06.11. – 07.11.2014 | DIE: Achtes WasserLand Werkstattgespräch: Der Wasser-Land Nexus

Veranstaltungsart
Seminar

Ort/Datum
Bonn, 06.11.2014 bis 07.11.2014

Veranstalter
Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)

Es ist das erste Mal in der inzwischen 19-jährigen Geschichte der „Wasserwerkstatt“, dass eine WasserLand Werkstatt stattfinden, die Themen aufgreift, welche die gegenseitigen Abhängigkeiten bei der Nutzung und dem Management von Land- und Wasserressourcen im Blick haben.

Auf den ersten Blick scheint dies nichts Neues zu sein, und es wäre verfehlt, anzunehmen, dass die mit Wasser- oder Landmanagement in Entwicklungsländern befassten Praktiker und Wissenschaftler/-innen die gegenseitigen Abhängigkeiten ignorierten. So erkennt das Konzept des Integrierten Wasserressourcenmanagement (IWRM) explizit die Beziehungen zu Land an, und auch Ansätze des Land-managements berücksichtigen die Bedeutung von Wasser. Die für die jeweilige Ressource entwickelten Governance- und Managementkonzepte haben jedoch den Wechselwirkungen und dem Einfluss der jeweils anderen Sektorpolitiken bisher nicht oder nur ungenügend Rechnung getragen.

Diese isolierten Ansätze sind bereits in der Vergangenheit an ihre Grenzen gestoßen, etwa beim Gewässergütemanagement, aber auch bei der Nutzung von Oberflächen- und Grundwasser oder beim Boden- und Erosionsschutz. Angesichts der zunehmenden Verknappung von Boden und Wasser und der Konkurrenz um die Nutzung dieser Naturgüter im Kontext klimatischer Veränderungen und globaler wirtschaftlicher und ökologischer Trends, müssen heute verstärkt Anstrengungen unternommen werden, wenn die Übernutzung und Degradierung der Ressourcenbasis gestoppt und, wenn möglich, sogar umgekehrt werden soll bei gleichzeitiger Steigerung der Produktivität. Eine Steuerung der Nutzung von Ressourcen bedarf einer an Nachhaltigkeitskriterien orientierten strategischen Ausrichtung der Sektorpolitiken und einer verbesserten Sektor übergreifenden Koordination, damit Bestrebungen auf der einen Seite nicht von anderen Politiken behindert oder sogar konterkariert werden. Eine entscheidende Frage ist, ob die jeweiligen Sektorpolitiken (Landwirtschaft, Handel, Wasser, Umwelt, Energie) adäquate Anreize bieten und ob kohärente Politikansätze verfolgt werden, um die unterschiedlichen Nutzungsansprüche auszugleichen, so dass negative Auswirkungen minimiert werden.

Einige aktuelle Zielkonflikte zwischen verschiedenen Ressourcennutzungen sind: die Bewässerungslandwirtschaft, die die Wassernutzung anderer Sektoren beeinträchtigt (Mengen- und Qualitätsprobleme); der Anbau von Nahrungsmitteln, der oft mit dem von Agrarkraftstoffen und Biomasse konkurriert; die Wassernutzung in der Landwirtschaft, die dem Schutz von Böden entgegensteht; Investitionen in Agrarland, die negative Auswirkungen auf Land- und Wassernutzungsrechte von kleinbäuerlichen Betrieben und anderen Nutzern haben; die nicht-nachhaltige Intensivierung der agrarischen Produktion, die Böden und Gewässerqualität gleichermaßen gefährdet. Es fällt nicht schwer, weitere Beispiele zu finden.

Was sind die zentralen Handlungsfelder? Welche Interdependenzen und Zielkonflikte bestehen? Welche Governance-Formen sind erfolgversprechend?

Wie es schon bei der WasserWerkstatt Brauch war, liegt der Fokus des Seminars auf Governance-Themen. Da sich die diesjährige Werkstatt zum ersten Mal mit dem Wasser-Land Nexus befasst, versteht sie sich als eine experimentelle Veranstaltung, die in das Thema einführen möchte. Sie will die verschiedenen Ansätze und Sichtweisen der damit befassten Fachleute transparent machen und zur Diskussion stellen. Das DIE will

  1. das Thema zunächst inhaltlich und begrifflich genauer umreißen und dabei zentrale Handlungsfelder identifizieren, in denen kritische Inter-dependenzen und Zielkonflikte zwischen Land- und Wassernutzung bestehen (wie oben bereits angesprochen).
  2. die komplexen Governance-Herausforderungen in diesen Handlungs-feldern herausstellen und analysieren; hier geht es u.a. darum, Anreize und Hemmnisse zu begreifen, die von Sektorpolitiken, Verfügungs-rechtsinstitutionen und institutionellen Arrangements geschaffen bzw. nicht geschaffen werden.
  3. unterschiedliche Governance-Ansätze erörtern und wenn möglich mit Praxisbeispielen illustrieren wie sie von bestehenden Konzepten thematisiert werden (also zum Beispiel von IWRM, von ökonomischen und/oder ordnungspolitischen Steuerungsinstrumenten und von Kooperationsmodellen wie denen zwischen der Wasser- und Landwirt-schaft und dem Naturschutz), um dann zu diskutieren, welche Steuerungs- und Regulierungsansätze sinnvoll sind.

Für das Themenfeld (1) werden systematisierende, übergreifende Beiträge gesucht; für die Themenfelder (2) und (3) werden Expertise, interessante Perspektiven und weg-weisende Beispiele gesucht.

Es können auch Abstracts eingereicht werden, die die Erfahrungen aus Industrieländern einbringen, deren Übertragbarkeit für Entwicklungsländer jedoch explizit thematisiert werden sollte.

Zeitplan
Abstracts: Mitte August 2014
Auswahl der Abstracts: August 2014
Vorläufiges Programm: im September 2014

Mehr Informationen

Quelle: DIE-Newsletter 3/2014Veranstaltungsart
Seminar

Ort/Datum
Bonn, 06.11.2014 bis 07.11.2014

Veranstalter
Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)

Es ist das erste Mal in der inzwischen 19-jährigen Geschichte der „Wasserwerkstatt“, dass eine WasserLand Werkstatt stattfinden, die Themen aufgreift, welche die gegenseitigen Abhängigkeiten bei der Nutzung und dem Management von Land- und Wasserressourcen im Blick haben.

Auf den ersten Blick scheint dies nichts Neues zu sein, und es wäre verfehlt, anzunehmen, dass die mit Wasser- oder Landmanagement in Entwicklungsländern befassten Praktiker und Wissenschaftler/-innen die gegenseitigen Abhängigkeiten ignorierten. So erkennt das Konzept des Integrierten Wasserressourcenmanagement (IWRM) explizit die Beziehungen zu Land an, und auch Ansätze des Land-managements berücksichtigen die Bedeutung von Wasser. Die für die jeweilige Ressource entwickelten Governance- und Managementkonzepte haben jedoch den Wechselwirkungen und dem Einfluss der jeweils anderen Sektorpolitiken bisher nicht oder nur ungenügend Rechnung getragen.

Diese isolierten Ansätze sind bereits in der Vergangenheit an ihre Grenzen gestoßen, etwa beim Gewässergütemanagement, aber auch bei der Nutzung von Oberflächen- und Grundwasser oder beim Boden- und Erosionsschutz. Angesichts der zunehmenden Verknappung von Boden und Wasser und der Konkurrenz um die Nutzung dieser Naturgüter im Kontext klimatischer Veränderungen und globaler wirtschaftlicher und ökologischer Trends, müssen heute verstärkt Anstrengungen unternommen werden, wenn die Übernutzung und Degradierung der Ressourcenbasis gestoppt und, wenn möglich, sogar umgekehrt werden soll bei gleichzeitiger Steigerung der Produktivität. Eine Steuerung der Nutzung von Ressourcen bedarf einer an Nachhaltigkeitskriterien orientierten strategischen Ausrichtung der Sektorpolitiken und einer verbesserten Sektor übergreifenden Koordination, damit Bestrebungen auf der einen Seite nicht von anderen Politiken behindert oder sogar konterkariert werden. Eine entscheidende Frage ist, ob die jeweiligen Sektorpolitiken (Landwirtschaft, Handel, Wasser, Umwelt, Energie) adäquate Anreize bieten und ob kohärente Politikansätze verfolgt werden, um die unterschiedlichen Nutzungsansprüche auszugleichen, so dass negative Auswirkungen minimiert werden.

Einige aktuelle Zielkonflikte zwischen verschiedenen Ressourcennutzungen sind: die Bewässerungslandwirtschaft, die die Wassernutzung anderer Sektoren beeinträchtigt (Mengen- und Qualitätsprobleme); der Anbau von Nahrungsmitteln, der oft mit dem von Agrarkraftstoffen und Biomasse konkurriert; die Wassernutzung in der Landwirtschaft, die dem Schutz von Böden entgegensteht; Investitionen in Agrarland, die negative Auswirkungen auf Land- und Wassernutzungsrechte von kleinbäuerlichen Betrieben und anderen Nutzern haben; die nicht-nachhaltige Intensivierung der agrarischen Produktion, die Böden und Gewässerqualität gleichermaßen gefährdet. Es fällt nicht schwer, weitere Beispiele zu finden.

Was sind die zentralen Handlungsfelder? Welche Interdependenzen und Zielkonflikte bestehen? Welche Governance-Formen sind erfolgversprechend?

Wie es schon bei der WasserWerkstatt Brauch war, liegt der Fokus des Seminars auf Governance-Themen. Da sich die diesjährige Werkstatt zum ersten Mal mit dem Wasser-Land Nexus befasst, versteht sie sich als eine experimentelle Veranstaltung, die in das Thema einführen möchte. Sie will die verschiedenen Ansätze und Sichtweisen der damit befassten Fachleute transparent machen und zur Diskussion stellen. Das DIE will

  1. das Thema zunächst inhaltlich und begrifflich genauer umreißen und dabei zentrale Handlungsfelder identifizieren, in denen kritische Inter-dependenzen und Zielkonflikte zwischen Land- und Wassernutzung bestehen (wie oben bereits angesprochen).
  2. die komplexen Governance-Herausforderungen in diesen Handlungs-feldern herausstellen und analysieren; hier geht es u.a. darum, Anreize und Hemmnisse zu begreifen, die von Sektorpolitiken, Verfügungs-rechtsinstitutionen und institutionellen Arrangements geschaffen bzw. nicht geschaffen werden.
  3. unterschiedliche Governance-Ansätze erörtern und wenn möglich mit Praxisbeispielen illustrieren wie sie von bestehenden Konzepten thematisiert werden (also zum Beispiel von IWRM, von ökonomischen und/oder ordnungspolitischen Steuerungsinstrumenten und von Kooperationsmodellen wie denen zwischen der Wasser- und Landwirt-schaft und dem Naturschutz), um dann zu diskutieren, welche Steuerungs- und Regulierungsansätze sinnvoll sind.

Für das Themenfeld (1) werden systematisierende, übergreifende Beiträge gesucht; für die Themenfelder (2) und (3) werden Expertise, interessante Perspektiven und weg-weisende Beispiele gesucht.

Es können auch Abstracts eingereicht werden, die die Erfahrungen aus Industrieländern einbringen, deren Übertragbarkeit für Entwicklungsländer jedoch explizit thematisiert werden sollte.

Zeitplan
Abstracts: Mitte August 2014
Auswahl der Abstracts: August 2014
Vorläufiges Programm: im September 2014

Mehr Informationen

Quelle: DIE-Newsletter 3/2014