Eine durch Globalisierung immer stärker vernetze Welt und die weiter wachsende Weltbevölkerung stellen die Menschheit vor neue Herausforderungen. Künftig werden an der Universität Bonn Experten für die Bewältigung der damit verbundenen Aufgaben ausgebildet. Am Donnerstag, 19. Oktober, 15 Uhr findet die feierliche Eröffnung des Masterstudiengangs „Global Health – Risk Management and Hygiene Policies“ statt. Die Medien sind hierzu herzlich eingeladen.
Zehn berufserfahrene Studierende aus Schwellen- und Entwicklungsländern wie Äthopien, Ghana, Indien, Mauritius, Ägypten und Albanien wurden zum jetzt beginnenden ersten Studienjahr zugelassen. Sie kommen zum größten Teil aus Institutionen der öffentlichen Gesundheit. Im ersten Jahr vermittelt der Studiengang wissenschaftliche Grundlagen in verschiedenen praxisnahen Modulen. Im zweiten Studienjahr kehren die Studierenden in ihre Heimat- oder Einsatzländer zurück, wo sie ihre Masterarbeiten zu Aspekten der öffentlichen Gesundheit verfassen.
Der neue, auf zwei Studienjahre angelegte Studiengang orientiert sich weitgehend an den Zielen der UN für nachhaltige Entwicklung. Ziel ist es, Strategien und Voraussetzungen zur Prävention und Kontrolle von Gesundheitsrisiken zu lehren sowie zu vermitteln, wie Gesundheitsschutz und -förderung, Versorgungsstrukturen und Schutzmaßnahmen gegen Naturkatastrophen sichergestellt werden können. Dabei orientiert sich der Studiengang an den Strategien und Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Der Studiengang vermittelt außerdem Aspekte der Hygiene-Polices und Hygiene als Wissenschaft von der Gesundheit – ein Novum im internationalen Vergleich. Diesen Teil des Lehrangebots koordiniert der Direktor des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn, Prof. Dr. med. Dr. h.c. Martin Exner.
Getragen wird das neue Studienprogramm von der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn, dem Universitätsklinikum Bonn und der UN-Universität. Maßgeblich unterstützen die Landwirtschaftliche Fakultät und das Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn sowie die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) das Vorhaben.
Initiatoren des Masterstudiengangs sind der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Bonn, Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. Wolfgang Holzgreve, MBA und der Vizerektor der UN-Universität in Europa und Direktor des Instituts für Umwelt und menschliche Sicherheit, Prof. Dr. Jakob Rhyner. Für den Studiengang konnte Professor Holzgreve eine Stiftungsprofessur („Global Health – Social and cultural aspects“) von der Dr. Hans Riegel-Stiftung für 4 Jahre einwerben. Auf Vorschlag des Dekans der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Nicolas Wernert, hat der Fakultätsrat zugestimmt, diese Professur einzurichten und nach einer Förderung von vier Jahren zu verstetigen.
Dekan Prof. Wernert sagt: „Mit dem neuen Studiengang tragen die beteiligten Einrichtungen dazu bei, in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen das Ziel zu verwirklichen, Gesundheit für alle sicherzustellen.“ Durch die Verbesserung von Lebensbedingungen könnten zudem auch Flucht- und Migrationsursachen abgebaut werden.
Quelle: Pressemitteilung Universität Bonn, 17.10.2017