Neuer Wegweiser hilft kleinen und mittleren Unternehmen, soziale und ökologische Ziele zu erreichen
Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in ländlichen Regionen wollen ihr soziales und ökologisches Handeln stärken – doch knappe personelle und finanzielle Ressourcen hindern sie oft daran. Der Wegweiser „Nachhaltiges Handeln in Unternehmen und Regionen” gibt ihnen nun einen Katalog von Maßnahmen an die Hand, mit der sie in wenigen Schritten und ohne große Vorarbeiten erfassen können, welche Themen für sie besonders relevant sind und wie es ihnen gelingen kann, Ziele zu formulieren, zu erreichen und die Erfolge zu kommunizieren. Auch werden Empfehlungen präsentiert, wie regionale Organisationen, etwa Ämter oder Industrie- und Handelskammern, die KMU vor Ort dabei unterstützen können. Der Wegweiser ist ein Ergebnis des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über drei Jahre hinweg geförderten, Ende 2017 abgeschlossenen Projekts „RegioTransKMU – Regionale Transformation durch sozial-ökologisch handelnde Unternehmen”. Koordinatorin war die Umweltwissenschaftlerin Dr. Chantal Ruppert-Winkel vom Zentrum für Erneuerbare Energien (ZEE) der Universität Freiburg, Verbundpartner waren das Öko-Institut e.V. in Darmstadt und der Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen.
Bundesweit beschäftigen KMU mehr als 60 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und erwirtschaften mehr als 30 Prozent der Umsätze. Daher gelten sie als wichtige Akteure für eine erfolgreiche Transformation hin zu einer umweltschonenderen und sozial verträglicheren Wirtschaft. Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Erwartungen und rechtlicher Vorgaben einerseits sowie des demographischen Wandels und des sich daraus ergebenden Fachkräftemangels andererseits stellt sich für sie eine zentrale Frage: Was kann ländliche Regionen sowie KMU als Arbeitgeber so attraktiv machen, dass Menschen dort leben und arbeiten wollen – und welche Rolle spielt dabei das soziale und ökologische Engagement der KMU?
Um Antworten darauf zu finden, haben die Forscherinnen und Forscher nachgefragt: in Unternehmen, in etwa 1.000 Haushalten, bei Expertinnen und Experten sowie bei potenziellen Fachkräften – Schülerinnen und Schüler, Studierende und Auszubildende – für die KMU. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass Fürsorge für die Beschäftigten sowie Umweltbewusstsein zwar prägende Merkmale vieler KMU sind, diese jedoch ihre entsprechenden Aktivitäten oft wenig strukturieren und für die eigene Außendarstellung stärker nutzen könnten. Gerade die Haushaltsbefragung hat gezeigt, dass sich Menschen für das sozial-ökologische Handeln der KMU in ihrer Region interessieren, sich aber oft nicht ausreichend darüber informiert fühlen. Daraus ergibt sich ein Potenzial für eine stärkere externe Kommunikation, getreu dem Motto: Handle nachhaltig und rede darüber. Als hilfreich können sich dabei insbesondere regionale Netzwerke erweisen. Auch eine nachhaltige Regionalmarke stellt eine gute Möglichkeit dar, um wichtige Zielgruppen vor Ort besser zu erreichen.
Wegweiser zum Download: www.regio-trans-kmu.de/fileadmin/user_upload/wegweiser.pdf
Quelle: Nachrichten Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA), 22.02.2018