Ende 2016 waren 65,6 Millionen Menschen auf der Flucht – mehr als 300.000 Menschen als im Jahr zuvor und damit der höchste jemals registrierte Stand. Zu diesem erschreckenden Ergebnis kommt die neue Weltjahresstatistik „Global Trends“ des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR). Unter den 65,6 Millionen sind 40,3 Millionen Menschen, die innerhalb des Heimatlandes geflohen sind, die größte Gruppe. Es folgen 22,5 Millionen Flüchtlinge und 2,8 Millionen Asylbewerber.
Hinter diesen anonymen Zahlen sind die persönlichen Schicksale zahlloser Kinder, Frauen und Männer verborgen, die von Krieg und Vertreibung ins Elend gestürzt wurden. 65,6 Millionen Menschen bedeuten konkret, dass im Schnitt alle drei Sekunden jemand auf der Welt zur Flucht gezwungen wird. Einer von 113 Menschen weltweit ist von Flucht und Vertreibung betroffen. „Angesichts dieser dramatischen Entwicklung müssen und werden wir die lebensrettende Arbeit des UNHCR noch massiver unterstützen“, sagt der Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer. Die UNOFlüchtlingshilfe ist der deutsche Partner des UNHCR und hat im letzten Jahr 19,3 Millionen Euro für die weltweiten Programme der UN-Organisation zur Verfügung. Die höchste Summe seit der Gründung der UNO-Flüchtlingshilfe im Jahr 1980.
Laut „Global Trends“ ist der Südsudan derzeit der größte Krisenherd von Flucht und Vertreibung. 1,9 Millionen Südsudanesen mussten bislang vor der Gewalt flüchten. Hinzu kommen fast zwei Millionen Binnenvertriebene, also Flüchtlinge im eigenen Land. Eine Million Südsudanesen sind aktuell von einer Hungersnot bedroht. Die Südsudan-Krise trifft in erster Linie Kinder: Zwei Drittel der Flüchtlinge sind jünger als 18 Jahre. Aufgrund der katastrophalen Finanzierungslage – lediglich ein Fünftel der benötigten Hilfsgelder hat UNHCR bisher erreicht – droht eine dramatische Verschlechterung der humanitären Lage. Die UNO-Flüchtlingshilfe unterstützt deshalb verstärkt die Nothilfe für südsudanesische Flüchtlinge und Vertriebene: In diesem Jahr floss bereits eine Million Euro in die UNHCROperationen in dieser Region. 2016 waren es insgesamt 2,8 Millionen Euro.
Am 20. Juni ist Weltflüchtlingstag. Bitte unterschreiben Sie unsere Petition an die Regierungen der Welt “Wir stehen zusammen – #WithRefugees“: www.uno-fluechtlingshilfe.de/weltfluechtlingstag
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Quelle: Pressemitteilung UNO-Flüchtlingshilfe, 19.06.2017