BMZ: Dürre in Ostafrika – Bundesminister Müller fordert globalen Krisenfonds

Das Bundesentwicklungsministerium unterstützt 2017 die Länder Ostafrikas mit 100 Millionen Euro im Kampf gegen die Dürre und die Hungersnot. Wetterbedingte Dürren nehmen wegen des Klimawandels zu. Neben der akuten Hilfe über das Welternährungsprogramm mit Nahrungsmitteln setzt die deutsche Entwicklungspolitik deshalb auch darauf, die Menschen langfristig vor Dürren zu schützen.

Bundesminister Dr. Gerd Müller: „Es hilft nichts, wenn wir immer nur reagieren. Wenn die Hilfszahlungen kommen, ist es oft schon zu spät. Die Vereinten Nationen müssen befähigt werden, bei Krisen vorausschauend zu handeln. Dafür brauchen wir dringend einen globalen Krisenfonds in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar, der die Hilfswerke schnell finanzieren kann. Auch die EU braucht ein neues ziviles Krisenkonzept, mit beständigen Weißhelm- und Blaulichtorganisationen.“

Bereits heute profitieren dank deutscher Unterstützung 100 Millionen arme Menschen in Entwicklungsländern von Versicherungen gegen Klimarisiken wie Dürren, Überflutungen und Starkwinde. Durch eine deutsche G7-Initiative kommen bis 2020 noch einmal 400 Millionen dazu. Die Klimarisikoversicherung wirkt: Bei  Dürren in Mauretanien, Niger und Senegal 2015 haben über eine Millionen Menschen Unterstützung und Futterhilfen für rund eine halbe Millionen Tiere erhalten.

Gerd Müller: „Wir müssen die Menschen langfristig vor den Auswirkungen von Dürren schützen, mit Klimarisikoversicherungen, moderner Bewässerung in der Landwirtschaft und dem Einsatz von Saatgut, das Dürren aushalten kann. Deutschland geht hier voran.“

Das Bundesentwicklungsministerium hat zum Beispiel seine Zusammenarbeit mit Äthiopien seit der letzten Dürre 2011 konsequent auf die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung gegen Dürren ausgerichtet. Dazu haben wir unter anderem ein grünes Innovationszentrum gegründet, das Kleinbauern berät und bei modernen Anbaumethoden unterstützt. Wassersparende Tröpfchenbewässerung und dürreresilientes Saatgut mindern die Folgen von Wetterphänomenen wie El Nino, das in Äthiopien für die momentane Dürre verantwortlich ist.

Neben Dürren sind Krieg, Konflikt und Terrorismus Ursache für Hungersnöte, wie zum Beispiel im Südsudan. Auch dort setzt die deutsche Entwicklungspolitik  weiterhin regierungsfern Projekte um, insbesondere solche, die direkt der notleidenden Bevölkerung zugutekommen. Dabei geht es um eine Verbesserung der Wasserversorgung, der Nahrungsmittelversorgung und der Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion. Mit deutscher Unterstützung werden 90.000 Menschen in den ärmsten Gebieten Jubas, der Hauptstadt Südsudans, Zugang zu sauberem Trinkwasser haben.

Quelle: Pressemitteilung BMZ, 24.02.2017