Stadt Bonn: Flüchtlinge in Bonn – Von der Krise zur geregelten Situation

Knapp 3000 Geflüchtete versorgt die Stadt Bonn zu Beginn des Jahres 2017 mit einem Dach über dem Kopf. Die Zahl geht kontinuierlich leicht zurück, weil es seit Aschermittwoch 2016 keine neuen Zuweisungen gegeben hat und immer wieder Asylsuchende Bonn verlassen.

Die Stadtverwaltung setzt deshalb weiter den Weg fort, die Zahl derer, die in Sammelunterkünften untergebracht sind, zu reduzieren, um die Wohnsituation zu verbessern. Mit Ende des Jahres 2016 konnten auch alle angemieteten Hotelzimmer in Bonn geräumt werden, was sich vor allem finanziell auswirkt.

“Wir sind aus der Krisensituation in eine geregeltere Situation bei der Unterbringung gekommen”, sagt Bonns neue Dezernentin für Soziales, Bildung und Gesundheit, Carolin Krause. “Das Thema ist damit aber keineswegs erledigt. Vielmehr geht es nun darum, die Menschen, die dauerhaft in Bonn bleiben, zu integrieren. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei die Schaffung von Wohnraum, der von allen Bonnerinnen und Bonnern nachgefragt wird.”

Die vier laufenden Projekte für Wohncontainer werden weiter verfolgt, zum einen, um die Belegung der großen Unterkünfte zu entzerren, zum anderen, um Reserven zu haben, falls doch wieder mehr Flüchtlinge auch nach Deutschland kommen.Diese vier Standorte würden maximal 900 Plätze bieten. Die Container für den Standort Siegburger Straße und für Am Herz-Jesu-Kloster sollen Anfang Februar eintreffen. Nach dem Aufbau und den Ausbauarbeiten werden diese Mitte des Jahres bezugsfertig sein. Die Fertigstellung der Anlagen Reuterpark und Rheinweg wird im Juni erwartet. Der Umbau des Gebäudes Koblenzer Straße 148, der Platz für bis zu 200 Flüchtlinge bieten wird, wird voraussichtlich im März vollendet sein.

Wieder frei werden soll zum Ende dieses Monats die ehemalige Michaelschule in Bad Godesberg, in der 42 Geflüchtete vorübergehend untergekommen waren. Diese werden aus den Klassenzimmern nun unter Berücksichtigung der persönlichen Anbindungen zum Beispiel an Sprachkurse auf verschiedene Unterkünfte verteilt. Nach dem Auszug soll die ehemalige Michaelschule wieder einer schulischen Nutzung zugeführt werden; zunächst sollen internationale Förderklassen des Friedrich-List-Berufskollegs dort unterkommen. Voraussichtlich im März sollen dann auch die neun Flüchtlinge, die in der Jugendverkehrsschule wohnen, innerhalb Beuels in hergerichtete Wohnungen umziehen.

Im Asylverfahren befinden sich derzeit 2842 Menschen. Die Ausländerabteilung bei den Bürgerdiensten registriert eine wachsende Zahl an Beratungen zur freiwilligen Ausreise (2016 insgesamt 320 Fälle). Unverändert ist die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Jugendlichen, um die sich das Jugendamt kümmert; sie liegt bei rund 240.

Quelle: Pressemitteilung Stadt Bonn, 17.01.2017