Unter welchen Bedingungen wurde mein T-Shirt oder die eigene Lieblings-Jeans produziert? Immer mehr Menschen fragen nach und wollen wissen, wie und wo ihre Kleidung hergestellt wurde. Der neue Einkaufsratgeber „Buy Good Stuff“ hilft dabei Antworten zu finden und ist der erste Fair Fashion Shopping Guide für das Ruhrgebiet.
Am Donnerstag, den 27. Juni 2019, wurde „Buy Good Stuff“ im Union Gewerbehof in Dortmund bei einer Pressekonferenz vorgestellt. In den vergangenen Monaten wurden für den Ratgeber 395 inhabergeführte Modegeschäfte zwischen Dinslaken und Dortmund sowie rund 200 Modefilialisten zu ihrem Sortiment befragt. „Buy Good Stuff“, verfügbar als kostenloses Printmagazin, macht das große Angebot öko-fairer Mode im Ruhrgebiet sichtbar. Zahlreiche Modedesignerinnen und -designer, Labels sowie Inhaberinnen und Inhaber von Modegeschäften kommen in redaktionellen Beiträgen zu Wort. Sie zeigen die Möglichkeiten fairer und ökologischer Produktion und die verschiedenen Facetten nachhaltigen Konsums. Informationen rund um das Thema Fairness und Ökologie und eine Fotostrecke mit fairer Mode runden den Inhalt des Ratgebers ab.
Während der Pressekonferenz bekamen die anwesenden Journalistinnen und Journalisten und andere Interessierte nicht nur Informationen zum Ratgeber, sondern erlebten auch live ein Fotoshooting zu fairer Mode. Susa Flor vom gleichnamigen Label betonte: „Heutzutage ist es wichtiger, was auf dem Etikett steht. Mode sollte aber etwas individuelles und kreatives bleiben. Individualität sollte aber nicht durch Ausbeutung anderer befleckt werden. Deshalb ist fair gehandelte Mode so wichtig.“
Jasmin Assadsoliman, Studentin des Masterstudiengangs „Kulturanalyse und – vermittlung“ an der Technischen Universität Dortmund und Mitarbeiterin bei den Recherchen und Befragungen für den Fair Fashion Guide Ruhrgebiet, erzählte von ihren im Projekt gesammelten Erfahrungen: „Ich fand es spannend das theoretisch Gelernte in Punkto Nachhaltigkeit einmal praktisch mit umsetzen zu können. Neben dem Voranbringen fair gehandelter Mode, fand ich es bereichernd, dass Buy Good Stuff Ruhrgebiet gleichzeitig den gängigen Ruhrgebietsklischees entgegentritt. Hier gibt es viel Engagement für faire Mode.“
Das Projekt ist eine Kooperation des Netzwerks Faire Metropole Ruhr, der AMD Akademie Mode und Design Düsseldorf, dem Seminar für Kulturanthropologie des Textilen (Technische Universität Dortmund) und Engagement Global. Über das EBD-Programm, entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland, wird das Projekt von der Außenstelle Düsseldorf von Engagement Global unterstützt. Das EBD-Programm soll dazu beitragen, der breiten Öffentlichkeit oder ausgewählten Zielgruppen entwicklungspolitische Themen nahe zu bringen.
„Buy Good Stuff – Fair Fashion Shopping Guide“ ist eine Reihe, die seit 2014 als Studierendenprojekt an der AMD Akademie Mode und Design erscheint. Bislang gibt es Ausgaben für die Städte und Regionen Düsseldorf, Köln, Berlin, Ruhrgebiet und demnächst auch für München (2019).