[:de]Dr. Michael-Burkhard Piorkowsky, Betriebs- und Volkswirt, lehrt Haushalts- und Konsumökonomik an der Universität Bonn.  Lesen Sie hier das Interview mit Prof. Dr. Michael-Burkhard Piorkowsky in der Reihe “Bonn Voices” zum Thema “Ökonomische Bildung”.

Herr Prof. Piorkowsky, können Sie für uns kurz skizzieren, womit sich die Professur für Haushalts- und Konsumökonomik befasst?

Wir, meine Mitarbeitenden und ich, versuchen, die Funktionen und Strukturen von Privathaushalten zu verstehen und Konzepte zu entwickeln, die Haushaltsmitglieder in ihrer Leistungserstellung unterstützen können, das sind vor allem Programme zur Bildung und Beratung. Wir verstehen private Haushalte als Basisorganisationen von Wirtschaft und Gesellschaft. Sie gründen sich selbst durch ihre Mitglieder aus eigenem Antrieb und bauen eigenverantwortlich Versorgungsstrukturen auf. Familienleben entfaltet sich vor allem in Privathaushalten. Nicht wenige Haushalte gründen Unternehmen und Vereinigungen oder beteiligen sich an solchen Projekten, wie Selbsthilfegruppen. Mit der eigenen Versorgung werden zugleich die Meso- und Makrostrukturen von Wirtschaft, Gesellschaft und Natur-Umwelt mitgestaltet. Defizitäre Haushaltsleistungen schlagen auf die Umsysteme durch. So haben z.B. auch die demographische Alterung unserer Gesellschaft und die Überlastung der natürlichen Umwelt gesellschaftlich-strukturelle und haushaltlich-individuelle Gründe.

Das von Ihnen entwickelte Bildungsprojekt “Ich bin meine Zukunft! – Die Gestaltung der Lebenslage” ist dreimal in Folge als offizielles Projekt der UN-Dekade “Bildung für nachhaltige Entwicklung” ausgezeichnet worden. Was verbirgt sich hinter diesem Projekt?

Wir haben wahrgenommen, dass die herkömmliche ökonomische Bildung in Schulen, wenn sie überhaupt stattfindet, in erster Linie am Mainstream der akademischen Mikro- und Makroökonomik orientiert ist. Dabei geht es in erster Linie um Marktinteraktion und die Rolle des Staates im Wirtschaftsleben. Private Haushalte werden auf ihre Rollen als Arbeitnehmer und Käufer von Marktgütern reduziert. Haushalte und Familien als ökonomische Institutionen und Akteure sowie die Einbettung des Wirtschaftens in die natürliche Umwelt werden nicht angemessen thematisiert. Das liegt daran, dass Erkenntnisse ökonomischer Spezialgebiete, wie Evolutorische Ökonomik, Haushaltsökonomik, Institutionenökonomik, Umweltökonomik und Verhaltensökonomik, kaum in den Wirtschaftsunterricht einfließen. Insbesondere die Leistungen der privaten Haushalte und Familien werden völlig verkannt. Haushaltsarbeit kommt im Unterricht – spiegelbildlich zur Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung – praktisch nicht vor. Unsere Lehr-Lernprogramme starten dagegen mit dem Wirtschaften im Haushalt, weil es dort tatsächlich beginnt. Die Schüler und Schülerinnen sollen sich als Akteure bei der Gestaltung der Lebenslage erkennen. Und wir brechen mit manchen ökonomischen Dogmen, z.B. mit der dichotomen Differenzierung zwischen produzierenden Unternehmen und konsumierenden Haushalten. Denn der gesamte Wirtschaftsprozess ist ein Transformationsprozess, also zugleich Produktion und Konsum, von Naturgütern in Investitions- und Konsumgüter sowie Rest- und Schadstoffe.

Wie wurde ihr Lehrangebot von den Schulen und vor allem von den Lehrern angenommen?

In die Schulen zu kommen ist schwer. Es gibt ein Überangebot an zusätzlichen Themen. Uns fällt es leichter, seit wir als UN-Dekadeprojekt ausgezeichnet worden sind und ein Teil unserer Materialien von der Bundeszentrale für politische Bildung bereitgestellt wird. Manche Lehrkräfte sind von den Inhalten irritiert, weil sie es ja so nicht gelernt haben. Andere sind begeistert, weil sie die Distanz zwischen den Inhalten des herkömmlichen Wirtschaftsunterrichts und den Problemen der Alltagsökonomie sehen. Wieder andere mögen sich mit Neuerungen und Ergänzungen nicht auseinandersetzen. Die Lehrpläne, die Fülle des Stoffs und die generelle Überlastung der Schulleitungen und Lehrkräfte ist ein Hemmschuh für Neues. In den Schulministerien ist das genauso.

Und wie reagieren die Schüler auf diesen neuen Unterrichtsstoff?

Wir haben nur sichere Erkenntnisse über die Schulen, die mit uns Programme und Materialien entwickelt haben oder die wir später bei der Einführung begleiten konnten. Zwei Beispiele: In der Grundschule Wolperath-Schönau, nahe Bonn, gehört unser zweiteiliges „Planspiel Dorf“ als Projektunterricht in der 3. und 4. Klasse seit sieben Jahren zum Lehrprogramm. Dort sind die Schüler und Schülerinnen, wie auch die Lehrkräfte, mit großer Begeisterung und spürbaren Erfolgen bei der Sache. In der Modellschule Obersberg in Bad Hersfeld haben wir die Implementierung von Teilen unseres „Grundkurs Alltags- und Lebensökonomie“ in berufsbildenden Klassen evaluiert. Die Interventionsgruppen haben im Test doppelt so gut abgeschnitten wie die Kontrollgruppen. Wir haben auch Belege dafür, dass sich nicht nur der Leistungswille, sondern auch das Sozialklima in den Klassen verbessert, weil die Schülerinnen und Schüler das berechtigte Gefühl haben, für sich und nicht für die Schule lernen zu sollen.

Auf welcher Ebene sehen Sie den größten Handlungsbedarf, um ökonomische Bildung in den Schulen stärker und nachhaltig zu verankern?

Es gibt ein Unbehagen gegenüber einer ökonomischen Bildung, wie sie oben kritisch kommentiert worden ist, und es gibt ein Unverständnis für das Potenzial, dass eine richtig verstandene ökonomische Grundbildung bieten würde. Es müsste wohl zunächst ein Selbstklärungsprozess innerhalb der Wirtschaftsbildner und der Bildungsbürokratie stattfinden. Zu klären wäre insbesondere, was mit ökonomischer Bildung an den allgemein bildenden Schulen erreicht werden soll: Vorbereitung auf ein Ökonomiestudium, auf die Fähigkeit, den Wirtschaftsteil der Zeitungen zu lesen, oder auf die Bewältigung der realen Probleme der Alltags- und Lebensökonomie, z.B. auf die Gründung der ersten eigenen Wohnung. Ich plädiere dafür, bereits in der Grundschule mit dem letzteren zu beginnen. Ein Wirtschaftsunterricht in Anlehnung an akademische Textbücher sollte es nur in der gymnasialen Oberstufe geben.

Und welchen Beitrag hat hier die Forschung noch zu leisten?

In unserer Forschung versuchen wir, die Notwendigkeit einer alltags- und lebensorientierten ökonomischen Grundbildung deutlich zu machen. Dafür knüpfen wir an empirische Belege an, z.B. an der zunehmenden Überschuldung privater Haushalte, an dem Trend zunehmender erwerbswirtschaftlicher Selbstständigkeit und an den praktischen Möglichkeiten nachhaltiger Haushalts- und Lebensgestaltung.

Wir leben in einer Konsumgesellschaft in einer Zeit des Klimawandels und der Erschöpfung natürlicher Ressourcen. Wie können Kinder so früh wie möglich lernen, nicht nur mit den eigenen Ressourcen zu haushalten, sondern auch respektvoll mit den natürlichen Ressourcen umzugehen?

Es gibt sicherlich viele Ansatzpunkte, um einen respektvollen Umgang mit der Natur und einen mehr nachhaltigen Lebensstil anzuregen. Unser Bildungsprogramm zur Alltags- und Lebensökonomie ist ein solcher Ansatz, bei dem Ökonomie, Ökologie und Soziales in einer Konzeption der ökonomischen Grundbildung miteinander verwoben sind. Ich sehe eine Parallele zwischen der Geringschätzung der Haushalts- und Familienarbeit und der Überlastung der natürlichen Umwelt. Beides scheint zum „Nulltarif“ oder zu sehr geringen Kosten verfügbar zu sein. Im herkömmlichen Wirtschaftsverständnis herrscht eine Vorstellung von „Was nichts kostet ist nichts wert!“. Notwendig ist ein Verständnis von Werthaftigkeit jenseits des Geldkreislaufs und des monetären Kostenbegriffs. Eigentlich ist das im Programm der Ökonomie als Wissenschaft angelegt, nämlich die Bereitstellung von Gütern durch Zugriff auf knappe Güter unter Abwägung der Nebenwirkungen zu erforschen und zu fördern. Auch Umweltqualität ist ein solches Gut. Geld ist nur ein Zwischengut, wir können es z.B. nicht aufessen und uns nicht damit zudecken.

Was ist ihre persönliche Zukunftsvision?

Ich hoffe, dass wir zu einem Wohlstandsausgleich auf der Welt kommen.

Was motiviert Sie morgens und wie denken Sie abends darüber nach?

Neben meiner Familie – ich bin verheiratet, habe zwei Kinder und fünf Enkelkinder – motiviert mich meine Arbeit. Es ist eine privilegierte Situation, als Professor arbeiten zu können. Abends denke ich, dass ich wieder nicht alles geschafft habe, was ich mir vorgenommen hatte.

Welche Frage würden Sie gerne mal beantworten, die Ihnen noch nie gestellt wurde?

Die Frage lautet: Warum haben Sie Ökonomie studiert? Antwort: Es war eine „Bauchentscheidung“ – und ich habe sie nie bereut.

 sie nie bereut.[:en]Dr. Michael-Burkhard Piorkowsky, Betriebs- und Volkswirt, lehrt Haushalts- und Konsumökonomik an der Universität Bonn.  Lesen Sie hier das Interview mit Prof. Dr. Michael-Burkhard Piorkowsky in der Reihe “Bonn Voices” zum Thema “Ökonomische Bildung”.

Herr Prof. Piorkowsky, können Sie für uns kurz skizzieren, womit sich die Professur für Haushalts- und Konsumökonomik befasst?

Wir, meine Mitarbeitenden und ich, versuchen, die Funktionen und Strukturen von Privathaushalten zu verstehen und Konzepte zu entwickeln, die Haushaltsmitglieder in ihrer Leistungserstellung unterstützen können, das sind vor allem Programme zur Bildung und Beratung. Wir verstehen private Haushalte als Basisorganisationen von Wirtschaft und Gesellschaft. Sie gründen sich selbst durch ihre Mitglieder aus eigenem Antrieb und bauen eigenverantwortlich Versorgungsstrukturen auf. Familienleben entfaltet sich vor allem in Privathaushalten. Nicht wenige Haushalte gründen Unternehmen und Vereinigungen oder beteiligen sich an solchen Projekten, wie Selbsthilfegruppen. Mit der eigenen Versorgung werden zugleich die Meso- und Makrostrukturen von Wirtschaft, Gesellschaft und Natur-Umwelt mitgestaltet. Defizitäre Haushaltsleistungen schlagen auf die Umsysteme durch. So haben z.B. auch die demographische Alterung unserer Gesellschaft und die Überlastung der natürlichen Umwelt gesellschaftlich-strukturelle und haushaltlich-individuelle Gründe.

Das von Ihnen entwickelte Bildungsprojekt “Ich bin meine Zukunft! – Die Gestaltung der Lebenslage” ist dreimal in Folge als offizielles Projekt der UN-Dekade “Bildung für nachhaltige Entwicklung” ausgezeichnet worden. Was verbirgt sich hinter diesem Projekt?

Wir haben wahrgenommen, dass die herkömmliche ökonomische Bildung in Schulen, wenn sie überhaupt stattfindet, in erster Linie am Mainstream der akademischen Mikro- und Makroökonomik orientiert ist. Dabei geht es in erster Linie um Marktinteraktion und die Rolle des Staates im Wirtschaftsleben. Private Haushalte werden auf ihre Rollen als Arbeitnehmer und Käufer von Marktgütern reduziert. Haushalte und Familien als ökonomische Institutionen und Akteure sowie die Einbettung des Wirtschaftens in die natürliche Umwelt werden nicht angemessen thematisiert. Das liegt daran, dass Erkenntnisse ökonomischer Spezialgebiete, wie Evolutorische Ökonomik, Haushaltsökonomik, Institutionenökonomik, Umweltökonomik und Verhaltensökonomik, kaum in den Wirtschaftsunterricht einfließen. Insbesondere die Leistungen der privaten Haushalte und Familien werden völlig verkannt. Haushaltsarbeit kommt im Unterricht – spiegelbildlich zur Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung – praktisch nicht vor. Unsere Lehr-Lernprogramme starten dagegen mit dem Wirtschaften im Haushalt, weil es dort tatsächlich beginnt. Die Schüler und Schülerinnen sollen sich als Akteure bei der Gestaltung der Lebenslage erkennen. Und wir brechen mit manchen ökonomischen Dogmen, z.B. mit der dichotomen Differenzierung zwischen produzierenden Unternehmen und konsumierenden Haushalten. Denn der gesamte Wirtschaftsprozess ist ein Transformationsprozess, also zugleich Produktion und Konsum, von Naturgütern in Investitions- und Konsumgüter sowie Rest- und Schadstoffe.

Wie wurde ihr Lehrangebot von den Schulen und vor allem von den Lehrern angenommen?

In die Schulen zu kommen ist schwer. Es gibt ein Überangebot an zusätzlichen Themen. Uns fällt es leichter, seit wir als UN-Dekadeprojekt ausgezeichnet worden sind und ein Teil unserer Materialien von der Bundeszentrale für politische Bildung bereitgestellt wird. Manche Lehrkräfte sind von den Inhalten irritiert, weil sie es ja so nicht gelernt haben. Andere sind begeistert, weil sie die Distanz zwischen den Inhalten des herkömmlichen Wirtschaftsunterrichts und den Problemen der Alltagsökonomie sehen. Wieder andere mögen sich mit Neuerungen und Ergänzungen nicht auseinandersetzen. Die Lehrpläne, die Fülle des Stoffs und die generelle Überlastung der Schulleitungen und Lehrkräfte ist ein Hemmschuh für Neues. In den Schulministerien ist das genauso.

Und wie reagieren die Schüler auf diesen neuen Unterrichtsstoff?

Wir haben nur sichere Erkenntnisse über die Schulen, die mit uns Programme und Materialien entwickelt haben oder die wir später bei der Einführung begleiten konnten. Zwei Beispiele: In der Grundschule Wolperath-Schönau, nahe Bonn, gehört unser zweiteiliges „Planspiel Dorf“ als Projektunterricht in der 3. und 4. Klasse seit sieben Jahren zum Lehrprogramm. Dort sind die Schüler und Schülerinnen, wie auch die Lehrkräfte, mit großer Begeisterung und spürbaren Erfolgen bei der Sache. In der Modellschule Obersberg in Bad Hersfeld haben wir die Implementierung von Teilen unseres „Grundkurs Alltags- und Lebensökonomie“ in berufsbildenden Klassen evaluiert. Die Interventionsgruppen haben im Test doppelt so gut abgeschnitten wie die Kontrollgruppen. Wir haben auch Belege dafür, dass sich nicht nur der Leistungswille, sondern auch das Sozialklima in den Klassen verbessert, weil die Schülerinnen und Schüler das berechtigte Gefühl haben, für sich und nicht für die Schule lernen zu sollen.

Auf welcher Ebene sehen Sie den größten Handlungsbedarf, um ökonomische Bildung in den Schulen stärker und nachhaltig zu verankern?

Es gibt ein Unbehagen gegenüber einer ökonomischen Bildung, wie sie oben kritisch kommentiert worden ist, und es gibt ein Unverständnis für das Potenzial, dass eine richtig verstandene ökonomische Grundbildung bieten würde. Es müsste wohl zunächst ein Selbstklärungsprozess innerhalb der Wirtschaftsbildner und der Bildungsbürokratie stattfinden. Zu klären wäre insbesondere, was mit ökonomischer Bildung an den allgemein bildenden Schulen erreicht werden soll: Vorbereitung auf ein Ökonomiestudium, auf die Fähigkeit, den Wirtschaftsteil der Zeitungen zu lesen, oder auf die Bewältigung der realen Probleme der Alltags- und Lebensökonomie, z.B. auf die Gründung der ersten eigenen Wohnung. Ich plädiere dafür, bereits in der Grundschule mit dem letzteren zu beginnen. Ein Wirtschaftsunterricht in Anlehnung an akademische Textbücher sollte es nur in der gymnasialen Oberstufe geben.

Und welchen Beitrag hat hier die Forschung noch zu leisten?

In unserer Forschung versuchen wir, die Notwendigkeit einer alltags- und lebensorientierten ökonomischen Grundbildung deutlich zu machen. Dafür knüpfen wir an empirische Belege an, z.B. an der zunehmenden Überschuldung privater Haushalte, an dem Trend zunehmender erwerbswirtschaftlicher Selbstständigkeit und an den praktischen Möglichkeiten nachhaltiger Haushalts- und Lebensgestaltung.

Wir leben in einer Konsumgesellschaft in einer Zeit des Klimawandels und der Erschöpfung natürlicher Ressourcen. Wie können Kinder so früh wie möglich lernen, nicht nur mit den eigenen Ressourcen zu haushalten, sondern auch respektvoll mit den natürlichen Ressourcen umzugehen?

Es gibt sicherlich viele Ansatzpunkte, um einen respektvollen Umgang mit der Natur und einen mehr nachhaltigen Lebensstil anzuregen. Unser Bildungsprogramm zur Alltags- und Lebensökonomie ist ein solcher Ansatz, bei dem Ökonomie, Ökologie und Soziales in einer Konzeption der ökonomischen Grundbildung miteinander verwoben sind. Ich sehe eine Parallele zwischen der Geringschätzung der Haushalts- und Familienarbeit und der Überlastung der natürlichen Umwelt. Beides scheint zum „Nulltarif“ oder zu sehr geringen Kosten verfügbar zu sein. Im herkömmlichen Wirtschaftsverständnis herrscht eine Vorstellung von „Was nichts kostet ist nichts wert!“. Notwendig ist ein Verständnis von Werthaftigkeit jenseits des Geldkreislaufs und des monetären Kostenbegriffs. Eigentlich ist das im Programm der Ökonomie als Wissenschaft angelegt, nämlich die Bereitstellung von Gütern durch Zugriff auf knappe Güter unter Abwägung der Nebenwirkungen zu erforschen und zu fördern. Auch Umweltqualität ist ein solches Gut. Geld ist nur ein Zwischengut, wir können es z.B. nicht aufessen und uns nicht damit zudecken.

Was ist ihre persönliche Zukunftsvision?

Ich hoffe, dass wir zu einem Wohlstandsausgleich auf der Welt kommen.

Was motiviert Sie morgens und wie denken Sie abends darüber nach?

Neben meiner Familie – ich bin verheiratet, habe zwei Kinder und fünf Enkelkinder – motiviert mich meine Arbeit. Es ist eine privilegierte Situation, als Professor arbeiten zu können. Abends denke ich, dass ich wieder nicht alles geschafft habe, was ich mir vorgenommen hatte.

Welche Frage würden Sie gerne mal beantworten, die Ihnen noch nie gestellt wurde?

Die Frage lautet: Warum haben Sie Ökonomie studiert? Antwort: Es war eine „Bauchentscheidung“ – und ich habe sie nie bereut.

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