Wegweiser für nachhaltige Wassernutzung: Bonner Deklaration zur globalen Wassersicherheit verabschiedet

Mehr als 300 Wasserwissenschaftler aus der ganzen Welt tagten die vergangenen vier Tage im Maritim-Hotel in Bonn. Zum Abschluss der Konferenz wurde nun heute (Freitag, 24. Mai) die Bonner Wasser-Deklaration verabschiedet. Der Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch unterzeichnete die Erklärung offiziell zum Abschluss der Konferenz. In der Wasser-Deklaration rufen die Wissenschaftler dazu auf, sich verstärkt für globale und nachhaltige Wassersicherheit einzusetzen. Dies soll mittels einer “strategischen Partnerschaft‘” von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft geschehen – einschließlich Unternehmen.

Die Deklaration stützt sich auf langjährige Beobachtungen und wissenschaftliche Erkenntnisse von nahezu zehn Jahren Forschung des Global Water System Project (GWSP) mit Sitz am Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) in Bonn, unter der Ägide des ESSP (Earth System Science Partnership). OB Nimptsch dankte den Konferenzteilnehmern für die gemeinsame Arbeit an der Erklärung. “Sie stimmen mir sicherlich zu, wenn ich sage, dass wir mittlerweile darüber hinaus sind, Lösungen für unsere globalen Probleme auf rein nationaler Ebenen zu finden. Wir brauchen gemeinsame internationale Anstrengungen, um dem Klimawandel, dem Rückgang der Artenvielfalt und der Bedrohungen unseres weltweites Wassersystems entgegentreten zu können”, so der Bonner Oberbürgermeister.

“Es ist abzusehen, dass die Mehrheit der neun Milliarden Menschen auf diesem Planeten bereits innerhalb von ein bis zwei Generationen von einem Mangel an Wasser betroffen sein wird”, so Janos Bogardi, GWSP Senior Advisor. “Wasser ist eine lebenswichtige Ressource, für die es keinen Ersatz gibt. Gleichwohl ist dieses Problem selbstverschuldet und aus unserer Sicht vermeidbar”, so fasst Bogardi die Meinung der Wissenschaftler, die an der Konferenz teilgenommen haben, zusammen.

Kernpunkte der Deklaration sind:

Menschen und menschliches Handeln spielen eine Schlüsselrolle im globalen Wassersystem. Sie beeinflussen nicht nur das vorhandene Wasservolumen (z.B. durch Wasserspeicher und landwirtschaftliche Nutzung), sondern beeinträchtigen auch die Qualität, z.B. durch Verschmutzung. Dies hat negative Folgen für Lebensformen im Wasser als auch für solche auf dem Land – einschließlich der Menschheit selbst.

Um dieser Entwicklung gegenzusteuern, muss in innovative und integrative Forschung investiert werden, um die Verfügbarkeit, Qualität und Nutzung der Ressource Wasser weltweit und dauerhaft zu observieren.

Menschen sichern sich den Zugang zu Wasser üblicherweise durch kurzfristige und kostspielige technologische Mittel, die oft langfristig die Umwelt beeinträchtigen. Gesellschaften entscheiden sich fast immer für ökonomisches Wachstum, auch wenn dies abträgliche Auswirkungen auf eben jene Wassersysteme hat, welche die Ressource Wasser überhaupt bereitstellen.

Nachhaltige Entwicklung bedarf neben technologischen auch institutioneller Veränderungen, um die Ressource Wasser effizienter zu nutzen und Wassersysteme zu schützen. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es jedoch vielerorts keine effektiven Institutionen für Wasserressourcenmanagement, die mit dem technischen Fortschritt mithalten können.

Innovationen müssen gefördert werden, wobei eine Balance zwischen technischen und anderen institutionellen Lösungen angestrebt werden muss. Wird es versäumt, solch einen inklusiven Ansatz zu verfolgen, wird es unmöglich sein, effektive grüne Wachstumsstrategien umzusetzen.

“Die Bonner Deklaration empfiehlt unter anderem, dass Wassersysteme und ihre Veränderungen interdisziplinär und integrativ verstanden und angegangen werden müssen”, sagt Anik Bhaduri, Executive Officer des internationalen Büros des GWSP in Bonn. “Diesen interdisziplinären Ansatz hat das GWSP die letzten zehn Jahre vorangetrieben und wird das in Zukunft verstärkt tun. Außerdem ist es wichtig, in Nachwuchswissenschaftler zu investieren”, so Bhaduri.

Ministerialdirigent Wilfried Kraus, zuständig für die Nachhaltigkeits-, Klima- und Energieforschung im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem wichtigsten Förderer des GWSP Projekts, sagte am Freitag: “Für das BMBF ist das Thema Wasser fester und essentieller Bestandteil der Nachhaltigkeitsforschung. Wir werden auch in Zukunft die Wasserforschung unterstützen. Diese Konferenz und die Bonner Wasser Deklaration sind wichtige Wegweiser für die Forschungsagenda zum Thema Wasser”.

Hintergrundinformationen:

Seit 2004 steht das Global Water System Project (GWSP) an der Spitze einer umfassenden Forschungsagenda und einer neuen Denkweise, die Wasser als komplexes globales System begreift, wobei die Verbindungen zwischen natürlichen und menschlichen Einflussfaktoren besonders hervorgehoben werden.

Die von GWSP organisierte internationale Konferenz in Bonn (21.-24.

Mai) zu “Wasser im Anthropozän: Herausforderungen für die Wissenschaft und Regierungsführung” war Teil der Initiative, Bonn als “globale Wasserstadt” und international anerkannte Anlaufstelle für Wasserfragen zu etablieren.

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Kontakt: Alma van der Veen, ZEF, E-mail: aveen@uni-bonn.de.Mehr als 300 Wasserwissenschaftler aus der ganzen Welt tagten die vergangenen vier Tage im Maritim-Hotel in Bonn. Zum Abschluss der Konferenz wurde nun heute (Freitag, 24. Mai) die Bonner Wasser-Deklaration verabschiedet. Der Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch unterzeichnete die Erklärung offiziell zum Abschluss der Konferenz. In der Wasser-Deklaration rufen die Wissenschaftler dazu auf, sich verstärkt für globale und nachhaltige Wassersicherheit einzusetzen. Dies soll mittels einer “strategischen Partnerschaft‘” von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft geschehen – einschließlich Unternehmen.

Die Deklaration stützt sich auf langjährige Beobachtungen und wissenschaftliche Erkenntnisse von nahezu zehn Jahren Forschung des Global Water System Project (GWSP) mit Sitz am Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) in Bonn, unter der Ägide des ESSP (Earth System Science Partnership). OB Nimptsch dankte den Konferenzteilnehmern für die gemeinsame Arbeit an der Erklärung. “Sie stimmen mir sicherlich zu, wenn ich sage, dass wir mittlerweile darüber hinaus sind, Lösungen für unsere globalen Probleme auf rein nationaler Ebenen zu finden. Wir brauchen gemeinsame internationale Anstrengungen, um dem Klimawandel, dem Rückgang der Artenvielfalt und der Bedrohungen unseres weltweites Wassersystems entgegentreten zu können”, so der Bonner Oberbürgermeister.

“Es ist abzusehen, dass die Mehrheit der neun Milliarden Menschen auf diesem Planeten bereits innerhalb von ein bis zwei Generationen von einem Mangel an Wasser betroffen sein wird”, so Janos Bogardi, GWSP Senior Advisor. “Wasser ist eine lebenswichtige Ressource, für die es keinen Ersatz gibt. Gleichwohl ist dieses Problem selbstverschuldet und aus unserer Sicht vermeidbar”, so fasst Bogardi die Meinung der Wissenschaftler, die an der Konferenz teilgenommen haben, zusammen.

Kernpunkte der Deklaration sind:

Menschen und menschliches Handeln spielen eine Schlüsselrolle im globalen Wassersystem. Sie beeinflussen nicht nur das vorhandene Wasservolumen (z.B. durch Wasserspeicher und landwirtschaftliche Nutzung), sondern beeinträchtigen auch die Qualität, z.B. durch Verschmutzung. Dies hat negative Folgen für Lebensformen im Wasser als auch für solche auf dem Land – einschließlich der Menschheit selbst.

Um dieser Entwicklung gegenzusteuern, muss in innovative und integrative Forschung investiert werden, um die Verfügbarkeit, Qualität und Nutzung der Ressource Wasser weltweit und dauerhaft zu observieren.

Menschen sichern sich den Zugang zu Wasser üblicherweise durch kurzfristige und kostspielige technologische Mittel, die oft langfristig die Umwelt beeinträchtigen. Gesellschaften entscheiden sich fast immer für ökonomisches Wachstum, auch wenn dies abträgliche Auswirkungen auf eben jene Wassersysteme hat, welche die Ressource Wasser überhaupt bereitstellen.

Nachhaltige Entwicklung bedarf neben technologischen auch institutioneller Veränderungen, um die Ressource Wasser effizienter zu nutzen und Wassersysteme zu schützen. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es jedoch vielerorts keine effektiven Institutionen für Wasserressourcenmanagement, die mit dem technischen Fortschritt mithalten können.

Innovationen müssen gefördert werden, wobei eine Balance zwischen technischen und anderen institutionellen Lösungen angestrebt werden muss. Wird es versäumt, solch einen inklusiven Ansatz zu verfolgen, wird es unmöglich sein, effektive grüne Wachstumsstrategien umzusetzen.

“Die Bonner Deklaration empfiehlt unter anderem, dass Wassersysteme und ihre Veränderungen interdisziplinär und integrativ verstanden und angegangen werden müssen”, sagt Anik Bhaduri, Executive Officer des internationalen Büros des GWSP in Bonn. “Diesen interdisziplinären Ansatz hat das GWSP die letzten zehn Jahre vorangetrieben und wird das in Zukunft verstärkt tun. Außerdem ist es wichtig, in Nachwuchswissenschaftler zu investieren”, so Bhaduri.

Ministerialdirigent Wilfried Kraus, zuständig für die Nachhaltigkeits-, Klima- und Energieforschung im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem wichtigsten Förderer des GWSP Projekts, sagte am Freitag: “Für das BMBF ist das Thema Wasser fester und essentieller Bestandteil der Nachhaltigkeitsforschung. Wir werden auch in Zukunft die Wasserforschung unterstützen. Diese Konferenz und die Bonner Wasser Deklaration sind wichtige Wegweiser für die Forschungsagenda zum Thema Wasser”.

Hintergrundinformationen:

Seit 2004 steht das Global Water System Project (GWSP) an der Spitze einer umfassenden Forschungsagenda und einer neuen Denkweise, die Wasser als komplexes globales System begreift, wobei die Verbindungen zwischen natürlichen und menschlichen Einflussfaktoren besonders hervorgehoben werden.

Die von GWSP organisierte internationale Konferenz in Bonn (21.-24.

Mai) zu “Wasser im Anthropozän: Herausforderungen für die Wissenschaft und Regierungsführung” war Teil der Initiative, Bonn als “globale Wasserstadt” und international anerkannte Anlaufstelle für Wasserfragen zu etablieren.

Kontakt: Alma van der Veen, ZEF, E-mail: aveen@uni-bonn.de.