Stadt Bonn: Umweltausschuss diskutiert Klimaschutzkonzept

Das nun fertig erstelle Integrierte Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungskonzept zeigt auf, welche CO2-Einsparungen bis zum Jahr 2020 möglich sind. Die Bereiche Energie, Verkehr und Klimaanpassung wurden begutachtet.

Welche Möglichkeiten gibt es für die Stadt Bonn, die klimaschädlichen CO2-Emissionen über das bisher erreichte Maß hinaus zu reduzieren? Zur Klärung dieser Frage hat der Rat der Stadt Bonn die Verwaltung beauftragt, ein Integriertes Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungskonzept (IKK) erarbeiten zu lassen. Grundlage dafür war der Beschluss „Masterplan Energiewende und Klimaschutz“. Dieses Konzept liegt jetzt vor. In der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz am Dienstag, 10. Dezember, wird es vorgestellt.

Das Gutachten wurde innerhalb von 14 Monaten von der Firma Gertec erstellt und mit Fördermitteln des Bundesumweltministeriums unterstützt. Die Haupt-Analysebereiche liegen bei Energie, Verkehr und Klimaanpassung. Das Klimaschutzkonzept dient als strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für zukünftige Klimaschutzanstrengungen und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Es zeigt kommunalen und anderen Entscheidungsträgern auf, welche technischen und wirtschaftlichen CO2-Minderungspotentiale bestehen und welche Maßnahmen zur Verfügung stehen, um  kurzfristig (bis drei Jahre), mittelfristig (drei bis sieben Jahre) und langfristig (mehr als sieben Jahre) CO2-Emissionen einzusparen und Energieverbräuche zu senken. Begleitet wird der Prozess durch den im vergangenen Jahr gegründeten Klimaschutzbeirat.  Ihm gehören Vertreterinnen und Vertreter aus Politik sowie gesellschaftlichen Gruppierungen an.

Bonn hat bereits Mitte der 1990er Jahre die Bedeutung des Klimaschutzes erkannt

Bonn hat bereits viel geleistet im Klimaschutz und profitiert auch durch seine frühzeitige Erfassung der CO2-Emissionen von einer guten Datengrundlage. Die Gutachter bestätigen dazu unter anderem, dass die Stadt Bonn bereits Mitte der 1990er Jahre die Bedeutung des Klimaschutzes erkannt und in den vergangenen Jahren eine Reihe von Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt oder unterstützt hat.

Zu den beispielhaften Maßnahmen seit 1995 zählen die kostengerechte Einspeisung für Strom aus regenerativen Energien, erhöhte Energieeffizienz bei Neubauten seit 1997 und die Einsparung großer Mengen CO2 durch die Umstellung des Heizkraftwerkes Nord von Braunkohle auf Erdgas und Mülldampf. Für ihre Klimaschutzinitiativen ist die Stadt Bonn bereits mehrfach mit dem European Energy Award® ausgezeichnet worden.

Durch diese Maßnahmen wurden die CO2-Emissionen im Zeitraum von 1990 bis 2010 bereits um 14 Prozent gesenkt. Erstmals liegt mit dem Integrierten Klimaschutzkonzept auch eine Aussage über CO2-Emissionen aus dem Bereich Verkehr vor. Nun ist eine Neubeurteilung mit diesem Aspekt möglich.

Das Klimaschutzziel bis zum Jahr 2020 der Stadt Bonn, 20 Prozent weniger CO2-Emissionen auszustoßen (Ziel des Covenant of Mayors/Weltbürgermeisterrat), wird mit den bereits umgesetzten und bis 2020 noch geplanten Maßnahmen erreicht.  Hierzu zählen insbesondere der Umbau des Heizkraftwerkes Nord zum Gas- und Dampfkraftwerk, aber auch die Gründung der Bonner Energie-Agentur, die Ökostromversorgung der städtischen Liegenschaften und der Kläranlagen sowie die Förderung der Solarthermie.

Grundsätzlich steht Bonn im Verhältnis zu einer Auswahl von 188 Klima-Bündnis-Städten mit vergleichbar differenzierter CO2-Bilanzierung  bei den CO2-Emissionen pro Einwohnerin und Einwohner gut da: In Bonn betrug 2010 der pro Kopf Ausstoß acht Tonnen CO2. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der ausgewählten 188 Klima-Bündnis-Städte lag 2010 bei 9,2 Tonnen pro Kopf, der Bundesdurchschnitt 2010 bei 10,2 Tonnen.

Durch die beteiligungsorientierte Erarbeitung des Energie- und Klimaschutzkonzeptes mit Workshops, der Begleitung durch den Klimaschutzbeirat sowie Fachgespräche wurden wichtige Impulse für die weitere Netzwerkarbeit beispielsweise mit der Wirtschaft gesetzt. Daran möchte die Stadt Bonn anknüpfen. Mit dem Konzeptbaustein zur Klimaanpassung hat die Stadt Bonn zudem wichtige Hinweise auf Instrumente und die Bewertung von Klimafolgen sowie deren Einbindung in die Bauleitplanung erhalten.

CO2-Einsparung von 20 Prozent bis zum Jahr 2020 sind möglich – weitergehende Reduktionen nur mit hohem Aufwand und im Zusammenspiel mit allen Ebenen erreichbar

Mit den derzeit geplanten Maßnahmen lässt sich eine CO2-Einsparung von 20 Prozent bis 2020 erreichen.  Darüber hinausgehende Einsparungen durch weitere Maßnahmen würden erhebliche finanzielle Aufwendungen bedeuten. Das Gutachten macht auch deutlich, dass die vom Rat der Stadt Bonn im Rahmen des Beschlusses “Masterplan Energiewende und Klimaschutz” angestrebte Reduzierung der CO2-Emissionen um 40 Prozent bis 2020 (gegenüber dem Referenzjahr 1990) allein mit städtischen Anstrengungen nicht zu erreichen ist. Selbst wenn alle empfohlenen Maßnahmen umgesetzt würden, wäre eine Reduktion allenfalls um 30 Prozent bis 2020 möglich.

Vor diesem Hintergrund wird deshalb bereits im Leitbild Klimaschutz darauf verwiesen, dass erhebliche CO2-Reduktionen nur im Zusammenspiel aller Ebenen wie der EU, dem Bund, der Länder und Kommunen zu erreichen sind.

PressemitteilungDas nun fertig erstelle Integrierte Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungskonzept zeigt auf, welche CO2-Einsparungen bis zum Jahr 2020 möglich sind. Die Bereiche Energie, Verkehr und Klimaanpassung wurden begutachtet.

Welche Möglichkeiten gibt es für die Stadt Bonn, die klimaschädlichen CO2-Emissionen über das bisher erreichte Maß hinaus zu reduzieren? Zur Klärung dieser Frage hat der Rat der Stadt Bonn die Verwaltung beauftragt, ein Integriertes Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungskonzept (IKK) erarbeiten zu lassen. Grundlage dafür war der Beschluss „Masterplan Energiewende und Klimaschutz“. Dieses Konzept liegt jetzt vor. In der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz am Dienstag, 10. Dezember, wird es vorgestellt.

Das Gutachten wurde innerhalb von 14 Monaten von der Firma Gertec erstellt und mit Fördermitteln des Bundesumweltministeriums unterstützt. Die Haupt-Analysebereiche liegen bei Energie, Verkehr und Klimaanpassung. Das Klimaschutzkonzept dient als strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für zukünftige Klimaschutzanstrengungen und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Es zeigt kommunalen und anderen Entscheidungsträgern auf, welche technischen und wirtschaftlichen CO2-Minderungspotentiale bestehen und welche Maßnahmen zur Verfügung stehen, um  kurzfristig (bis drei Jahre), mittelfristig (drei bis sieben Jahre) und langfristig (mehr als sieben Jahre) CO2-Emissionen einzusparen und Energieverbräuche zu senken. Begleitet wird der Prozess durch den im vergangenen Jahr gegründeten Klimaschutzbeirat.  Ihm gehören Vertreterinnen und Vertreter aus Politik sowie gesellschaftlichen Gruppierungen an.

Bonn hat bereits Mitte der 1990er Jahre die Bedeutung des Klimaschutzes erkannt

Bonn hat bereits viel geleistet im Klimaschutz und profitiert auch durch seine frühzeitige Erfassung der CO2-Emissionen von einer guten Datengrundlage. Die Gutachter bestätigen dazu unter anderem, dass die Stadt Bonn bereits Mitte der 1990er Jahre die Bedeutung des Klimaschutzes erkannt und in den vergangenen Jahren eine Reihe von Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt oder unterstützt hat.

Zu den beispielhaften Maßnahmen seit 1995 zählen die kostengerechte Einspeisung für Strom aus regenerativen Energien, erhöhte Energieeffizienz bei Neubauten seit 1997 und die Einsparung großer Mengen CO2 durch die Umstellung des Heizkraftwerkes Nord von Braunkohle auf Erdgas und Mülldampf. Für ihre Klimaschutzinitiativen ist die Stadt Bonn bereits mehrfach mit dem European Energy Award® ausgezeichnet worden.

Durch diese Maßnahmen wurden die CO2-Emissionen im Zeitraum von 1990 bis 2010 bereits um 14 Prozent gesenkt. Erstmals liegt mit dem Integrierten Klimaschutzkonzept auch eine Aussage über CO2-Emissionen aus dem Bereich Verkehr vor. Nun ist eine Neubeurteilung mit diesem Aspekt möglich.

Das Klimaschutzziel bis zum Jahr 2020 der Stadt Bonn, 20 Prozent weniger CO2-Emissionen auszustoßen (Ziel des Covenant of Mayors/Weltbürgermeisterrat), wird mit den bereits umgesetzten und bis 2020 noch geplanten Maßnahmen erreicht.  Hierzu zählen insbesondere der Umbau des Heizkraftwerkes Nord zum Gas- und Dampfkraftwerk, aber auch die Gründung der Bonner Energie-Agentur, die Ökostromversorgung der städtischen Liegenschaften und der Kläranlagen sowie die Förderung der Solarthermie.

Grundsätzlich steht Bonn im Verhältnis zu einer Auswahl von 188 Klima-Bündnis-Städten mit vergleichbar differenzierter CO2-Bilanzierung  bei den CO2-Emissionen pro Einwohnerin und Einwohner gut da: In Bonn betrug 2010 der pro Kopf Ausstoß acht Tonnen CO2. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der ausgewählten 188 Klima-Bündnis-Städte lag 2010 bei 9,2 Tonnen pro Kopf, der Bundesdurchschnitt 2010 bei 10,2 Tonnen.

Durch die beteiligungsorientierte Erarbeitung des Energie- und Klimaschutzkonzeptes mit Workshops, der Begleitung durch den Klimaschutzbeirat sowie Fachgespräche wurden wichtige Impulse für die weitere Netzwerkarbeit beispielsweise mit der Wirtschaft gesetzt. Daran möchte die Stadt Bonn anknüpfen. Mit dem Konzeptbaustein zur Klimaanpassung hat die Stadt Bonn zudem wichtige Hinweise auf Instrumente und die Bewertung von Klimafolgen sowie deren Einbindung in die Bauleitplanung erhalten.

CO2-Einsparung von 20 Prozent bis zum Jahr 2020 sind möglich – weitergehende Reduktionen nur mit hohem Aufwand und im Zusammenspiel mit allen Ebenen erreichbar

Mit den derzeit geplanten Maßnahmen lässt sich eine CO2-Einsparung von 20 Prozent bis 2020 erreichen.  Darüber hinausgehende Einsparungen durch weitere Maßnahmen würden erhebliche finanzielle Aufwendungen bedeuten. Das Gutachten macht auch deutlich, dass die vom Rat der Stadt Bonn im Rahmen des Beschlusses “Masterplan Energiewende und Klimaschutz” angestrebte Reduzierung der CO2-Emissionen um 40 Prozent bis 2020 (gegenüber dem Referenzjahr 1990) allein mit städtischen Anstrengungen nicht zu erreichen ist. Selbst wenn alle empfohlenen Maßnahmen umgesetzt würden, wäre eine Reduktion allenfalls um 30 Prozent bis 2020 möglich.

Vor diesem Hintergrund wird deshalb bereits im Leitbild Klimaschutz darauf verwiesen, dass erhebliche CO2-Reduktionen nur im Zusammenspiel aller Ebenen wie der EU, dem Bund, der Länder und Kommunen zu erreichen sind.

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