H-BRS: Preis – Verantwortung und Nachhaltige Entwicklung 2017

In diesem Jahr geht der Preis für Verantwortung und Nachhaltige Entwicklung des Internationalen Zentrums für Nachhaltige Entwicklung an gleich drei Preisträger. Fabian Schultz, Magdalena Wiemeler und Abla Alzagameem teilen sich den mit 1.000€ dotierten Preis. Jedes Jahr vergibt das IZNE den Preis für eine herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeit oder Dissertation der HBRS mit Bezug auf Nachhaltigkeit & Verantwortung.

Gleich drei Preisträger wurden 2017 für ihren Einsatz zum Thema Nachhaltigkeit gekürt. Die Übergabe des Preises für Verantwortung und Nachhaltige Entwicklung 2017 fand dieses Jahr im Rahmen der Weltklimakonferenz (COP23) zusammen mit der Vernissage der Kunstausstellung „Green Pieces“ mit Werken von Hilla Jablonsky am Donnerstag, den 2. November 2017 in Sankt Augustin statt. Folgende Absolventen teilen sich den mit 1.000€ dotierten Preis:

Abla Alzagameem hat nach ihrem Master of Science in Pharmaceutical Chemistry in ihrem Heimatland Jordanien ein Stipendium des Fachbereichs Angewandte Naturwissenschaften bekommen. In ihrer Dissertation mit dem Titel “Biomass and Green Chemistry: Building a Renewable Pathway” beschäftigte sich Frau Alzagameem mit der stofflichen Verwertung nachwachsender Rohstoffe – eine sehr aktuelle Thematik mit direktem Bezug zur Ressourcenschonung. Inhaltlicher Fokus ihrer Promotion ist die Isolierung und Charakterisierung von Lignin, einer komplexen dreidimensionalen Verbindung, die neben den Cellulose-Fasern die stabilisierende Matrix aller höheren Pflanzen bildet (ca. 30% der Holz-Inhaltsstoffe). Weltweit fallen bei der Zellstoffproduktion ca. 70 Mio. t isolierter technischer Lignine an, die hauptsächlich energetisch genutzt (also verbrannt) werden. Von Interesse sind Lignine vor allem wegen ihrer hohen Binde- und Klebekraft und der Wirkung als Antioxidans. Derzeit wird jedoch nur ein Bruchteil des Lignins (ca. 2%) einer kommerziellen stofflichen Verwertung zugeführt. Ziel der Dissertation war es, Lignine verschiedener Quellen und Aufschlussverfahren zu analysieren und deren Potential zur stofflichen Verwertung zur Herstellung biobasierter Kunststoffe zu untersuchen – ein Marktsegment mit hohem Zuwachs. Während die petrochemischen Ressourcen knapper werden, steigt der Bedarf an bioabbaubaren Kunststoffen: 1990 wurden weltweit knapp 100 Mio. t Kunststoffe produziert, 2007 waren es bereits 270 Mio. t; man geht von einem jährlichen Wachstum der Kunststoffproduktion von ca. 5 % auf ca. 600 Mio. t in 2030 aus. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Margit Schulze.

Magdalena Wiemeler schrieb ihre Bachelor-Arbeit im Studiengang Wirtschaftspsychologie zu dem Thema “Analyse nachhaltigen Verhaltens und Maßnahmen zu dessen Begünstigung – Eine Untersuchung unter Studierenden”. Die Arbeit wurde von Prof. Dr. Christine Buchholz betreut. Auch den weiterführenden Master absolviert Magdalena Wiemeler an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Fabian Schultz widmete seine Bachelor Arbeit dem Thema “Sustainable Bonn – Konferenzort der Nachhaltigkeit – Status quo und Potenziale der Zertifizierung für eine nachhaltige Entwicklung”, betreut durch Prof. Dr. Wiltrud Terlau. Das Thema Nachhaltigkeit ist auch in der Konferenzbranche weiter auf dem Vormarsch. Die ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte rutschen immer stärker in den Fokus. Das Projekt Sustainable Bonn – Konferenzort der Nachhaltigkeit wurde vor 11 Jahren kommunal initiiert und wird seitdem von der Tourismus & Congress GmbH Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler (T & C) verantwortlich koordiniert. In seiner Arbeit zeigt Herr Schultz, dass “Sustainable Bonn – Konferenzort der Nachhaltigkeit” durch eine Verbesserung der nachhaltigen Wirtschaftsweise einen effektiven Beitrag zur Umweltentlastung leistet, das Projekt berücksichtigt außerdem soziale Aspekte und ermöglicht zugleich wirtschaftlichen Erfolg. Für eine zukunftsfähige Entwicklung ist das Zusammenwirken von sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekten ausschlaggebend. Mit ihrem unternehmerischen Pflichtbewusstsein tragen die Partner of Sustainable Bonn wirksam dazu bei.

Das IZNE gratuliert den diesjährigen Preisträgern und wünscht ihnen auf ihren weiteren Wegen alles Gute. Auch in Zukunft freut sich das IZNE auf spannende Abschlussarbeiten und Forschungsprojekte.

Quelle: Pressemitteilung IZNE – H-BRS, 02.11.2017