Nach Einschätzung der Welthungerhilfe verschlimmert sich die Lage der Menschen im Ostkongo dramatisch. In den dicht besiedelten Provinzen Nord-Kivu und Ituri gibt es den größten Ebola-Ausbruch in der Geschichte des Landes. Gleichzeitig finden schwere Kämpfe zwischen Rebellengruppen, der kongolesischen Armee und den UN Friedenstruppen statt, wobei vor allen Dingen die Rebellen mit äußerster Brutalität gegen die Zivilbevölkerung vorgehen. Im Vorfeld der für Dezember geplanten Präsidentschaftswahlen spitzt sich die ohnehin schon angespannte Lage weiter zu. Hunderttausende sind auf der Flucht und die Bauern können aus Angst vor Überfällen ihre Felder nicht mehr bestellen. Insgesamt sind in der Demokratischen Republik Kongo 13 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren ist unterernährt.
„Die Menschen sind gefangen in diesem Teufelskreis. Durch den Ausbruch von Ebola hat sich die ohnehin schon schwierige Gemengelage im Kongo noch verschärft. Die Helfer können wegen der Kämpfe viele Dörfer gar nicht mehr erreichen oder werden selbst angegriffen. Der jahrzehntelange Bürgerkrieg hat zu einem totalen Vertrauensverlust in der Bevölkerung geführt. Im Vorfeld der Wahlen steigt dieses Misstrauen auch gegenüber Impfkampagnen und medizinischen Helfern weiter an. Die Menschen brauchen in dieser schwierigen Zeit dringend internationale Unterstützung. Ein unkontrollierter Ebola-Ausbruch wäre eine Katastrophe für die notleidenden Menschen im Kongo und für die Nachbarländer“, mahnt Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe.
Die Welthungerhilfe wird zusätzlich zu ihren Ernährungsprojekten Nothilfe-Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung von Ebola finanzieren. Im Zentrum steht die Ausbildung von lokalem Gesundheitspersonal, das in den Dörfern über die Krankheit und die vielen Ansteckungsmöglichkeiten informiert sowie die große Bedeutung von Hygienemaßnahmen und sauberem Trinkwasser zur Prävention aufzeigt. Parallel werden Jugendliche vor Ort als Gesundheitshelfer geschult, um Verhaltensweisen zu verändern wie zum Beispiel die strikte Vermeidung von Körperkontakt mit Ebola-Toten im Rahmen von Beerdigungen.
Quelle: Pressemitteilung Welthungerhilfe, 29.11.2018