Germanwatch: CeBIT blendet Debatte um Ressourcenverbrauch aus

Anlässlich der am Montag beginnenden Messe CeBIT kritisiert Germanwatch das Geschäftsmodell der Elektronikbranche: Im Fokus stehe allein die schnelle Entwicklung von neuen Produkten und Technologien, die mit sehr kurzen Produktzyklen einhergehen. Die damit eng verwobenen Themen Ressourcenschonung und Konflikte beim Rohstoffabbau werden dabei verschwiegen. Während im Koalitionsvertrag dieses Thema berücksichtigt wird, spricht Kanzlerin Merkel in einem auf der CeBIT-Internetseite veröffentlichten Grußwort nur von dem, was in einer digitalen Welt alles möglich sei. Die planetaren Grenzen eines zunehmend digitalen Lebensstils erwähnt sie überhaupt nicht. „Ohne ein grundsätzliches Umdenken bei den Geschäftsmodellen in der Elektronikindustrie sind technische und digitale Entwicklungen nicht zukunftsfähig“, sagt Cornelia Heydenreich, Teamleiterin Unternehmensverantwortung bei der Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch.

Weltweit kommt es angesichts der begrenzten natürlichen Ressourcen beim Abbau von in der IT-Branche genutzten Rohstoffen wie etwa Gold, Zinn, Tantal oder Kupfer zu Konflikten: Beim Abbau von Kupfer aus Peru sind gravierende Menschenrechtsverletzungen zu beobachten, wie die gewalttätigen Repressionen bei Protesten gegen die Tintaya-Mine 2012 zeigten. In Indonesien werden ganze Dörfer gewaltsam geräumt, um den Abbau von Zinn zu sichern. Seit vielen Jahren finanzieren in der Demokratischen Republik Kongo bewaffnete Gruppen über den Handel mit Rohstoffen einen Krieg. Die abgebauten Metalle werden unter anderem in der Elektronikindustrie verarbeitet und landen in Mobiltelefonen, Laptops und in der Elektronik von Autos.

Wenn in der Elektronikindustrie neue Produkte entwickelt werden, ist es unabdingbar, nicht nur auf neue Funktionen und glänzendes Design zu achten, sondern auch auf Ressourcenschonung und menschenrechtliche Aspekte beim Abbau von Rohstoffen. Das Unternehmen Fairphone und das Projekt NagerIT machen der Branche vor, wie Rohstoffe aus verantwortlichen Quellen beschafft werden und die Produktionsbedingungen in der Elektronikindustrie verbessert werden können. Germanwatch hat in zwei neuen Hintergrundpapieren für Verbraucher das Fairphone und die Computermaus von NagerIT unter die Lupe genommen.

Frühere Pressemitteilung zur Diskussion auf EU-Ebene

Quelle: Pressemitteilung von Germanwatch vom 08.03.2014Anlässlich der am Montag beginnenden Messe CeBIT kritisiert Germanwatch das Geschäftsmodell der Elektronikbranche: Im Fokus stehe allein die schnelle Entwicklung von neuen Produkten und Technologien, die mit sehr kurzen Produktzyklen einhergehen. Die damit eng verwobenen Themen Ressourcenschonung und Konflikte beim Rohstoffabbau werden dabei verschwiegen. Während im Koalitionsvertrag dieses Thema berücksichtigt wird, spricht Kanzlerin Merkel in einem auf der CeBIT-Internetseite veröffentlichten Grußwort nur von dem, was in einer digitalen Welt alles möglich sei. Die planetaren Grenzen eines zunehmend digitalen Lebensstils erwähnt sie überhaupt nicht. „Ohne ein grundsätzliches Umdenken bei den Geschäftsmodellen in der Elektronikindustrie sind technische und digitale Entwicklungen nicht zukunftsfähig“, sagt Cornelia Heydenreich, Teamleiterin Unternehmensverantwortung bei der Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch.

Weltweit kommt es angesichts der begrenzten natürlichen Ressourcen beim Abbau von in der IT-Branche genutzten Rohstoffen wie etwa Gold, Zinn, Tantal oder Kupfer zu Konflikten: Beim Abbau von Kupfer aus Peru sind gravierende Menschenrechtsverletzungen zu beobachten, wie die gewalttätigen Repressionen bei Protesten gegen die Tintaya-Mine 2012 zeigten. In Indonesien werden ganze Dörfer gewaltsam geräumt, um den Abbau von Zinn zu sichern. Seit vielen Jahren finanzieren in der Demokratischen Republik Kongo bewaffnete Gruppen über den Handel mit Rohstoffen einen Krieg. Die abgebauten Metalle werden unter anderem in der Elektronikindustrie verarbeitet und landen in Mobiltelefonen, Laptops und in der Elektronik von Autos.

Wenn in der Elektronikindustrie neue Produkte entwickelt werden, ist es unabdingbar, nicht nur auf neue Funktionen und glänzendes Design zu achten, sondern auch auf Ressourcenschonung und menschenrechtliche Aspekte beim Abbau von Rohstoffen. Das Unternehmen Fairphone und das Projekt NagerIT machen der Branche vor, wie Rohstoffe aus verantwortlichen Quellen beschafft werden und die Produktionsbedingungen in der Elektronikindustrie verbessert werden können. Germanwatch hat in zwei neuen Hintergrundpapieren für Verbraucher das Fairphone und die Computermaus von NagerIT unter die Lupe genommen.

Frühere Pressemitteilung zur Diskussion auf EU-Ebene

Quelle: Pressemitteilung von Germanwatch vom 08.03.2014