MinisterInnen wollen Klimakonferenz in Katowice zum Erfolg führen
Der neunte Petersberger Klimadialog ist mit einem klaren Bekenntnis zu einer ambitionierten und sozialen Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens zu Ende gegangen. Die Vertreterinnen und Vertreter aus 35 Staaten formulierten die klare Erwartung, dass bei der kommenden Weltklimakonferenz in Katowice Ende des Jahres die Umsetzungsregeln für das Pariser Abkommen beschlossen werden. Sie machten zugleich deutlich, dass sie die anstehenden Veränderungen im Sinne einer „Just Transition“ sozial gerecht gestalten wollen.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Klimaschutz und Gerechtigkeit gehören zusammen, das ist eine wichtige Botschaft dieses Petersberger Klimadialogs. Beim Klimaschutz stehen viele Volkswirtschaften vor großen Umbauarbeiten. Die internationale Erfahrung zeigt: Je früher man sich auf die Veränderungen einstellt, desto besser lassen sich Brüche vermeiden und der gesellschaftliche Zusammenhalt erhalten. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass es der Klimawandel selbst ist, der in vielen Regionen die weitaus größte Bedrohung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist. Dieser Petersberger Klimadialog war erst der Auftakt für eine internationale Debatte über sozial gerechten Klimaschutz, bei der wir noch viel voneinander lernen können“
Der polnische Umweltminister Henryk Kowalczyk unterstrich, dass die Annahme des kompletten Umsetzungspakets des Pariser Klimaschutzabkommens bei der Weltklimakonferenz in Katowice ein wichtiger Nachweis wäre für den gemeinsamen Willen, mehr und schneller gemeinsam zu handeln. Die Präsidentschaft, orientiert an den Vertragsstaaten, wird sicherstellen, dass das Ergebnis der Konferenz alle Länder in eine friedliche, nachhaltige Zukunft führt.
Staatssekretär Michal Kurtyka, designierter Präsident der 24. Weltklimakonferenz in Katowice: „Die Menschen gehören in das Herz unserer Politik. Das heißt, dass unsere Klimapolitik Vorteile für die Gesellschaft und einen gerechten Wandel für alle Bürgerin-nen und Bürger sicherstellen muss. Um Klimaneutralität zu erreichen, brauchen wir sowohl Durchbrüche bei Klimaschutztechnologien, als auch eine bessere Nutzung von Biosystemen als Kohlenstoff-Senken. Die Nutzung von Technologien, die gerade reif werden, kann uns helfen, unsere Langfristziele zu erreichen – so wie erneuerbare Energien, Elektromobilität und die Digitalisierung.”
Deutschland und Polen haben den neunten Petersberger Klimadialog als Ko-Gastgeber ausgerichtet und unter das Motto „Changing together for a just transition“ gestellt. Das Thema „Just Transition“ – der sozial gestaltete Umbau hin zu einer klimafreundlicheren Volkswirtschaft – stand damit erstmals prominent auf der Tagesordnung der internationalen Klimadiplomatie. Es wurden zahlreiche Beispiele für Strukturwandel, Neuqualifizierung von ArbeitnehmerInnen und neue Klima-Jobs ausgetauscht. Auch Kommissionen zu Strukturentwicklung und Klimaschutz sowie Dialogformate mit Sozialpartnern waren Thema der Konferenz.
Ebenfalls im Zentrum der Gespräche stand die Vorbereitung der Weltklimakonferenz in Katowice im Dezember. Dort sollen robuste Umsetzungsregeln für das Pariser Klimaschutzabkommen beschlossen werden. Außerdem findet dort die politische Phase des Talanoa-Dialogs statt, einer Informationsgrundlage für die Vorbereitung der nationalen Klimaschutzbeiträge. Denn bislang reichen die Beiträge noch nicht aus, um die Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad, besser noch 1,5 Grad zu begrenzen.
Quelle: Pressemitteilung Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, 19.06.2018