Flucht ist ein zentrales Thema für viele Mitarbeitende der Kommunalverwaltung und Akteure der Zivilgesellschaft. Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global stellt Angebote für Kommunen zur Verfügung, um das Thema Flucht und Geflüchtete als Akteure in die kommunale Entwicklungspolitik einzubinden.
Flucht und Entwicklungspolitik zusammenbringen
Zahlreiche Aktivitäten und Fähigkeiten von Geflüchteten sind nahezu unsichtbar, weil sie außerhalb des Blickfeldes der Mehrheitsgesellschaft stehen und nicht in ein übliches Wahrnehmungsraster passen. Eine neue Perspektive kann dazu beitragen, die Anwesenheit von Geflüchteten in unserer Gesellschaft differenziert zu begründen und paternalistische Sichtweisen zu überwinden. Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) ist davon überzeugt, dass ein frühzeitiges Zusammendenken der Themen Flucht und kommunale Entwicklungspolitik mittel- und langfristig positive Auswirkungen mit sich bringt.
Die Angebote der SKEW zielen darauf ab, die Kooperation von Akteuren im Bereich Flucht innerhalb der Kommunalverwaltung sowie mit der Zivilgesellschaft und den Geflüchteten zu stärken. Im Januar 2016 ist das Gutachten „Partizipation von Flüchtlingen in der kommunalen Entwicklungspolitik“ erschienen. Es gibt allen Interessierten grundlegende Informationen zum Thema Flucht im Bereich der kommunalen Entwicklungspolitik. Zudem identifiziert es Akteure und erste Ansätze, wie die Themen Flucht und kommunale Entwicklungspolitik verknüpft werden können.
Aktivitäten bündeln und koordinieren
Ganz aktuell bietet die Servicestelle das Format Vernetzungsforum „Flucht in der Einen Welt“ an, bei dem Geflüchtete mit Akteuren der kommunalen Entwicklungspolitik zusammengebracht werden. Ziel des Forums ist es, sich gegenseitig kennenzulernen und damit den Auftakt für gemeinsame entwicklungspolitische Aktivitäten sowie für die Schaffung dafür notwendiger Arbeitsstrukturen zu legen. Da die aktuelle Dynamik viele Kommunen vor neue Herausforderungen stellt, sollen die Vernetzungsforen als maßgeschneidertes Unterstützungsangebot betrachtet werden. Interessierte Kommunen können sich gern melden.
Kommunen als Initiatoren entwicklungspolitischer Bildungsarbeit – Ein Pilotprojekt im Kontext von Flucht
Im Kontext des Fluchtgeschehens sehen viele Kommunen erstmals die Notwendigkeit, sich gemeinsam mit ihrer Bürgerschaft mit globalen Zusammenhängen im Allgemeinen und Fluchtursachen im Besonderen auseinanderzusetzen. Hier setzt das Pilotprojekt an und möchte die Rolle von Kommunen als aktive Initiatoren entwicklungspolitischer Bildungsarbeit fördern. Insbesondere für kleinere, bislang entwicklungspolitisch nicht aktive Kommunen soll ein Einstiegsangebot geschaffen werden. Dabei liegt ein Fokus auf der Einbeziehung von migrantischen Organisationen und engagierten Menschen mit Migrationserfahrung schon bei der Planung entwicklungspolitischer Vorhaben auf kommunaler Ebene.
Qualifizierung von Geflüchteten in deutschen Kommunalverwaltungen
Beim Wiederaufbau der Herkunftsländer von Geflüchteten spielt der Aufbau funktionierender Kommunalverwaltungen eine bedeutende Rolle. Deutsche Kommunen können hier schon frühzeitig in Deutschland unterstützen, indem sie Geflüchteten eine Qualifizierung in der Kommunalverwaltung anbieten. Geflüchtete könnten sich in der Folge gezielt und qualifiziert am Aufbau von Kommunalverwaltungen in ihren Herkunftsländern beteiligen. Die SKEW bietet interessierten Kommunen Beratung, Vernetzung und Erfahrungsaustausch an.
Weitere Informationen: https://skew.engagement-global.de/flucht-als-thema-und-gefluechtete-als-akteure-der-kommunalen-entwicklungspolitik.html
Quelle: Pressemitteilung Engagement Global, 20.06.2017