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Weltweit wurden bei der Bekämpfung des Hungers seit der Jahrtausendwende große Fortschritte erzielt. Dies zeigt der neue Welthunger-Index, der die Ernährungslage in 119 Ländern berechnet. Die Index-Werte zur Hungersituation sind weltweit seit dem Jahr 2000 um 28% gefallen und auch die Kindersterblichkeit hat sich im gleichen Zeitraum halbiert. Die jüngst gestiegene Zahl der Hungernden von 821 Millionen Menschen zeigt jedoch, dass der Trend aktuell in die falsche Richtung geht. Wenn das Tempo bei der Bekämpfung des Hungers gleichbleibt, wird es 50 Ländern nicht gelingen den Hunger bis 2030 abzuschaffen. Deshalb müssen die Anstrengungen im Kampf gegen den Hunger verstärkt werden – auch in Deutschland.
„Die Welthungerhilfe hat eine aktuelle Umfrage von Infratest dimap durchführen lassen. Sie zeigt eindeutig, dass 90% der Bundesbürger die Bekämpfung des Hungers wichtig oder sehr wichtig ist. 84% halten es zudem für wichtig oder sehr wichtig, dass Entwicklungshilfe geleistet wird. Bei den Wählerinnen und Wählern der Großen Koalition sind es über 90%. Das ist ein klarer politischer Auftrag. Kriegerische Auseinandersetzungen, Konflikte und die Folgen des Klimawandels führen zu Flucht, Vertreibung und Hunger. Wir brauchen dauerhafte politische Lösungen für die weltweiten Konflikte, um den Hunger endgültig zu besiegen“, betont Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe.
Der Bericht 2018 zeigt auf, dass Hunger sowohl Ursache als auch Folge von Flucht und Vertreibung ist. In Ländern mit bewaffneten Konflikten ist der Hunger doppelt so hoch wie im Rest der Welt. Mehr als 68 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht, so viele wie nie zuvor. „Die Mehrzahl der Flüchtlinge bleibt in ihrer Heimatregion und braucht dort auch Unterstützung. Diese selbst oft armen Aufnahmeländer benötigen mehr Hilfe. Für die Geflüchteten ist nicht nur die Grundversorgung wichtig, sondern auch die Möglichkeit, dass sie Zugang zu Beschäftigung und Bildung bekommen. Humanitäre Hilfe allein reicht nicht aus“, sagt Bärbel Dieckmann.
Angola, Ruanda, Äthiopien und Myanmar gehören 2018 zu den Vorreitern mit einer Verbesserung des WHI-Wertes um mehr als 45 Prozent. Dagegen gibt es in 16 Ländern mit einer ernsten Ernährungslage keine Verbesserungen oder sogar Rückschritte. Die höchsten Hungerwerte gibt es weiterhin in Afrika südlich der Sahara und die Zentralafrikanische Republik bleibt Schlusslicht.
Den Welthunger-Index 2018 und weiteres Pressematerial finden Sie unter: http://www.globalhungerindex.org/de/ und https://www.welthungerhilfe.de/presse/ oder folgen Sie dem #GHI2018
Quelle: Pressemitteilung Welthungerhilfe, 11.10.2018[:]