Engagement Global: Städte wie wir sie brauchen

Vom 17. bis 19. Februar 2016 fand die Veranstaltung „Urban Thinkers Campus“ in Mannheim statt. Mehr als 400 Teilnehmende diskutierten die Stadtentwicklung der Zukunft. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Urban Citizenship in a Nomadic World“ und griff damit die aktuelle Debatte zum Thema Migration und Flucht auf. Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global beteiligte sich als Kooperationspartner an der Veranstaltung.

In seiner Eröffnungsrede betonte der Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, Dr. Peter Kurz, die Rolle von Städten in globalen Prozessen wie dem Habitat-III-Prozess: „Städte sind Orte der Entscheidung über globale Fragen und müssen dabei allen, die im Stadtgebiet leben, eine Teilhabe ermöglichen.“ Der US-amerikanische Politikwissenschaftler und Philosoph Dr. Benjamin Barber erörterte in seinem Vortrag die Idee eines globalen Parlaments der Bürgermeister als Beitrag zur globalen Regierungsführung. Seiner Ansicht nach können Nationalstaaten nicht angemessen auf die globalen Herausforderungen unserer Zeit reagieren. Kommunen hingegen verfügen über die notwendigen Problemlösungskompetenzen und genießen oft ein hohes Ansehen bei den Bürgerinnen und Bürgern, so Barber.

Oberbürgermeister Kurz betonte auch das Potential der internationalen Vernetzung von Kommunen. Die Stadt Mannheim pflegt zehn Städtepartnerschaften sowie drei Städtefreundschaften. Vertreterinnen der Partnerstädte Chisinau (Moldau), Bydgoszcz (Polen), Klaipeda (Litauen), Windsor (Canada), Zhenjiang (China) und Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf beteiligten sich auch an der Konferenz. Sie tauschten sich im Diskussionsforum der Kommunen zu Ansätzen von Partizipation und Bürgerbeteiligung aus. Städte weltweit leisten wichtige Beiträge zur Integration von Migrantinnen und Migranten und sind bereit in diesem Themenfeld Verantwortung zu übernehmen. Die kommunalen Vertreter betonten jedoch, dass die Übertragung von staatlichen Aufgaben auf die kommunale Ebene stets mit der Bereitstellung entsprechender finanzieller Ressourcen einhergehen müsse. Nur so können Kommunen ihrer Verantwortung auch gerecht werden.

Ziel des Habitat-III-Prozesses ist die Erarbeitung einer „New Urban Agenda“, einer globalen Vereinbarung zu Leitlinien der Stadtentwicklung. Seit Oktober 2014 wurden auf Initiative des UN-Habitats insgesamt 28 „Urban Thinkers Campus“-Veranstaltungen in allen Weltregionen ausgerichtet. Mannheim richtete als einzige deutsche Stadt eine solche Veranstaltung aus. Die Veranstaltungsreihe dient als Vorbereitung der Habitat-III-Konferenz, die im Oktober 2016 in Quito (Ecuador) stattfinden wird.

Die Teilnehmenden zeigten sich insgesamt beeindruckt von den Errungenschaften Mannheims in Bezug auf eine offene, diverse und inklusive Stadtgemeinschaft, was den Moderator Charles Landry zu dem Schluss veranlasste: „The city we need is Mannheim.“ Oder besser: „Menschheim“. Ein Ergebnis der Konferenz ist das „Mannheimer Manifesto“. Das Manifest spricht sich für eine offene Stadtgemeinschaft aus, die Diversität als Chance begreift und allen städtischen Bürgerinnen und Bürgern eine aktive Mitwirkung ermöglicht. Ein erster Entwurf wurde zum Abschluss der Konferenz präsentiert und soll in den nächsten Tagen finalisiert werden. Dann wird das Manifest an UN-Habitat übergeben und fließt in die Abschlusserklärung der „Urban Thinkers Campus“- Konferenzreihe ein. Die wiederum wird im Ausgangsdokument für die „New Urban Agenda“ berücksichtigt.

Weitere Informationen

Zur Seite des Urban Thinkers Campus Mannheim

Zur Seite der World Urban Campaign

Bild: Jessica Baier

Quelle: Mitteilung von Engagement Global vom 24.02.2014

Vom 17. bis 19. Februar 2016 fand die Veranstaltung „Urban Thinkers Campus“ in Mannheim statt. Mehr als 400 Teilnehmende diskutierten die Stadtentwicklung der Zukunft. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Urban Citizenship in a Nomadic World“ und griff damit die aktuelle Debatte zum Thema Migration und Flucht auf. Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global beteiligte sich als Kooperationspartner an der Veranstaltung.

In seiner Eröffnungsrede betonte der Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, Dr. Peter Kurz, die Rolle von Städten in globalen Prozessen wie dem Habitat-III-Prozess: „Städte sind Orte der Entscheidung über globale Fragen und müssen dabei allen, die im Stadtgebiet leben, eine Teilhabe ermöglichen.“ Der US-amerikanische Politikwissenschaftler und Philosoph Dr. Benjamin Barber erörterte in seinem Vortrag die Idee eines globalen Parlaments der Bürgermeister als Beitrag zur globalen Regierungsführung. Seiner Ansicht nach können Nationalstaaten nicht angemessen auf die globalen Herausforderungen unserer Zeit reagieren. Kommunen hingegen verfügen über die notwendigen Problemlösungskompetenzen und genießen oft ein hohes Ansehen bei den Bürgerinnen und Bürgern, so Barber.

Oberbürgermeister Kurz betonte auch das Potential der internationalen Vernetzung von Kommunen. Die Stadt Mannheim pflegt zehn Städtepartnerschaften sowie drei Städtefreundschaften. Vertreterinnen der Partnerstädte Chisinau (Moldau), Bydgoszcz (Polen), Klaipeda (Litauen), Windsor (Canada), Zhenjiang (China) und Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf beteiligten sich auch an der Konferenz. Sie tauschten sich im Diskussionsforum der Kommunen zu Ansätzen von Partizipation und Bürgerbeteiligung aus. Städte weltweit leisten wichtige Beiträge zur Integration von Migrantinnen und Migranten und sind bereit in diesem Themenfeld Verantwortung zu übernehmen. Die kommunalen Vertreter betonten jedoch, dass die Übertragung von staatlichen Aufgaben auf die kommunale Ebene stets mit der Bereitstellung entsprechender finanzieller Ressourcen einhergehen müsse. Nur so können Kommunen ihrer Verantwortung auch gerecht werden.

Ziel des Habitat-III-Prozesses ist die Erarbeitung einer „New Urban Agenda“, einer globalen Vereinbarung zu Leitlinien der Stadtentwicklung. Seit Oktober 2014 wurden auf Initiative des UN-Habitats insgesamt 28 „Urban Thinkers Campus“-Veranstaltungen in allen Weltregionen ausgerichtet. Mannheim richtete als einzige deutsche Stadt eine solche Veranstaltung aus. Die Veranstaltungsreihe dient als Vorbereitung der Habitat-III-Konferenz, die im Oktober 2016 in Quito (Ecuador) stattfinden wird.

Die Teilnehmenden zeigten sich insgesamt beeindruckt von den Errungenschaften Mannheims in Bezug auf eine offene, diverse und inklusive Stadtgemeinschaft, was den Moderator Charles Landry zu dem Schluss veranlasste: „The city we need is Mannheim.“ Oder besser: „Menschheim“. Ein Ergebnis der Konferenz ist das „Mannheimer Manifesto“. Das Manifest spricht sich für eine offene Stadtgemeinschaft aus, die Diversität als Chance begreift und allen städtischen Bürgerinnen und Bürgern eine aktive Mitwirkung ermöglicht. Ein erster Entwurf wurde zum Abschluss der Konferenz präsentiert und soll in den nächsten Tagen finalisiert werden. Dann wird das Manifest an UN-Habitat übergeben und fließt in die Abschlusserklärung der „Urban Thinkers Campus“- Konferenzreihe ein. Die wiederum wird im Ausgangsdokument für die „New Urban Agenda“ berücksichtigt.

Weitere Informationen

Zur Seite des Urban Thinkers Campus Mannheim

Zur Seite der World Urban Campaign

Bild: Jessica Baier

Quelle: Mitteilung von Engagement Global vom 24.02.2014