[:de]Herr Schwirz, unter anderem möchte die Initiative Bonner Kirchen die Idee eines „Bürgertickets“ für Bonn in Angriff nehmen. Wie ist die Idee für das „Bürgerticket Bonn“ entstanden und wer beteiligt sich an der Umsetzung?
“Schöpfung bewahren” war der Ausgangsgedanke für eine Mobilitätswende bei einem Sonntagsgespräch in der Trinitatisgemeinde Bonn 2013.”Schöpfung bewahren mit Bus & Bahn fahren” motivierte zum Aufbruch zur Mobilitätswende für Bonn.Aus 70 Bonner Kirchengemeinden gründete sich die Initiative im Sommer 2013.Den wichtigsten Baustein bildet dabei das Bürgerticket.
Der Solidargedanke ist, dass alle Bürger der Stadt, die älter als 18 Jahre sind einen Beitrag in einen Topf zahlen. Daraus wird dasBürgerticket finanziert und damit der Öffentliche Personennahverkehr-, ÖPNV, gegenfinanziert. Studenten-, Schülertickets und Schwerbehinderte sind davon ausgenommen. Unterstützt wird die Initiative von dem Bonner Verkehrsexperten Prof. Heiner Monheim, dem Geographischen Institut der Universität Bonn: Umfrage, was die Bonner Bürger von dem Bürgerticket halten, dem Institut Wuppertal, dem Deutschen Institut für Urbanistik, der ICLEI Weltzentrale in Bonn.
Was sind die Vorteile der neuen Bürgerbuslinie?
Es können Kosten gespart werden. Denn eine Gegenfinanzierung der ÖPNV-Kosten durch ein Bürgerticket entlastet die Stadt langfristig und sichert den Betrieb und den Ausbau der Infrastruktur des ÖPNV. Die Stadt spart weitere Kosten bei rückläufigem PKW-Verkehr im Straßenbau und bei den Parkflächen. zZt. werden bis zu 30 Mio.€ von den SWB Stromkunden quersubventioniert, ohne Gegenleistung, damit die SWB eine schwarze Null schreiben. Die teure Verfolgung von Schwarzfahrern entfällt. Das Semesterticket erzeugt verlässliche Einnahmen für den Erhalt und Ausbau der Bus und Bahn Infrastruktur. Alle Bonner Bürger über 18 Jahre zahlen ca. 28 € pro Monat für ein Bürgerticket im Verkehrsverbund Rhein Sieg, somit entfällt der Gang zum Automaten. Der Fahrpreis ist kostendeckend angelegt und entspricht dem halben Preis der SWB. Zur Zeit wird ein Quartier-Buskonzept erarbeitet, welches in Ergänzung der vorhandenen Busnetze von den Bürgern mit ausgestaltet werden kann. Haltestellen werden frei generiert und ein Internetportal mit entsprechender APP ist bereits vorhanden.
Welchen Beitrag leistet das Bürgerticket in Bezug auf „Nachhaltigkeit“ in Bonn? Soll ein Elektro-Bus genutzt werden?
Bonns Verkehrsprobleme spitzen sich mit den anstehenden Großbaustellen der Straßen-, Brücken- und Parkhaussanierungen zu. 80% der Verkehrsbelastung erzeugen die Bürger Bonns selbst.
Das Bürgerticket soll die PKW-Nutzung verringern. Dadurch wird weniger Parkraum benötigt. Weitere Gründe für das Bürgerticket sind weniger Lärm, Feinstaub, CO2 Ausstoß und weniger Verkehrsunfälle. Die geplanten Neun-Sitzer-Busse sollen, wenn sie technisch vorhanden sind, mit Elektorantrieb fahren. Die gemäß Umwelt-Masterplan-Bonn geplante CO2-Reduzierung ist gratis. Es handelt sich hier um eine Investition in die Zukunft. Die Lebensqualität in Bonn wird gestärkt und die Stadt wird für attraktiver.
Was halten die Verkehrsbetriebe und die Stadt Bonn von Ihrem Vorschlag?
Eine Mehrbenutzung und ein Ausbau des ÖPNV wäre auch aus Sicht der Stadtplanung in Bonn eine richtige Entscheidung. Dies sorgt für eine Entlastung der Straßen und des Stadtklimas und verbessert die Lebensumstände in der Stadt.
Die politischen Kräfte in Bonn, wie auch die SWB und der VRS zeigen sich mit der möglichen, auch testweisen Einführung eines Bürgetickets bisher überfordert.
Seit 40 Jahren fordern die Verkehrsplaner eine notwendige Umstrukturierung des ÖPNV, ein Einlenken oder Umdenken der ÖPNV -Anbieter, ist derzeit noch undenkbar! Eine Verkehrswende kann nur gelingen, wenn der einzelne mündige Bürger die Zeichen der Zeit verantwortlich mitgestaltet, die Unternehmen in der Stadt Verantwortung übernehmen und die gewählten Politiker und Verantwortlichen ÖPNV Betreiber mehr unternehmerische Qualitäten zulassen würden.
Welche Frage würden Sie gerne einmal beantworten, die Ihnen noch nie gestellt wurde?
Wissenschaft, von Politik finanziert, erreicht die Politik nur unzureichend. Die Welten scheinen zu wenig kompatibel miteinander verknüpfbar zu sein. Bürgerinitiativen müssen diese Lücke leider schließen.
“Jetzt liegt es an den Bürgern in Bonn sich einzubringen und eine Verkehrswende mit zu gestalten. Für den Test-Start im Monat Januar können sich Mitstreiter als Nutzer/Fahrgäste, als Fahrer oder allgemein als Unterstützer per Email melden.“
Weitere Informationen zum Bürgerticket[:en]Herr Schwirz, unter anderem möchte die Initiative Bonner Kirchen die Idee eines „Bürgertickets“ für Bonn in Angriff nehmen. Wie ist die Idee für das „Bürgerticket Bonn“ entstanden und wer beteiligt sich an der Umsetzung?
“Schöpfung bewahren” war der Ausgangsgedanke für eine Mobilitätswende bei einem Sonntagsgespräch in der Trinitatisgemeinde Bonn 2013. “Schöpfung bewahren und mit Bus & Bahn fahren” motivierte zum Aufbruch zur Mobilitätswende für Bonn. Aus 70 Bonner Kirchengemeinden gründete sich die Initiative im Sommer 2013. Den wichtigsten Baustein bildet dabei das Bürgerticket.
Der Solidargedanke ist, dass alle Bürger der Stadt, die älter als 18 Jahre sind einen Beitrag in einen Topf zahlen. Daraus wird das Bürgerticket finanziert und damit der Öffentliche Personennahverkehr-, ÖPNV, gegenfinanziert. Studenten-, Schülertickets und Schwerbehinderte sind davon ausgenommen. Unterstützt wird die Initiative von dem Bonner Verkehrsexperten Prof. Heiner Monheim, dem Geographischen Institut der Universität Bonn: Eine Umfrage, was die Bonner Bürger von dem Bürgerticket halten, dem Institut Wuppertal, dem Deutschen Institut für Urbanistik, der ICLEI Weltzentrale in Bonn.
Was sind die Vorteile der neuen Bürgerbuslinie?
Es können Kosten gespart werden. Denn eine Gegenfinanzierung der ÖPNV-Kosten durch ein Bürgerticket entlastet die Stadt langfristig und sichert den Betrieb und den Ausbau der Infrastruktur des ÖPNV. Die Stadt spart weitere Kosten bei rückläufigem PKW-Verkehr im Straßenbau und bei den Parkflächen. zZt. werden bis zu 30 Mio.€ von den SWB Stromkunden ohne Gegenleistung quersubventioniert, damit die SWB eine schwarze Null schreiben. Zudem enfällt die teure Verfolgung von Schwarzfahrern.
Das Semesterticket erzeugt verlässliche Einnahmen für den Erhalt und Ausbau der Bus und Bahn Infrastruktur. Alle Bonner Bürger über 18 Jahre zahlen ca. 28 € pro Monat für ein Bürgerticket im Verkehrsverbund Rhein Sieg, somit entfällt der Gang zum Automaten. Der Fahrpreis ist kostendeckend angelegt und entspricht dem halben Preis der SWB. Zur Zeit wird ein Quartier-Buskonzept erarbeitet, welches in Ergänzung der vorhandenen Busnetze von den Bürgern mit ausgestaltet werden kann. Haltestellen werden frei generiert und ein Internetportal mit entsprechender APP ist bereits vorhanden.
Welchen Beitrag leistet das Bürgerticket in Bezug auf „Nachhaltigkeit“ in Bonn? Soll ein Elektro-Bus genutzt werden?
Bonns Verkehrsprobleme spitzen sich mit den anstehenden Großbaustellen der Straßen-, Brücken- und Parkhaussanierungen zu. 80% der Verkehrsbelastung erzeugen die Bürger Bonns selbst.
Das Bürgerticket soll die PKW-Nutzung verringern. Dadurch wird weniger Parkraum benötigt. Weitere Gründe für das Bürgerticket sind weniger Lärm, Feinstaub, CO2 Ausstoß und weniger Verkehrsunfälle. Die geplanten Neun-Sitzer-Busse sollen, wenn sie technisch vorhanden sind, mit Elektorantrieb fahren. Die gemäß Umwelt-Masterplan-Bonn geplante CO2-Reduzierung ist gratis. Es handelt sich hier um eine Investition in die Zukunft. Die Lebensqualität in Bonn wird gestärkt und die Stadt wird für attraktiver.
Was halten die Verkehrsbetriebe und die Stadt Bonn von Ihrem Vorschlag?
Eine Mehrbenutzung und ein Ausbau des ÖPNV wäre auch aus Sicht der Stadtplanung in Bonn eine richtige Entscheidung. Dies sorgt für eine Entlastung der Straßen und des Stadtklimas und verbessert die Lebensumstände in der Stadt.
Die politischen Kräfte in Bonn, wie auch die SWB und der VRS zeigen sich mit der möglichen, auch testweisen Einführung eines Bürgetickets bisher überfordert.
Seit 40 Jahren fordern die Verkehrsplaner eine notwendige Umstrukturierung des ÖPNV, ein Einlenken oder Umdenken der ÖPNV -Anbieter, ist derzeit noch undenkbar! Eine Verkehrswende kann nur gelingen, wenn der einzelne mündige Bürger die Zeichen der Zeit verantwortlich mitgestaltet, die Unternehmen in der Stadt Verantwortung übernehmen und die gewählten Politiker und Verantwortlichen ÖPNV Betreiber mehr unternehmerische Qualitäten zulassen würden.
Welche Frage würden Sie gerne einmal beantworten, die Ihnen noch nie gestellt wurde?
Wissenschaft, von Politik finanziert, erreicht die Politik nur unzureichend. Die Welten scheinen zu wenig kompatibel miteinander verknüpfbar zu sein. Bürgerinitiativen müssen diese Lücke leider schließen.
“Jetzt liegt es an den Bürgern in Bonn sich einzubringen und eine Verkehrswende mit zu gestalten. Für den Test-Start im Monat Januar können sich Mitstreiter als Nutzer/Fahrgäste, als Fahrer oder allgemein als Unterstützer per Email melden.“