnerorganisationen des globalen Südens. Rund 57.000 Anleger*innen finanzieren mit ihrem Geld knapp 700 Partner weltweit. Insbesondere Frauenförderung ist Oikocredit ein wichtig. „Es hat sich gezeigt, dass Investitionen in Frauen stärker der Familie und der Gesellschaft zu Gute kommen. Bei Oikocredit sind im Bereich inklusives Finanzwesen 84 Prozent der Kundschaft weiblich“, so Pojunke.
Quelle: Oikocredit International, 17.10.2019