UNESCO Deutschland: Willkommenskultur und Weltoffenheit sind unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft

Anlässlich der Hauptversammlung der Deutschen UNESCO-Kommission am 17. und 18. September in Regensburg erklärt die Präsidentin Dr. Verena Metze-Mangold:

“Uns alle bewegt in diesen Wochen und Monaten das Schicksal von Hunderttausenden von Flüchtlingen, die insbesondere aus Kriegs- und Krisengebieten in Europa Zuflucht und Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben suchen. Flucht und Vertreibung nehmen in der ganzen Welt zu. Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) nennt für 2014 eine Rekordzahl von circa 60 Millionen Menschen, die aufgrund von Konflikten, Menschenrechtsverletzungen und Verfolgung ihre Heimat verlassen mussten. Es sind so viele, wie seit Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr. Allein die Krisen in Syrien und im Irak haben rund 15 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen. 86 Prozent der weltweiten Flüchtlinge leben in Entwicklungsländern.

Es gibt keine einfachen Lösungen für diese Herausforderung. Es gilt, politische Antworten auf europäischer und auch auf globaler Ebene zu finden, um sicherzustellen, dass die in Europa ankommenden Flüchtlinge menschenrechtskonform, effektiv und auf würdige Weise Asyl suchen können. Dass das seit 1997 geltende gemeinsame EU-Recht auf Basis des Dubliner Übereinkommens an seine Grenzen stößt, wird immer deutlicher. Wir stehen rechtlich, politisch und auch gesellschaftlich vor einer großen Kraftanstrengung, die uns allen noch viel abverlangen wird.

Von besonderer Bedeutung sind dabei die Bereitschaft und die Fähigkeit unserer Gesellschaft, Weltoffenheit und Willkommenskultur zu einem unverzichtbaren Teil unseres wertebasierten Selbstverständnisses zu machen. Denen, die dies mit Sorge und Ängsten betrachten, sagen wir: Die Bereitschaft, Flüchtlingen in Not beizustehen und ihnen eine neue Lebensperspektive zu geben, wird das Fundament unserer Gesellschaft stärken. Kulturelle Vielfalt ist eine Ressource, die unsere eigene Entwicklung bereichert. Migrantinnen und Migranten leisten seit jeher einen wichtigen Beitrag zum Wohlstand und zur Vielfalt unseres Landes.

Wir freuen uns über die große Hilfsbereitschaft, die sich in Deutschland gegenüber Flüchtlingen gezeigt hat, und danken insbesondere den freiwilligen Helferinnen und Helfern für ihr Engagement. Wir appellieren an alle betroffenen politischen und administrativen Kräfte in Deutschland, weiterhin alles daran zu setzen, um den in Deutschland eintreffenden Flüchtlingen eine menschenwürdige Aufnahme, eine zügige Klärung ihres Status und im Fall der positiven Klärung möglichst rasch die Chance zur Entfaltung ihres Potenzials zu gewähren. Wir rufen alle Institutionen auf, den ihnen möglichen Beitrag zur Integration der Flüchtlinge zu leisten. Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger, sich für ein weltoffenes Deutschland einzusetzen, in dem auch bei uns Zuflucht suchende Menschen eine neue Lebensperspektive entwickeln können.

Die UNESCO setzt sich global in vielfältiger Weise für Flüchtlinge ein: Sie fördert mit umfangreichen Programmen eine qualitativ hochwertige Bildung, um Flüchtlingen eine Zukunftsperspektive zu bieten. Sie investiert auf der ganzen Welt in die kulturelle Vielfalt auf der Grundlage der im Jahr 2005 verabschiedeten UNESCO-Konvention über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen. Sie entwickelt neue Herangehensweisen an den interkulturellen Dialog als Grundlage des sozialen Zusammenhalts und macht dabei deutlich, dass kulturelle Vielfalt eine Bereicherung für Gesellschaften ist. Und nicht zuletzt setzt sich die UNESCO für den Wiederaufbau zerstörter Kulturgüter ein, um Menschen vor Ort und Flüchtlingen einen Teil ihrer kulturellen Identität zurückzugeben. Diese Programme sind jetzt wichtiger denn je.”

Quelle: Mitteilung von UNESCO Deutschland vom 17.09.2015Anlässlich der Hauptversammlung der Deutschen UNESCO-Kommission am 17. und 18. September in Regensburg erklärt die Präsidentin Dr. Verena Metze-Mangold:

“Uns alle bewegt in diesen Wochen und Monaten das Schicksal von Hunderttausenden von Flüchtlingen, die insbesondere aus Kriegs- und Krisengebieten in Europa Zuflucht und Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben suchen. Flucht und Vertreibung nehmen in der ganzen Welt zu. Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) nennt für 2014 eine Rekordzahl von circa 60 Millionen Menschen, die aufgrund von Konflikten, Menschenrechtsverletzungen und Verfolgung ihre Heimat verlassen mussten. Es sind so viele, wie seit Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr. Allein die Krisen in Syrien und im Irak haben rund 15 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen. 86 Prozent der weltweiten Flüchtlinge leben in Entwicklungsländern.

Es gibt keine einfachen Lösungen für diese Herausforderung. Es gilt, politische Antworten auf europäischer und auch auf globaler Ebene zu finden, um sicherzustellen, dass die in Europa ankommenden Flüchtlinge menschenrechtskonform, effektiv und auf würdige Weise Asyl suchen können. Dass das seit 1997 geltende gemeinsame EU-Recht auf Basis des Dubliner Übereinkommens an seine Grenzen stößt, wird immer deutlicher. Wir stehen rechtlich, politisch und auch gesellschaftlich vor einer großen Kraftanstrengung, die uns allen noch viel abverlangen wird.

Von besonderer Bedeutung sind dabei die Bereitschaft und die Fähigkeit unserer Gesellschaft, Weltoffenheit und Willkommenskultur zu einem unverzichtbaren Teil unseres wertebasierten Selbstverständnisses zu machen. Denen, die dies mit Sorge und Ängsten betrachten, sagen wir: Die Bereitschaft, Flüchtlingen in Not beizustehen und ihnen eine neue Lebensperspektive zu geben, wird das Fundament unserer Gesellschaft stärken. Kulturelle Vielfalt ist eine Ressource, die unsere eigene Entwicklung bereichert. Migrantinnen und Migranten leisten seit jeher einen wichtigen Beitrag zum Wohlstand und zur Vielfalt unseres Landes.

Wir freuen uns über die große Hilfsbereitschaft, die sich in Deutschland gegenüber Flüchtlingen gezeigt hat, und danken insbesondere den freiwilligen Helferinnen und Helfern für ihr Engagement. Wir appellieren an alle betroffenen politischen und administrativen Kräfte in Deutschland, weiterhin alles daran zu setzen, um den in Deutschland eintreffenden Flüchtlingen eine menschenwürdige Aufnahme, eine zügige Klärung ihres Status und im Fall der positiven Klärung möglichst rasch die Chance zur Entfaltung ihres Potenzials zu gewähren. Wir rufen alle Institutionen auf, den ihnen möglichen Beitrag zur Integration der Flüchtlinge zu leisten. Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger, sich für ein weltoffenes Deutschland einzusetzen, in dem auch bei uns Zuflucht suchende Menschen eine neue Lebensperspektive entwickeln können.

Die UNESCO setzt sich global in vielfältiger Weise für Flüchtlinge ein: Sie fördert mit umfangreichen Programmen eine qualitativ hochwertige Bildung, um Flüchtlingen eine Zukunftsperspektive zu bieten. Sie investiert auf der ganzen Welt in die kulturelle Vielfalt auf der Grundlage der im Jahr 2005 verabschiedeten UNESCO-Konvention über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen. Sie entwickelt neue Herangehensweisen an den interkulturellen Dialog als Grundlage des sozialen Zusammenhalts und macht dabei deutlich, dass kulturelle Vielfalt eine Bereicherung für Gesellschaften ist. Und nicht zuletzt setzt sich die UNESCO für den Wiederaufbau zerstörter Kulturgüter ein, um Menschen vor Ort und Flüchtlingen einen Teil ihrer kulturellen Identität zurückzugeben. Diese Programme sind jetzt wichtiger denn je.”

Quelle: Mitteilung von UNESCO Deutschland vom 17.09.2015