Das BMBF und die Deutsche UNESCO-Kommission ehren herausragende Bildungsinitiativen für nachhaltige Entwicklung
In Kitas lernen Kinder, wie wichtig fairer Handel ist. Ein Ökogarten zeigt Besuchern, wie Natur nachhaltig genutzt und gestaltet werden kann. Auszubildende erfahren während ihrer Lehre, wie unternehmerisches Denken und Handeln unter dem Leitbild ökologischen Wirtschaftens funktioniert. Es gibt zahlreiche herausragende Bildungsinitiativen für nachhaltige Entwicklung – 63 Kommunen, Netzwerke und Lernorte zeichnen Cornelia Quennet-Thielen, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, und die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, am 27. November in Berlin aus. Die Ausgezeichneten tragen dazu bei, Nachhaltigkeit besser in der deutschen Bildungslandschaft zu verankern.
Geehrt werden die Ausgezeichneten auf einem Kongress unter dem Motto Bildung für nachhaltige Entwicklung – „In Aktion“. Akteure aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft treffen sich, um gemeinsam die Umsetzung des am 20. Juni verabschiedeten Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Er ist zentraler Bestandteil der Umsetzung des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland.
Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen sagte anlässlich der Verleihung der Auszeichnungen: „Wir brauchen Vorbilder, um den Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft zu schaffen. Die Preisträger zeigen, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung in unserem Alltag gelebt werden kann. Nur durch Bildung verstehen wir die Auswirkungen unseres Handelns auf unsere Umwelt und Zukunft. Die Ausgezeichneten tragen mit ihrer Arbeit entscheidend dazu bei, unser Bildungswesen stärker am Prinzip der Nachhaltigkeit auszurichten. Damit liefern sie wichtige Impulse für die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung.“
Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, betonte: „Nachhaltigkeit kann man lernen. Am besten gelingt dies an Orten, an denen wir nachhaltige Entwicklung praktisch leben und erfahren können. Genau das sind die heute ausgezeichneten Lernorte, Kommunen und Netzwerke. Sie alle machen deutlich, wie Nachhaltigkeit auch in den Strukturen des deutschen Bildungssystems verankert werden kann. Sie integrieren Prinzipien der Nachhaltigkeit in Inhalte und Methoden der Bildung, richten ihre Bewirtschaftung an Nachhaltigkeit aus, bilden ihre Mitarbeiter zu nachhaltiger Entwicklung weiter, und machen Nachhaltigkeit zum Thema in der Zusammenarbeit mit ihren Partnern. Ich wünsche mir, dass diese strukturbildenden Initiativen viele Nachahmer finden.“
Insgesamt 29 Lernorte, 28 Netzwerke und 6 Kommunen überzeugten die Jury von der hohen Qualität ihres Engagements für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Als Vorreiter leisten sie einen beispielhaften Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland. Auf der Seite www.bne-portal.de stellen sich die Ausgezeichneten vor. Sie erhalten das Logo des Weltaktionsprogramms für ihre Arbeit und profitieren vom Austausch mit anderen Akteuren und Initiativen. Darüber hinaus bieten die Freie Universität Berlin und die Deutsche UNESCO-Kommission eine Beratung zur Weiterentwicklung der Initiativen an.
Das sind die Ausgezeichneten:
Kommunen:
- Freie und Hansestadt Hamburg
- Kreis Pinneberg, Schleswig-Holstein
- Stadt Aalen, Baden-Württemberg
- Stadt Bad Honnef, Nordrhein-Westfalen
- Stadt Blaustein, Baden-Württemberg
- Stadt Heidelberg, Baden-Württemberg
Netzwerke:
- ANLIN – Ausbildung fördert nachhaltige Lernorte in der Industrie, Halle (Saale), Sachsen-Anhalt
- ASA-Programm, Berlin
- Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit, Bad Honnef, Nordrhein-Westfalen
- Bayerisches Netzwerk “Umweltschule in Europa / Internationale Agenda 21-Schule”, Hilpoltstein, Bayern
- Bildung für Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz (BilRess), Friedberg, Hessen
- BildungsCent e. V., Berlin
- Climate Culture Communications Lab (CCCLab), Neukalen, Mecklenburg-Vorpommern
- Düsseldorfer Netzwerk Bildung für nachhaltige Entwicklung, Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen
- FaireKITA NRW, Dortmund, Nordrhein-Westfalen
- Global Goals Curriculum e. V., Berlin
- Innovationsnetzwerk Bildung für nachhaltige Entwicklung (InnoNet BNE), Erfurt, Thüringen
- KinderKulturKarawane – creACtiv für Klimagerechtigkeit, Hamburg
- Klimastiftung für Bürger in Sinsheim, Baden-Württemberg
- Koordinierungsstelle BNE/Umweltbildung im Kreis Steinfurt, Nordrhein-Westfalen
- Nachhaltigkeitsnetzwerk in Frankfurt – Labl. FRANKFURT, Frankfurt am Main, Hessen
- Nachhaltigkeitszentrum Thüringen, Arnstadt, Thüringen
- Netzwerk Hochschule und Nachhaltigkeit Bayern, Eichstätt, Bayern
- netzwerk n e. V., Berlin
- Norddeutsch und Nachhaltig (NUN) Netzwerk Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern
- Q3SQ-Netzwerk, Hannover, Niedersachsen
- sevengardens – Färbergärten, Essen, Nordrhein-Westfalen
- Social Entrepreneurship Camps der Hilfswerft gGmbH, Bremen
- StartGreen@School, Berlin
- teamGLOBAL, Mannheim, Baden-Württemberg
- Umsetzung des Orientierungsrahmens Globale Entwicklung – Ländervorhaben Berlin
- Umweltprofis von morgen, Berlin
- UmweltSchulen in Hessen – Lernen und Handeln für unsere Zukunft, Wetzlar, Hessen
- WELTfairÄNDERER, Mainz, Rheinland-Pfalz
Lernorte:
- Abenteuer Lernen e. V., Bonn, Nordrhein-Westfalen
- Bildungsraum GrünGürtel, Frankfurt am Main, Hessen
- Bildungsstelle Globales Lernen des aha – anders handeln e. V., Dresden, Sachsen
- Curriculum Mobilität in der Autostadt, Wolfsburg, Niedersachsen
- Die Umwelt-Akademie e. V., München, Bayern
- Erlebnisbauernhof Gertrudenhof, Hürth, Nordrhein-Westfalen
- Globales Klassenzimmer im WeltHaus Heidelberg, Baden-Württemberg
- Hochschule für Angewandte Wissenschaften München, Bayern
- Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Brandenburg
- Initiative Nachhaltige Entwicklung (I:NE) an der Hochschule Darmstadt, Hessen
- Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal (IBZ), Ostritz, Sachsen
- Kita L.i.n.O! e. V., Rangsdorf, Brandenburg
- Lernort O16 Weißes Ross. Die Zukunftsbaustelle des pasapa Mensch und Beruf e. V., Harzgerode, Sachsen-Anhalt
- MANEMO eG – Akademie für nachhaltige Entwicklung von Mensch und Ökonomie, München, Bayern
- Nord Süd Forum München e. V., Bayern
- Ökogarten der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Baden-Württemberg
- Ökoprojekt MobilSpiel e. V., München, Bayern
- Projekthof Karnitz e. V., Karnitz/Neukalen, Mecklenburg-Vorpommern
- Regionales Berufsbildungszentrum Wirtschaft (RBZ) der Landeshauptstadt Kiel, Schleswig-Holstein
- Regionales Umweltbildungszentrum Hollen e. V., Ganderkesee, Niedersachsen
- Regionales Umweltzentrum Schortens e. V., Schortens, Niedersachsen
- Rhöniversum, Oberelsbach, Bayern
- Schützer der Erde e. V., Esselbach, Bayern
- Seminarzentrum für nachhaltige Innovationen des gASTWERKe e. V., Staufenberg, Niedersachsen
- TOP 21 e. V., Elmshorn, Schleswig-Holstein
- Umweltbildungszentrum Licherode, Alheim-Licherode, Hessen
- UNESCO-Biosphärenreservat Berchtesgadener Land, Außenstelle der Regierung von Oberbayern, Bad Reichenhall, Bayern
- Zentrum Bildung für nachhaltige Entwicklung am Landesinstitut für Pädagogik und Medien, St. Wendel, Saarland
- Ziegenmichelhof, Gelsenkirchen, Nordrhein-Westfalen
Insgesamt wurden seit dem Jahr 2016 128 herausragende Initiativen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet.
Nachhaltige Entwicklung bedeutet Menschenwürde und Chancengerechtigkeit für alle in einer intakten Umwelt zu verwirklichen. Bildung ist für eine nachhaltige Entwicklung zentral. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und abzuschätzen, wie sich eigene Handlungen auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirken. In der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und dem UNESCO-Weltaktionsprogramm (2015-2019) ist die Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung als Ziel für die Weltgemeinschaft festgeschrieben.
Weitere Informationen
Landkarte mit den ausgezeichneten Initiativen und weiteren Akteuren der BNE in Deutschland
BNE-Portal der Deutschen UNESCO-Kommission
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Quelle: Pressemitteilung Deutschen UNESCO-Kommission, 27.11.2017