Die Bundesregierung hat das erste Jahr seit der Unterzeichnung der Agenda 2030 und der neuen nachhaltigen Entwicklungsziele nur halbherzig genutzt. Insbesondere die besonders armen Gruppen, die bisher nicht von Entwicklungsinitiativen erreicht werden, sollten stärker in den Blickpunkt der deutschen Entwicklungspolitik gerückt werden. Dazu zählen häufig die Opfer von Krisen und Konflikten oder Kinder und Jugendliche in ländlichen Regionen.
In Afrika südlich der Sahara hält sich der Hunger hartnäckig seit mehr als zwanzig Jahren. Dort liegt die Mehrzahl der Länder, die arm und fragil sind. Diese Ländergruppe läuft Gefahr, von der Entwicklungszusammenarbeit zurückgelassen zu werden. „Deutschland darf die ärmsten Staaten nicht vergessen und muss seine Hilfe aufstocken. Stattdessen ist seit 2010 der Anteil der Entwicklungshilfe für die bedürftigsten Länder von 28 auf 23 Prozent gesunken“, kritisiert Till Wahnbaeck, Vorstandsvorsitzender der Welthungerhilfe, anlässlich der Vorstellung des neuen Berichts. „Unter den Top 10 der Empfängerländer deutscher Entwicklungshilfe befanden sich 2014 nur zwei aus der Gruppe der am wenigstens entwickelten Länder, davon keines aus Subsahara-Afrika. Wenn das von der Bundesregierung selbst gesteckte Ziel erreicht werden soll, müssen die Ausgaben für die am wenigsten entwickelten Länder um 50 Prozent steigen.“ Der Anstieg der Entwicklungshilfe im letzten Jahr geht nicht an diese Benachteiligten, sondern fließt nach Deutschland für die Betreuung der Flüchtlinge.
„Bei der Hilfe zur Bekämpfung von Krisen und Fluchtursachen müssen wir grundsätzlich langfristig denken und vor allem in nicht-militärische Maßnahmen zur Krisenbewältigung investieren“, erklärt Albert Recknagel, Vorstandssprecher von terre des hommes. „Dazu zählen der Aufbau funktionierender Rechtssysteme, aber auch die besondere Förderung der Grundbildung für Jugendliche, die ihnen Berufsperspektiven in ihrer Heimat eröffnet. Nur rund 10 Prozent der Gesamtausgaben der Bundesregierung für den Bereich Bildungsförderung gingen im Durchschnitt der letzten Jahre in die Grundbildung. Hier fordern wir, insbesondere in den Sub-Sahara-Staaten, eine deutliche Verschiebung der Prioritäten hin zur Förderung von Grundbildung.“
Weitere Informationen finden Sie hier
Quelle: Pressemitteilung Welthungerhilfe, 07.09.2016
Die Bundesregierung hat das erste Jahr seit der Unterzeichnung der Agenda 2030 und der neuen nachhaltigen Entwicklungsziele nur halbherzig genutzt. Insbesondere die besonders armen Gruppen, die bisher nicht von Entwicklungsinitiativen erreicht werden, sollten stärker in den Blickpunkt der deutschen Entwicklungspolitik gerückt werden. Dazu zählen häufig die Opfer von Krisen und Konflikten oder Kinder und Jugendliche in ländlichen Regionen.
In Afrika südlich der Sahara hält sich der Hunger hartnäckig seit mehr als zwanzig Jahren. Dort liegt die Mehrzahl der Länder, die arm und fragil sind. Diese Ländergruppe läuft Gefahr, von der Entwicklungszusammenarbeit zurückgelassen zu werden. „Deutschland darf die ärmsten Staaten nicht vergessen und muss seine Hilfe aufstocken. Stattdessen ist seit 2010 der Anteil der Entwicklungshilfe für die bedürftigsten Länder von 28 auf 23 Prozent gesunken“, kritisiert Till Wahnbaeck, Vorstandsvorsitzender der Welthungerhilfe, anlässlich der Vorstellung des neuen Berichts. „Unter den Top 10 der Empfängerländer deutscher Entwicklungshilfe befanden sich 2014 nur zwei aus der Gruppe der am wenigstens entwickelten Länder, davon keines aus Subsahara-Afrika. Wenn das von der Bundesregierung selbst gesteckte Ziel erreicht werden soll, müssen die Ausgaben für die am wenigsten entwickelten Länder um 50 Prozent steigen.“ Der Anstieg der Entwicklungshilfe im letzten Jahr geht nicht an diese Benachteiligten, sondern fließt nach Deutschland für die Betreuung der Flüchtlinge.
„Bei der Hilfe zur Bekämpfung von Krisen und Fluchtursachen müssen wir grundsätzlich langfristig denken und vor allem in nicht-militärische Maßnahmen zur Krisenbewältigung investieren“, erklärt Albert Recknagel, Vorstandssprecher von terre des hommes. „Dazu zählen der Aufbau funktionierender Rechtssysteme, aber auch die besondere Förderung der Grundbildung für Jugendliche, die ihnen Berufsperspektiven in ihrer Heimat eröffnet. Nur rund 10 Prozent der Gesamtausgaben der Bundesregierung für den Bereich Bildungsförderung gingen im Durchschnitt der letzten Jahre in die Grundbildung. Hier fordern wir, insbesondere in den Sub-Sahara-Staaten, eine deutliche Verschiebung der Prioritäten hin zur Förderung von Grundbildung.“
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Quelle: Pressemitteilung Welthungerhilfe, 07.09.2016