Germanwatch: Faire Handys auf der Funkausstellung? Fehlanzeige!

Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch hat anlässlich der nahenden Eröffnung der Internationalen Funkausstellung (IFA) eine neue Studie zum IT-Sektor veröffentlicht. Darin untersucht Germanwatch das Engagement zu Menschenrechten und Nachhaltigkeit bei den vier großen Mobilfunkanbietern Deutsche Telekom, E-Plus, Telefónica Germany mit der Marke O2 und Vodafone. Auch wenn die Unternehmen seit der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2009 aktiver geworden sind, bleibt das Ergebnis ernüchternd. Germanwatch fordert daher ein höheres Engagement der Mobilfunkanbieter, aber auch eine stärkere politische Rahmensetzung.

„Ob Handyproduktion, nachhaltige Vertragsgestaltung oder Recycling – überall sehen wir in der Mobilfunkbranche noch Verbesserungsbedarf“, stellt Cornelia Heydenreich, Teamleiterin für Unternehmensverantwortung bei Germanwatch, fest. „Zwar haben sich die Unternehmen seit unserer ersten Studie an einigen Stellen – in unterschiedlichem Tempo – bewegt. Ihr freiwilliges Engagement kommt jedoch immer wieder an Grenzen. Hier muss der Staat mit intelligenten Rahmensetzungen eingreifen“, so Heydenreich weiter.

Beispiel Recycling: Alle Anbieter haben Rücknahmeprogramme für Handys etabliert. Darüber konnten sie im Jahr 2011 etwa eine Million Handys einsammeln. Im gleichen Zeitraum gingen in Deutschland jedoch gut 27 Millionen Handys über den Ladentisch, also 27 mal mehr Handys als zurückgenommen wurden. Hier reichen die Sammelaktionen der Unternehmen nicht aus. „Die Regierung muss aktiv werden und zum Beispiel mit einem Handypfand, einer Leasinglösung oder einer anderen intelligenten Regelsetzung die Verbraucher dazu ermuntern, dass sie ihre alten Handys zurückgeben und nicht in der Schublade verstauben lassen“, fordert Heydenreich.

Beispiel Handy-Ranking: Bislang gibt es noch keine fair hergestellten und wirklich umweltfreundlichen Handys. Um den Kunden eine gewisse Orientierung zu geben, haben alle vier Mobilfunkanbieter in den letzten Jahren Handy-Rankings veröffentlicht oder arbeiten daran. Jeder Anbieter hat jedoch sein eigenes Ranking mit eigenen Kriterien und kommt zu anderen Ergebnissen. Häufig sind die Bewertungen zudem zu unkritisch. „Das bietet Kunden keine Orientierung, sondern verwirrt“, beschwert sich Heydenreich. Eine gemeinsame Lösung auf internationaler Ebene könnte nun Abhilfe schaffen. „Falls die Unternehmen aber keine eigene intelligente Lösung entwickeln können, sollte auch hier der Staat eine nachvollziehbare und transparente Kennzeichnung einführen“, so Heydenreich weiter.

Jeder Deutsche besitzt durchschnittlich 1,4 Mobilfunkanschlüsse. Die dazugehörigen Telefone kaufen viele Verbraucher nach wie vor über ihren Mobilfunkanbieter. Damit nehmen die vier Mobilfunkanbieter mit ihren Tochterfirmen eine wichtige Markt- und Verteilungsposition ein und stehen auch in der Verantwortung für die menschenrechtlichen, sozialen und ökologischen Herausforderungen der Branche. Seit 2007 arbeitet Germanwatch im Rahmen des europäischen Projektes makeITfair zu diesen Themen.

Link zur Studie: “Noch keine fairen Handys”

Pressemitteilung

Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch hat anlässlich der nahenden Eröffnung der Internationalen Funkausstellung (IFA) eine neue Studie zum IT-Sektor veröffentlicht. Darin untersucht Germanwatch das Engagement zu Menschenrechten und Nachhaltigkeit bei den vier großen Mobilfunkanbietern Deutsche Telekom, E-Plus, Telefónica Germany mit der Marke O2 und Vodafone. Auch wenn die Unternehmen seit der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2009 aktiver geworden sind, bleibt das Ergebnis ernüchternd. Germanwatch fordert daher ein höheres Engagement der Mobilfunkanbieter, aber auch eine stärkere politische Rahmensetzung.

„Ob Handyproduktion, nachhaltige Vertragsgestaltung oder Recycling – überall sehen wir in der Mobilfunkbranche noch Verbesserungsbedarf“, stellt Cornelia Heydenreich, Teamleiterin für Unternehmensverantwortung bei Germanwatch, fest. „Zwar haben sich die Unternehmen seit unserer ersten Studie an einigen Stellen – in unterschiedlichem Tempo – bewegt. Ihr freiwilliges Engagement kommt jedoch immer wieder an Grenzen. Hier muss der Staat mit intelligenten Rahmensetzungen eingreifen“, so Heydenreich weiter.

Beispiel Recycling: Alle Anbieter haben Rücknahmeprogramme für Handys etabliert. Darüber konnten sie im Jahr 2011 etwa eine Million Handys einsammeln. Im gleichen Zeitraum gingen in Deutschland jedoch gut 27 Millionen Handys über den Ladentisch, also 27 mal mehr Handys als zurückgenommen wurden. Hier reichen die Sammelaktionen der Unternehmen nicht aus. „Die Regierung muss aktiv werden und zum Beispiel mit einem Handypfand, einer Leasinglösung oder einer anderen intelligenten Regelsetzung die Verbraucher dazu ermuntern, dass sie ihre alten Handys zurückgeben und nicht in der Schublade verstauben lassen“, fordert Heydenreich.

Beispiel Handy-Ranking: Bislang gibt es noch keine fair hergestellten und wirklich umweltfreundlichen Handys. Um den Kunden eine gewisse Orientierung zu geben, haben alle vier Mobilfunkanbieter in den letzten Jahren Handy-Rankings veröffentlicht oder arbeiten daran. Jeder Anbieter hat jedoch sein eigenes Ranking mit eigenen Kriterien und kommt zu anderen Ergebnissen. Häufig sind die Bewertungen zudem zu unkritisch. „Das bietet Kunden keine Orientierung, sondern verwirrt“, beschwert sich Heydenreich. Eine gemeinsame Lösung auf internationaler Ebene könnte nun Abhilfe schaffen. „Falls die Unternehmen aber keine eigene intelligente Lösung entwickeln können, sollte auch hier der Staat eine nachvollziehbare und transparente Kennzeichnung einführen“, so Heydenreich weiter.

Jeder Deutsche besitzt durchschnittlich 1,4 Mobilfunkanschlüsse. Die dazugehörigen Telefone kaufen viele Verbraucher nach wie vor über ihren Mobilfunkanbieter. Damit nehmen die vier Mobilfunkanbieter mit ihren Tochterfirmen eine wichtige Markt- und Verteilungsposition ein und stehen auch in der Verantwortung für die menschenrechtlichen, sozialen und ökologischen Herausforderungen der Branche. Seit 2007 arbeitet Germanwatch im Rahmen des europäischen Projektes makeITfair zu diesen Themen.

Link zur Studie: “Noch keine fairen Handys”

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