GIZ: Sonnenblumen statt Tabak – Unterstützung für Malawis Bauern

Die malawische Regierung will die wirtschaftliche Abhängigkeit vom Tabak verringern und zugleich die Lebensmittelversorgung verbessern. Die GIZ unterstützt beim Umstieg.

Für Malawi ist Tabak Segen und Fluch zugleich. Das „grüne Gold“ ist  das wichtigste Exportprodukt des kleinen Landes in Südostafrika. Tee und Zucker folgen auf den Rängen zwei und drei. 90 Prozent der 17 Millionen Einwohner Malawis leben von der Landwirtschaft. Allerdings ist die Produktivität gering; ein Großteil der Arbeit wird von Hand verrichtet. So trägt der Agrarsektor nur 40 Prozent zum BIP bei. In Jahren mit reichen Ernten ist der Tabakexport ein gutes Geschäft. Doch die Tabakpflanzen sind  empfindlich: Trockenheit schadet ihnen sehr. Manchmal verdorrt eine ganze Ernte. Und die Weltmarktpreise für Tabak schwanken. Der Tabakanbau, zusammen mit dem Tee ein Relikt aus der britischen Kolonialzeit, ist keine sichere Bank mehr.

Also hat sich die malawische Regierung vorgenommen, die Abhängigkeit des Landes vom Tabak zu verringern. Das Ziel heißt: Diversifizierung. Wenn die Bauern auch Soja, Erdnüsse, Sonnenblumen und Maniok anbauen, erschließen sie sich andere Einkommensquellen. So können sie auch in schlechten Tabakjahren ihre Familien ernähren – und es verbessert sich die Lebensmittelversorgung des ganzen Landes. Denn wo kein Tabak wächst, ist Platz für Essbares. Durch sinnvolle Fruchtfolge bleibt außerdem die Fruchtbarkeit des Bodens erhalten.

Damit Malawi seine nationalen Entwicklungsziele erreicht, fördert die GIZ den Anbau von Ölsaaten und Maniok. Sie arbeitet mit verschiedenen landwirtschaftlichen Ausbildungseinrichtungen zusammen. So hat sie zum Beispiel den Lehrplan des Trainingsinstituts der Landwirtschaftlichen Forschungsinstituts „Agricultural Research and Extension Trust“ überarbeitet. Dort lernen 120 Studenten pro Jahr, die Kleinbauern im ganzen Land dabei zu beraten, wie sie auch Sonnenblumen, Erdnüsse und Soja anbauen. Die GIZ hat die Bibliothek ausgestattet. Sie ist dabei, ein Labor und zwei Ölpressen aufzubauen sowie das Gebäude zu sanieren. Es werden Demonstrationsfelder angelegt und mit einer Bewässerungsanlage ausgestattet.

Diese Aktivitäten sind Teil der Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger“. Auftraggeber ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Von den „Grünen Innovationszentren“ in Malawi und anderen Programmen sollen in den kommenden zwei Jahren zunächst 20.000 Kleinbauern-Familien profitieren.

Zum Beispiel wird die Wertschöpfung in der weiteren Bearbeitung von Maniok und Ölsaaten hin zu fertigen Produkten gestärkt. Maniok ist ein wichtiger Stärkelieferant. Aus der Knolle lässt sich ein hochwertiges Mehl gewinnen. Doch die Verarbeitung fand bisher nicht im eigenen Land statt – dabei ist die Nachfrage für dieses Produkt auf dem lokalen Markt hoch. Bisherige Tabakfarmer bringt die GIZ in Verbindung mit ölproduzierenden Firmen. Diese geben den Bauern Saatgut und garantieren den Aufkauf der Ernte mindestens zum Marktpreis. Denn bisher werden weniger Soja und Sonnenblumen produziert, als verarbeitet werden könnten. So sind Malawis Bauern auf dem Weg, nachhaltiger und erfolgreicher zu wirtschaften. Denn noch gehört Malawi mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von 230 Euro zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt.

Quelle: Mitteilung der GIZ vom 16.02.2016Die malawische Regierung will die wirtschaftliche Abhängigkeit vom Tabak verringern und zugleich die Lebensmittelversorgung verbessern. Die GIZ unterstützt beim Umstieg.

Für Malawi ist Tabak Segen und Fluch zugleich. Das „grüne Gold“ ist  das wichtigste Exportprodukt des kleinen Landes in Südostafrika. Tee und Zucker folgen auf den Rängen zwei und drei. 90 Prozent der 17 Millionen Einwohner Malawis leben von der Landwirtschaft. Allerdings ist die Produktivität gering; ein Großteil der Arbeit wird von Hand verrichtet. So trägt der Agrarsektor nur 40 Prozent zum BIP bei. In Jahren mit reichen Ernten ist der Tabakexport ein gutes Geschäft. Doch die Tabakpflanzen sind  empfindlich: Trockenheit schadet ihnen sehr. Manchmal verdorrt eine ganze Ernte. Und die Weltmarktpreise für Tabak schwanken. Der Tabakanbau, zusammen mit dem Tee ein Relikt aus der britischen Kolonialzeit, ist keine sichere Bank mehr.

Also hat sich die malawische Regierung vorgenommen, die Abhängigkeit des Landes vom Tabak zu verringern. Das Ziel heißt: Diversifizierung. Wenn die Bauern auch Soja, Erdnüsse, Sonnenblumen und Maniok anbauen, erschließen sie sich andere Einkommensquellen. So können sie auch in schlechten Tabakjahren ihre Familien ernähren – und es verbessert sich die Lebensmittelversorgung des ganzen Landes. Denn wo kein Tabak wächst, ist Platz für Essbares. Durch sinnvolle Fruchtfolge bleibt außerdem die Fruchtbarkeit des Bodens erhalten.

Damit Malawi seine nationalen Entwicklungsziele erreicht, fördert die GIZ den Anbau von Ölsaaten und Maniok. Sie arbeitet mit verschiedenen landwirtschaftlichen Ausbildungseinrichtungen zusammen. So hat sie zum Beispiel den Lehrplan des Trainingsinstituts der Landwirtschaftlichen Forschungsinstituts „Agricultural Research and Extension Trust“ überarbeitet. Dort lernen 120 Studenten pro Jahr, die Kleinbauern im ganzen Land dabei zu beraten, wie sie auch Sonnenblumen, Erdnüsse und Soja anbauen. Die GIZ hat die Bibliothek ausgestattet. Sie ist dabei, ein Labor und zwei Ölpressen aufzubauen sowie das Gebäude zu sanieren. Es werden Demonstrationsfelder angelegt und mit einer Bewässerungsanlage ausgestattet.

Diese Aktivitäten sind Teil der Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger“. Auftraggeber ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Von den „Grünen Innovationszentren“ in Malawi und anderen Programmen sollen in den kommenden zwei Jahren zunächst 20.000 Kleinbauern-Familien profitieren.

Zum Beispiel wird die Wertschöpfung in der weiteren Bearbeitung von Maniok und Ölsaaten hin zu fertigen Produkten gestärkt. Maniok ist ein wichtiger Stärkelieferant. Aus der Knolle lässt sich ein hochwertiges Mehl gewinnen. Doch die Verarbeitung fand bisher nicht im eigenen Land statt – dabei ist die Nachfrage für dieses Produkt auf dem lokalen Markt hoch. Bisherige Tabakfarmer bringt die GIZ in Verbindung mit ölproduzierenden Firmen. Diese geben den Bauern Saatgut und garantieren den Aufkauf der Ernte mindestens zum Marktpreis. Denn bisher werden weniger Soja und Sonnenblumen produziert, als verarbeitet werden könnten. So sind Malawis Bauern auf dem Weg, nachhaltiger und erfolgreicher zu wirtschaften. Denn noch gehört Malawi mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von 230 Euro zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt.

Quelle: Mitteilung der GIZ vom 16.02.2016