Der UNESCO-Weltbildungsbericht 2016 zeigt, dass bei anhaltenden Trends erst im Jahr 2042 alle Kinder weltweit eine Grundschulbildung erhalten werden. Berechnungen zufolge wird eine universelle untere Sekundarschulbildung (in Deutschland Abschluss Sekundarbereich I) erst 2059 erreicht, eine universelle obere Sekundarschulbildung (in Deutschland Fach-/Hochschulreife oder abgeschlossene Lehrausbildung) nicht bis zum Jahr 2084. Die Globale Nachhaltigkeitsagenda der Vereinten Nationen sieht vor, eine chancengerechte, inklusive und hochwertige Bildung für alle bis 2030 sicherzustellen.
Die ärmsten Länder dieser Welt liegen laut Bericht weit zurück auf dem Weg zu chancengerechter und hochwertiger Bildung. Berechnungen zufolge werden sie Grundschulbildung für alle Kinder erst 100 Jahre später als die reichsten Länder dieser Welt verwirklichen. Aber auch wohlhabende Länder müssen deutlich mehr in Bildung investieren. Kein Land in Europa und Nordamerika wird es nach aktuellen Trends bis zum Jahr 2030 schaffen, allen Jugendlichen einen Abschluss im Bereich der oberen Sekundarschulbildung zu ermöglichen.
Minister a.D. Walter Hirche, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission fordert: „Um das Bildungsziel der Globalen Nachhaltigkeitsagenda bis 2030 erreichen zu können, muss die Weltgemeinschaft unverzüglich umsteuern und Fortschritte massiv beschleunigen. Bildung ist unverzichtbar für Entwicklung. Sie vermittelt Kompetenzen, um globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel, Armut oder Wasserknappheit zu begegnen und das eigene Umfeld nachhaltig zu gestalten. Auch Deutschland ist gefordert. Eine der zentralen Baustellen unseres Bildungssystems ist der Abbau anhaltender Ungleichheiten aufgrund sozio-ökonomischer Herkunft, Migrationshintergrund, Geschlechtszugehörigkeit oder Behinderung. Hier müssen wir zügig vorankommen.“
Nachhaltige Entwicklung durch Bildung gestalten
Bildung ist essentiell für das Erreichen der 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele. Der UNESCO-Bericht macht deutlich, dass selbst ein langsamer Fortschritt im Bildungsbereich in den nächsten 15 Jahren einen erheblichen Einfluss auf die Verwirklichung zentraler Entwicklungsziele hat. Bildung trägt beispielsweise entscheidend zum Bewusstsein für den Klimawandel bei. Dennoch werden der Klimawandel und weitere Umweltveränderungen weltweit lediglich in der Hälfte aller Lehrpläne genannt. Nur 40 Prozent der 15-Jährigen in OECD-Ländern haben grundlegende Kenntnisse über ökologische Fragestellungen und Themen.
Auch bei der Beseitigung von Armut spielt Bildung eine entscheidende Rolle. Das Erreichen einer universellen oberen Sekundarschulbildung in Entwicklungsländern könnte das Pro-Kopf-Einkommen bis 2030 um 75 Prozent erhöhen und 60 Millionen Menschen den Weg aus der Armut ermöglichen. Bildung ist nicht zuletzt unabdingbare Voraussetzung für eine effektive Gesundheitsvorsorge. Mit einer angemessenen Bildung von Frauen aus Subsahara-Afrika beispielsweise könnte zwischen 2050 und 2060 der Tod von 3,5 Millionen Kindern verhindert werden.
Die Autoren des Weltbildungsberichts bemängeln, dass eine chronische Unterfinanzierung Fortschritte im Bildungsbereich erheblich behindert. Um die Finanzierungslücke zur Erreichung hochwertiger universeller Grundschul- und Sekundarschulbildung bis zum Jahr 2030 zu schließen, müssten sich die Budgets um ein sechsfaches erhöhen.
Ungleichheiten beseitigen
Auch anhaltende Ungleichheiten in Bildungssystemen weltweit stehen im Fokus des Berichts. Nur ein Prozent der ärmsten Mädchen und Frauen in ländlichen Gebieten schließen derzeit die obere Sekundarschulbildung ab und lediglich sechs Prozent der Erwachsenen in den ärmsten Ländern nehmen an Alphabetisierungskursen teil. Um den Status Quo besser messen und entsprechende Maßnahmen zur Bildungsförderung entwickeln zu können, schlagen die Autoren des Berichts eine international vergleichbare Haushaltsbefragung vor, in der zentrale Ursachen für Ungleichheiten in der Bildung wie Armut, Behinderung, sozioökonomischer Status und Sprache erhoben werden.
Finden Sie hier den gesamten Weltbildungsbericht
Quelle: Pressemitteilung UNESCO, 02.09.2016
Der UNESCO-Weltbildungsbericht 2016 zeigt, dass bei anhaltenden Trends erst im Jahr 2042 alle Kinder weltweit eine Grundschulbildung erhalten werden. Berechnungen zufolge wird eine universelle untere Sekundarschulbildung (in Deutschland Abschluss Sekundarbereich I) erst 2059 erreicht, eine universelle obere Sekundarschulbildung (in Deutschland Fach-/Hochschulreife oder abgeschlossene Lehrausbildung) nicht bis zum Jahr 2084. Die Globale Nachhaltigkeitsagenda der Vereinten Nationen sieht vor, eine chancengerechte, inklusive und hochwertige Bildung für alle bis 2030 sicherzustellen.
Die ärmsten Länder dieser Welt liegen laut Bericht weit zurück auf dem Weg zu chancengerechter und hochwertiger Bildung. Berechnungen zufolge werden sie Grundschulbildung für alle Kinder erst 100 Jahre später als die reichsten Länder dieser Welt verwirklichen. Aber auch wohlhabende Länder müssen deutlich mehr in Bildung investieren. Kein Land in Europa und Nordamerika wird es nach aktuellen Trends bis zum Jahr 2030 schaffen, allen Jugendlichen einen Abschluss im Bereich der oberen Sekundarschulbildung zu ermöglichen.
Minister a.D. Walter Hirche, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission fordert: „Um das Bildungsziel der Globalen Nachhaltigkeitsagenda bis 2030 erreichen zu können, muss die Weltgemeinschaft unverzüglich umsteuern und Fortschritte massiv beschleunigen. Bildung ist unverzichtbar für Entwicklung. Sie vermittelt Kompetenzen, um globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel, Armut oder Wasserknappheit zu begegnen und das eigene Umfeld nachhaltig zu gestalten. Auch Deutschland ist gefordert. Eine der zentralen Baustellen unseres Bildungssystems ist der Abbau anhaltender Ungleichheiten aufgrund sozio-ökonomischer Herkunft, Migrationshintergrund, Geschlechtszugehörigkeit oder Behinderung. Hier müssen wir zügig vorankommen.“
Nachhaltige Entwicklung durch Bildung gestalten
Bildung ist essentiell für das Erreichen der 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele. Der UNESCO-Bericht macht deutlich, dass selbst ein langsamer Fortschritt im Bildungsbereich in den nächsten 15 Jahren einen erheblichen Einfluss auf die Verwirklichung zentraler Entwicklungsziele hat. Bildung trägt beispielsweise entscheidend zum Bewusstsein für den Klimawandel bei. Dennoch werden der Klimawandel und weitere Umweltveränderungen weltweit lediglich in der Hälfte aller Lehrpläne genannt. Nur 40 Prozent der 15-Jährigen in OECD-Ländern haben grundlegende Kenntnisse über ökologische Fragestellungen und Themen.
Auch bei der Beseitigung von Armut spielt Bildung eine entscheidende Rolle. Das Erreichen einer universellen oberen Sekundarschulbildung in Entwicklungsländern könnte das Pro-Kopf-Einkommen bis 2030 um 75 Prozent erhöhen und 60 Millionen Menschen den Weg aus der Armut ermöglichen. Bildung ist nicht zuletzt unabdingbare Voraussetzung für eine effektive Gesundheitsvorsorge. Mit einer angemessenen Bildung von Frauen aus Subsahara-Afrika beispielsweise könnte zwischen 2050 und 2060 der Tod von 3,5 Millionen Kindern verhindert werden.
Die Autoren des Weltbildungsberichts bemängeln, dass eine chronische Unterfinanzierung Fortschritte im Bildungsbereich erheblich behindert. Um die Finanzierungslücke zur Erreichung hochwertiger universeller Grundschul- und Sekundarschulbildung bis zum Jahr 2030 zu schließen, müssten sich die Budgets um ein sechsfaches erhöhen.
Ungleichheiten beseitigen
Auch anhaltende Ungleichheiten in Bildungssystemen weltweit stehen im Fokus des Berichts. Nur ein Prozent der ärmsten Mädchen und Frauen in ländlichen Gebieten schließen derzeit die obere Sekundarschulbildung ab und lediglich sechs Prozent der Erwachsenen in den ärmsten Ländern nehmen an Alphabetisierungskursen teil. Um den Status Quo besser messen und entsprechende Maßnahmen zur Bildungsförderung entwickeln zu können, schlagen die Autoren des Berichts eine international vergleichbare Haushaltsbefragung vor, in der zentrale Ursachen für Ungleichheiten in der Bildung wie Armut, Behinderung, sozioökonomischer Status und Sprache erhoben werden.
Finden Sie hier den gesamten Weltbildungsbericht
Quelle: Pressemitteilung UNESCO, 02.09.2016