Am kommenden Samstag, den 9. Juli jährt sich die Unabhängigkeit des Südsudans zum fünften Mal. Doch die anhaltenden Kämpfe zwischen Regierung und Oppositionskräften haben den Hunger und die Unsicherheit im jüngsten Land der Welt dramatisch verschlimmert, warnt die internationale Hilfsorganisation CARE.
Anhand des internationalen Standards IPC (Integrated Food Security Phase Classification), der Nahrungsunsicherheit in fünf Phasen einteilt, wird in einem neuen Bericht geschätzt, dass landesweit 4,8 Millionen Menschen unter extremen Hunger leiden. Im Bundesstaat Unity droht sogar eine Hungersnot. Damit sind die Zahlen um fast 50 Prozent seit der letzten Messung des IPC gestiegen.
„Die Bildung einer Übergangsregierung war ein Hoffnungsstrahl für die Menschen im Südsudan“, so der CARE-Länderdirektor Fred McCray. „Aber die Zivilbevölkerung leidet weiterhin unter doppelter Unsicherheit: Die anhaltende Gewalt hindert sie daran, selbst Nahrung anzubauen oder zum Markt zu gehen. Und selbst wenn dies möglich wäre: Die astronomischen Preise kann sich kaum jemand mehr leisten.“
Das Statistikamt des Südsudans hat kürzlich die Inflationsrate auf 295 Prozent geschätzt. Das kürzlich geschlossene Friedensabkommen ist brüchig, zumal jüngst auch in Gebieten die Gewalt aufflammte, die bis vor kurzem friedlich waren. So werden immer mehr Menschen vertrieben und damit schwindet jede Hoffnung auf die Wiederaufnahme von landwirtschaftlichen Aktivitäten.
„Die mühsam errungenen Schritte Richtung Frieden sind in größter Gefahr, erodiert zu werden“, warnt CARE-Helfer McCray. „Wir befinden uns derzeit ohnehin in einer Jahreszeit, in der weniger Nahrung produziert werden kann aufgrund der klimatischen Verhältnisse.“
CARE fordert die internationale Gemeinschaft dazu auf, dringend mehr Unterstützung für den Südsudan bereitzustellen. Zudem muss die Übergangsregierung die Bemühungen im Friedensprozess stärken und Frauen wesentlich stärker einbinden. Sie leiden am meisten unter der Unsicherheit und haben kaum eine Stimme im politischen Prozess: Jüngst wurden 28 Gouverneure für die Bundesstaaten benannt. Kein einziger dieser Posten wurde mit einer Frau besetzt.
CARE arbeitet seit 1993 im Südsudan, der seit 2011 ein eigener Staat ist. Seit 2013 hat CARE in vier Bundesstaaten rund 300.000 Menschen mit Nahrung, medizinischer Versorgung und im Kampf gegen sexualisierte Gewalt unterstützt. CARE arbeitet mit 217 Mitarbeitern vor Ort, von denen über 200 einheimische südsudanesische Helfer sind.
Quelle: Pressemitteilung CARE, 07.07.2016
Am kommenden Samstag, den 9. Juli jährt sich die Unabhängigkeit des Südsudans zum fünften Mal. Doch die anhaltenden Kämpfe zwischen Regierung und Oppositionskräften haben den Hunger und die Unsicherheit im jüngsten Land der Welt dramatisch verschlimmert, warnt die internationale Hilfsorganisation CARE.
Anhand des internationalen Standards IPC (Integrated Food Security Phase Classification), der Nahrungsunsicherheit in fünf Phasen einteilt, wird in einem neuen Bericht geschätzt, dass landesweit 4,8 Millionen Menschen unter extremen Hunger leiden. Im Bundesstaat Unity droht sogar eine Hungersnot. Damit sind die Zahlen um fast 50 Prozent seit der letzten Messung des IPC gestiegen.
„Die Bildung einer Übergangsregierung war ein Hoffnungsstrahl für die Menschen im Südsudan“, so der CARE-Länderdirektor Fred McCray. „Aber die Zivilbevölkerung leidet weiterhin unter doppelter Unsicherheit: Die anhaltende Gewalt hindert sie daran, selbst Nahrung anzubauen oder zum Markt zu gehen. Und selbst wenn dies möglich wäre: Die astronomischen Preise kann sich kaum jemand mehr leisten.“
Das Statistikamt des Südsudans hat kürzlich die Inflationsrate auf 295 Prozent geschätzt. Das kürzlich geschlossene Friedensabkommen ist brüchig, zumal jüngst auch in Gebieten die Gewalt aufflammte, die bis vor kurzem friedlich waren. So werden immer mehr Menschen vertrieben und damit schwindet jede Hoffnung auf die Wiederaufnahme von landwirtschaftlichen Aktivitäten.
„Die mühsam errungenen Schritte Richtung Frieden sind in größter Gefahr, erodiert zu werden“, warnt CARE-Helfer McCray. „Wir befinden uns derzeit ohnehin in einer Jahreszeit, in der weniger Nahrung produziert werden kann aufgrund der klimatischen Verhältnisse.“
CARE fordert die internationale Gemeinschaft dazu auf, dringend mehr Unterstützung für den Südsudan bereitzustellen. Zudem muss die Übergangsregierung die Bemühungen im Friedensprozess stärken und Frauen wesentlich stärker einbinden. Sie leiden am meisten unter der Unsicherheit und haben kaum eine Stimme im politischen Prozess: Jüngst wurden 28 Gouverneure für die Bundesstaaten benannt. Kein einziger dieser Posten wurde mit einer Frau besetzt.
CARE arbeitet seit 1993 im Südsudan, der seit 2011 ein eigener Staat ist. Seit 2013 hat CARE in vier Bundesstaaten rund 300.000 Menschen mit Nahrung, medizinischer Versorgung und im Kampf gegen sexualisierte Gewalt unterstützt. CARE arbeitet mit 217 Mitarbeitern vor Ort, von denen über 200 einheimische südsudanesische Helfer sind.
Quelle: Pressemitteilung CARE, 07.07.2016