29.09.2015 | GIZ: Verhaltensökonomie und Armut. Wann entscheiden sich Menschen für technologische Innovationen? Das Beispiel Kochenergie

Am 29. September ab 16.00 Uhr im GIZ findet diese Veranstaltung aus der Reihe „Forschung trifft Praxis: Nachhaltige Entwicklung in der internationalen Zusammenarbeit“ statt.

Die klassische Ökonomie beschreibt Menschen als rational handelnde Akteure, die unter Hinzuziehung aller Informationen und unter Abwägung sämtlicher Vor- und Nachteile rationale Entscheidungen treffen. Die Realität stellt sich anders dar: Mangel an Zeit, Geld und kognitiver Leistungsfähigkeit limitiert rationale Entscheidungen und kann uns zu sub-optimalen Entscheidungen verleiten.

Zudem ist unser Handeln emotional geleitet und konkrete Erfahrungen prägen unsere Denkprozesse. Selbst der individuelle Nutzen scheint nicht immer im Vordergrund zu stehen. Vielmehr sind unsere Entscheidungen von sozialen Normen, Rollenbildern und Werten wie Vertrauen und Kooperation bestimmt.

In von Armut geprägten Zusammenhängen sind die Menschen hohen Belastungen bei der Alltagsbewältigung ausgesetzt: Der tägliche Zwang lebenswichtige Entscheidungen treffen zu müssen, bedeutet Stress, der die kognitive Leistungsfähigkeit zusätzlich einschränkt und Entscheidungsfindung behindert.

Die nächste Veranstaltung der Reihe „Forschung trifft Praxis“ beleuchtet vor diesem Hintergrund das Thema Kochenergie, bei dem offensichtliche Vorteile manchmal einen erstaunlich geringen Einfluss auf Entscheidungen haben: Jährlich sterben 4 Mio. Menschen weltweit an den Folgen der Innenraumluftverschmutzung durch ineffiziente Verbrennung von Biomasse auf offenen Kochstellen. Holzressourcen werden so knapp, dass Frauen und Kinder viele Stunden pro Woche mit der Suche nach Brennstoffen verbringen und keine Zeit für Schule oder produktive Tätigkeiten bleibt. Die Umwelt wird zerstört und der Klimawandel beschleunigt. Trotz vorhandener technischer Lösungen bleibt ihre Verbreitung vielfach hinter unseren Erwartungen zurück.

Auf der Veranstaltung werden unter anderem folgende Fragen diskutiert: Wie können uns Erkenntnisse der Verhaltensökonomie helfen, entwicklungspolitische Strategien zu verbessern? Was können wir von erfolgreichen Beispielen der Verbreitung moderner Kochenergiesysteme auch für andere Sektoren lernen? Wie kann die Verbreitung von Innovationen für Armutsminderung besser gefördert werden?

Es diskutieren: Dr. Florian Kutzner, akademischer Rat für kognitive Sozialpsychologie der Universität Heidelberg, und Frau Dr. Andrea Reikat, langjährige GIZ Mitarbeiterin in Burkina Faso. Die Dialogveranstaltung findet am 29.09.2015 ab 16 Uhr mit anschließendem informellen Austausch bei Getränken und Snacks statt.

Kontakt und Anmeldung (bitte bis 21. September.):Friederike Rochowanski forschungtrifftpraxis@giz.de

Zum Flyer

Quelle: Mitteilung der GIZ vom 09.09.2015Am 29. September ab 16.00 Uhr im GIZ findet diese Veranstaltung aus der Reihe „Forschung trifft Praxis: Nachhaltige Entwicklung in der internationalen Zusammenarbeit“ statt.

Die klassische Ökonomie beschreibt Menschen als rational handelnde Akteure, die unter Hinzuziehung aller Informationen und unter Abwägung sämtlicher Vor- und Nachteile rationale Entscheidungen treffen. Die Realität stellt sich anders dar: Mangel an Zeit, Geld und kognitiver Leistungsfähigkeit limitiert rationale Entscheidungen und kann uns zu sub-optimalen Entscheidungen verleiten.

Zudem ist unser Handeln emotional geleitet und konkrete Erfahrungen prägen unsere Denkprozesse. Selbst der individuelle Nutzen scheint nicht immer im Vordergrund zu stehen. Vielmehr sind unsere Entscheidungen von sozialen Normen, Rollenbildern und Werten wie Vertrauen und Kooperation bestimmt.

In von Armut geprägten Zusammenhängen sind die Menschen hohen Belastungen bei der Alltagsbewältigung ausgesetzt: Der tägliche Zwang lebenswichtige Entscheidungen treffen zu müssen, bedeutet Stress, der die kognitive Leistungsfähigkeit zusätzlich einschränkt und Entscheidungsfindung behindert.

Die nächste Veranstaltung der Reihe „Forschung trifft Praxis“ beleuchtet vor diesem Hintergrund das Thema Kochenergie, bei dem offensichtliche Vorteile manchmal einen erstaunlich geringen Einfluss auf Entscheidungen haben: Jährlich sterben 4 Mio. Menschen weltweit an den Folgen der Innenraumluftverschmutzung durch ineffiziente Verbrennung von Biomasse auf offenen Kochstellen. Holzressourcen werden so knapp, dass Frauen und Kinder viele Stunden pro Woche mit der Suche nach Brennstoffen verbringen und keine Zeit für Schule oder produktive Tätigkeiten bleibt. Die Umwelt wird zerstört und der Klimawandel beschleunigt. Trotz vorhandener technischer Lösungen bleibt ihre Verbreitung vielfach hinter unseren Erwartungen zurück.

Auf der Veranstaltung werden unter anderem folgende Fragen diskutiert: Wie können uns Erkenntnisse der Verhaltensökonomie helfen, entwicklungspolitische Strategien zu verbessern? Was können wir von erfolgreichen Beispielen der Verbreitung moderner Kochenergiesysteme auch für andere Sektoren lernen? Wie kann die Verbreitung von Innovationen für Armutsminderung besser gefördert werden?

Es diskutieren: Dr. Florian Kutzner, akademischer Rat für kognitive Sozialpsychologie der Universität Heidelberg, und Frau Dr. Andrea Reikat, langjährige GIZ Mitarbeiterin in Burkina Faso. Die Dialogveranstaltung findet am 29.09.2015 ab 16 Uhr mit anschließendem informellen Austausch bei Getränken und Snacks statt.

Kontakt und Anmeldung (bitte bis 21. September.):Friederike Rochowanski forschungtrifftpraxis@giz.de

Zum Flyer

Quelle: Mitteilung der GIZ vom 09.09.2015