Bei einer Mitmachaktion benennen Bürgerinnen und Bürger grüne Oasen sowie Betonwüsten
Der Klimawandel kommt auch nach Bonn – mit Starkregen, Hitze und Stürmen. Umso wichtiger ist es, mehr Natur in die Stadt zu bringen, um die Folgen der Wetterkapriolen abzuschwächen. Bei einer Mitmachaktion in der Bonner Kaiserpassage sammelten Bürgerinnen und Bürger Ideen für eine Stadtkarte des Klimawandels.
„Die Poppelsdorfer Allee ist im Sommer schön schattig, aber der gesamte Beueler Bahnhofsbereich ist die reinste Betonwüste.“ Mit einem Fähnchen markiert ein junger Vater die beiden Stellen auf einem großen Stadtplan von Bonn. Der ist bereits übersät mit Nadeln: Die grünen Fähnchen zeigen, wo es in Bonn schon grüne Oasen gibt, zum Beispiel Dachgärten, Alleen und grüne Fassaden. Sie spenden Schatten und speichern Wasser – und sind deshalb wichtig, um die Folgen des Klimawandels aufzufangen. Anders sieht es bei den roten Nadeln aus: Hier fehlt Stadtgrün, obwohl Raum dafür wäre.
Viele Bürgerinnen und Bürger nutzten am Freitag in der Kaiserpassage die Gelegenheit, bei einer Mitmachaktion des Wissenschaftsladen Bonn grüne Oasen ebenso wie graue Betonwüsten zu markieren. Bis zum Abend entstand daraus eine große Stadtkarte des Klimawandels – Auftakt für das neue WILA-Projekt „Stadt und Land im Fluss“, bei dem in den kommenden drei Jahren zusammen mit den Universitäten Bonn und Bochum sowie den Städten Gelsenkirchen und Bonn Handlungsleitlinien zur Klimaanpassung in den beteiligten Städten entwickelt werden. Gefördert wird es vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel. Die Aktion in der Kaiserpassage fand in Kooperation mit dem KIT-Projekt Schaufenster Ozean statt.
„Das Projekt bietet große Chancen, Bonn für den Klimawandel fit zu machen. Das gelingt aber nur, wenn wir die Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger mit einbeziehen“, zog Projektleiterin Anke Valentin vom Wissenschaftsladen Bonn nach der Mitmachaktion Bilanz. Die Ergebnisse der Aktion bilden erst den Anfang: Sie fließen zusammen mit weiteren Befragungen in die Analysen der Unis ein, um dann mit Entscheidungsträgern diskutiert zu werden.
Quelle: Pressemitteilung WILA Bonn, 13.11.2017