Mit mehreren Tausend Gottesdiensten, Friedensgebeten und Informationsveran staltungen wird auch in diesem Jahr vom 9. bis 19. November die Ökumenische FriedensDekade bundesweit begangen. Die diesem Jahr werden die diesjährigen Aktivitäten unter dem Motto „Befreit zum Widerstehen“ mit einem zentralen Gottesdienst am 9. November in Halle (Sachsen-Anhalt) eröffnet.
Angesichts der zunehmenden Gewaltkonflikte weltweit, sei es in der Ukraine, dem Nahen Osten oder in Ländern Afrikas, will die diesjährige Ökumenische FriedensDekade in besonderer Weise darauf hinweisen, dass mit Gewalt und Gegengewalt kein Frieden zu erreichen ist. Darauf haben in den vergangenen Wochen auch der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, sowie der Präsident der katholischen Friedensorganisation pax christi, Bischof Josef Algermissen, in Bezugnahme auf die Ökumenische FriedensDekade hingewiesen. Der zunehmende schnelle Ruf nach militärischem Eingreifen in weltweiten Konflikten würde unserer Verantwortung nicht gerecht. „Militärische Gewalt schafft keinen Frieden und löst keine Probleme, sondern schafft nur neue Konflikte“, so Renke Brahms. Auch Bischof Algermissen rief dazu auf, den nicht-militärischen Kampf ernster zu nehmen. „Um nicht als Nichtstuer zu gelten, sind wir oftmals geneigt, gegen eigene Grundsätze und wider besseres Wissen für Militäreinsätze zu plädieren. Sind aber die militärischen Antworten nicht eine ebenso hilflose Geste?“
Im Rahmen der Ökumenischen FriedensDekade wollen die Organisatoren das Bewusstsein für die Notwendigkeit schärfen, den Ausbau gewaltfreier Formen der Konfliktbearbeitung zu fördern, um den Ausbruch von Gewalt durch präventive Maßnahmen möglichst zu verhindern. „Wenn wir frühzeitiger auf potentielle Gewaltkonflikte reagieren würden, die durch soziale Ungerechtigkeit, politische Repression und die Zerstörung von Lebensumfeldern hervorgerufen werden, könnten wir auf anwachsende Konflikte frühzeitig reagieren. Der Ruf nach militärischem Eingreifen und Waffenlieferungen kommt immer dann, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist“, kritisiert auch Jan Gildemeister, Geschäftsführer der AGDF. Er appelliert zudem an die Verantwortlichen in den Kirchen, den Grundsatz des absoluten Vorrangs für gewaltfreie Mittel wieder in den Mittelpunkt der Diskussionen zu stellen. „Ich finde es unerträglich, dass auch von Kirchenvertretern immer wieder Waffenlieferungen an die Kurden oder die irakische Armee gefordert werden, um den Terroristen des Islamischen Staates Einhalt zu gebieten“, betont Jan Gildemeister .
In den vergangenen Wochen und Monaten wurden Personen, die für Gewaltlosigkeit eintreten, vermehrt lächerlich gemacht oder als verantwortungslos beschimpft, wie die ehemalige Schirmherrin der Ökumenischen FriedensDekade, Margot Käßmann. „Es ist bedenklich, dass diejenigen, die trotz aller unsäglichen Gewalt weiterhin auf eine friedliche Lösung setzen, belächelt oder sogar beschimpft werden“, bedauert Renke Brahms diese Entwicklung. Auch diesem zunehmenden ‚Mainstream‘ zu widerstehen und weiterhin auf die Chancen von Krisenprävention und gewaltfreier Konfliktbearbeitung zu setzen, gibt dem diesjährigen Motto der Ökumenischen FriedensDekade eine zusätzliche Bedeutung. „Befreit zum Widerstehen, dies ist auch eine Glaubensfrage für uns Christen. Und wir sollten dort widerstehen, wo Widerstand nötig ist: gegen Ungerechtigkeit, gegen Gewalt und gegen die Gefährdung der Schöpfung“, so der EKD-Friedensbeauftragte.
Quelle: Pressemitteilung des EKD-Friedensbeauftragten vom 06.11.2014
Mit mehreren Tausend Gottesdiensten, Friedensgebeten und Informationsveran staltungen wird auch in diesem Jahr vom 9. bis 19. November die Ökumenische FriedensDekade bundesweit begangen. Die diesem Jahr werden die diesjährigen Aktivitäten unter dem Motto „Befreit zum Widerstehen“ mit einem zentralen Gottesdienst am 9. November in Halle (Sachsen-Anhalt) eröffnet.
Angesichts der zunehmenden Gewaltkonflikte weltweit, sei es in der Ukraine, dem Nahen Osten oder in Ländern Afrikas, will die diesjährige Ökumenische FriedensDekade in besonderer Weise darauf hinweisen, dass mit Gewalt und Gegengewalt kein Frieden zu erreichen ist. Darauf haben in den vergangenen Wochen auch der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, sowie der Präsident der katholischen Friedensorganisation pax christi, Bischof Josef Algermissen, in Bezugnahme auf die Ökumenische FriedensDekade hingewiesen. Der zunehmende schnelle Ruf nach militärischem Eingreifen in weltweiten Konflikten würde unserer Verantwortung nicht gerecht. „Militärische Gewalt schafft keinen Frieden und löst keine Probleme, sondern schafft nur neue Konflikte“, so Renke Brahms. Auch Bischof Algermissen rief dazu auf, den nicht-militärischen Kampf ernster zu nehmen. „Um nicht als Nichtstuer zu gelten, sind wir oftmals geneigt, gegen eigene Grundsätze und wider besseres Wissen für Militäreinsätze zu plädieren. Sind aber die militärischen Antworten nicht eine ebenso hilflose Geste?“
Im Rahmen der Ökumenischen FriedensDekade wollen die Organisatoren das Bewusstsein für die Notwendigkeit schärfen, den Ausbau gewaltfreier Formen der Konfliktbearbeitung zu fördern, um den Ausbruch von Gewalt durch präventive Maßnahmen möglichst zu verhindern. „Wenn wir frühzeitiger auf potentielle Gewaltkonflikte reagieren würden, die durch soziale Ungerechtigkeit, politische Repression und die Zerstörung von Lebensumfeldern hervorgerufen werden, könnten wir auf anwachsende Konflikte frühzeitig reagieren. Der Ruf nach militärischem Eingreifen und Waffenlieferungen kommt immer dann, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist“, kritisiert auch Jan Gildemeister, Geschäftsführer der AGDF. Er appelliert zudem an die Verantwortlichen in den Kirchen, den Grundsatz des absoluten Vorrangs für gewaltfreie Mittel wieder in den Mittelpunkt der Diskussionen zu stellen. „Ich finde es unerträglich, dass auch von Kirchenvertretern immer wieder Waffenlieferungen an die Kurden oder die irakische Armee gefordert werden, um den Terroristen des Islamischen Staates Einhalt zu gebieten“, betont Jan Gildemeister .
In den vergangenen Wochen und Monaten wurden Personen, die für Gewaltlosigkeit eintreten, vermehrt lächerlich gemacht oder als verantwortungslos beschimpft, wie die ehemalige Schirmherrin der Ökumenischen FriedensDekade, Margot Käßmann. „Es ist bedenklich, dass diejenigen, die trotz aller unsäglichen Gewalt weiterhin auf eine friedliche Lösung setzen, belächelt oder sogar beschimpft werden“, bedauert Renke Brahms diese Entwicklung. Auch diesem zunehmenden ‚Mainstream‘ zu widerstehen und weiterhin auf die Chancen von Krisenprävention und gewaltfreier Konfliktbearbeitung zu setzen, gibt dem diesjährigen Motto der Ökumenischen FriedensDekade eine zusätzliche Bedeutung. „Befreit zum Widerstehen, dies ist auch eine Glaubensfrage für uns Christen. Und wir sollten dort widerstehen, wo Widerstand nötig ist: gegen Ungerechtigkeit, gegen Gewalt und gegen die Gefährdung der Schöpfung“, so der EKD-Friedensbeauftragte.
Quelle: Pressemitteilung des EKD-Friedensbeauftragten vom 06.11.2014