Die Stadt am Rhein wird immer mehr zum Vorreiter in Sachen globale Nachhaltigkeit: Vor einem Jahr – am 21. Juli 2011 – riefen das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und die Stadt Bonn die BONNER PERSPEKTIVEN gemeinsam ins Leben. Seither ist viel Schwung in die Nachhaltigkeitsdebatte gekommen. Wir blicken zurück auf ein Jahr voll spannender und innovativer Formate zu internationalen Themen mit Hunderten von Experten aus aller Welt.
Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel: “Bonn hat sich einen Namen gemacht als Ort des politischen Dialogs: Anpassung an den Klimawandel, erneuerbare Energien, Wasser, Artenvielfalt, Bekämpfung der Wüstenbildung, Ernährungssicherheit – zahlreiche Konferenzen zu drängenden Zukunftsfragen fanden und finden hier statt. Die BONNER PERSPEKTIVEN sind die folgerichtige Fortsetzung dieses Prozesses. Sie verstehen sich als ein innovatives Dialog- und Veranstaltungsformat mit dem Ziel, neue Wege der Betrachtung und Bearbeitung von Nachhaltigkeitsthemen zu beschreiten.”
Jürgen Nimptsch, Oberbürgermeister der Stadt Bonn, ergänzt: “Die BONNER PERSPEKTIVEN sind eine Plattform, auf der wir vorhandene Kompetenz auf neue und wirkungsvolle Weise zusammenführen können.”
Die UNO hat in Bonn mit rund 1.000 Beschäftigten einen Themenschwerpunkt für eine nachhaltige Entwicklung weltweit gesetzt. Vor kurzem hat sich die Staatengemeinschaft entschieden, auch den Weltbiodiversitätsrat IPBES in Bonn anzusiedeln. Und derzeit bewirbt sich die Bundesregierung um die Ansiedlung des Grünen Klimafonds, des wichtigen neuen Instruments zur Finanzierung von Klimaschutz und Klimaanpassung, in Bonn.
Integrierter Ansatz
Den Auftakt bildete die “Bonn2011 Nexus Conference” im vergangenen November, auf der sich rund 500 Fachleute aus den Sektoren Wasser, Energie und Ernährungssicherheit vernetzten und nach sektorübergreifenden Lösungen für die Zukunft suchten. Die Konferenz diente auch als Vorbereitung auf den Rio+20-Gipfel im Juni 2012. “Nexus” steht dabei für einen Ansatz, der – mit Blick auf Abhängigkeiten und Wechselwirkungen – sektorales Denken überwindet und Experten aus verschiedensten Bereichen zusammenbringt. Dieses Prinzip bildet die Grundlage aller Maßnahmen der BONNER PERSPEKTIVEN.
Neue Geschäftsideen
Und dieses Prinzip trägt: Im März 2012 fand ein internationaler Workshop zum Thema: “Adaptation to Climate Change – A Case for Business?” statt, der ebenfalls Akteure aus unterschiedlichsten Branchen miteinander ins Gespräch brachte. Deutlich wurde: Klimawandel ist kein Thema, das allein von der Politik bewältigt und von der Wirtschaft nur am Rande betrachtet werden kann. Der Umgang muss zentraler Bestandteil auch von Unternehmensstrategien werden. Denn Unternehmen sind sowohl wesentliche Verursacher als auch Betroffene des Klimawandels. Aber sie sind auch Problemlöser: Deshalb bietet der Klimawandel nicht nur Herausforderungen für die Wirtschaft, sondern auch große Chancen, denn es besteht Bedarf an innovativen Geschäftsideen um dem Klimawandel zu begegnen.
Eine Geschäftsidee ist der “Pflanzendurstmesser”, den das Unternehmen ZIM Plant Technologies aus Brandenburg entwickelt hat. Der Sensor spürt auf, wann eine Pflanze Wasser braucht – und wann nicht. So können erhebliche Mengen der kostbaren und weltweit immer knapper werdenden Ressource eingespart werden – auf Olivenhainen in Spanien bereits bis zu 40 Prozent.
Anpassung richtig messen
Welche weiteren Anpassungsmethoden an den Klimawandel erfolgreich sein können, wie eine angemessene und wirkungsorientierte Finanzierung passender Maßnahmen aussehen sollte und wie man entsprechende Erfolge überhaupt misst, diese Fragen standen im Mittelpunkt eines zweiten thematischen Workshops im Mai diesen Jahres. Den Hintergrund bildeten unter anderem so genannte Nationale Anpassungspläne, die im Kampf gegen den Klimawandel von einigen Staaten, darunter vor allem die besonders betroffenen Länder des Südes, aufgestellt wurden. Hier gilt es, Techniken zur Evaluierung und Überprüfung von Anpassungsmethoden zu entwickeln, die diesen nationalen Plänen zum Erfolg verhelfen können. Experten aus der ganzen Welt berichteten dazu von ihren Erfahrungen.
Städte als Vorreiter für grünes Wirtschaften
Einen dritten thematischen Schwerpunkt bildete der international besetzte Workshop zur “Green Urban Economy” im Mai 2012. Städte spielen im weltweiten Bemühen um zukunftsfähiges, “grünes” Wirtschaften eine große Rolle. Immer mehr Menschen leben in Städten. Dabei sind Städte einerseits Teil des Klimaproblems, können andererseits aber auch durch kluges Wirtschaften erheblich zu Lösungen beitragen. Rund um den Globus gibt es dafür bereits viele vorbildliche Beispiele – etwa die brasilianische Stadt Curitiba mit ihrem Programm “Lebensmittel im Tausch gegen Abfall”. Die Bewohner ärmerer Viertel liefern wieder verwertbare Abfälle bei einer städtischen Sammelstelle ab. Für vier Kilo Recycling-Müll erhalten sie ein Kilo Nahrung aus lokaler Produktion. Robert Kehew, zuständig für städtische Planung bei UN-Habitat, ist davon begeistert: “Das Programm kostet nicht viel und ermuntert die Menschen zum Umweltschutz.”
Den roten Faden aufnehmen
Zahlreiche weitere, spannende und Hoffnung machende Geschichten und Erfahrungen lassen sich nach einem Jahr BONNER PERSPEKTIVEN erzählen. Vieles findet sich auch in dem zum einjährigen Jubiläum fertiggestellten Film wieder, der das Projekt auf originelle Weise illustriert und innerhalb der nächsten Tage auf der Website der BONNER PERSPEKTIVEN (abrufbar hier) zu sehen sein wird.
PressemitteilungDie Stadt am Rhein wird immer mehr zum Vorreiter in Sachen globale Nachhaltigkeit: Vor einem Jahr – am 21. Juli 2011 – riefen das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und die Stadt Bonn die BONNER PERSPEKTIVEN gemeinsam ins Leben. Seither ist viel Schwung in die Nachhaltigkeitsdebatte gekommen. Wir blicken zurück auf ein Jahr voll spannender und innovativer Formate zu internationalen Themen mit Hunderten von Experten aus aller Welt.
Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel: “Bonn hat sich einen Namen gemacht als Ort des politischen Dialogs: Anpassung an den Klimawandel, erneuerbare Energien, Wasser, Artenvielfalt, Bekämpfung der Wüstenbildung, Ernährungssicherheit – zahlreiche Konferenzen zu drängenden Zukunftsfragen fanden und finden hier statt. Die BONNER PERSPEKTIVEN sind die folgerichtige Fortsetzung dieses Prozesses. Sie verstehen sich als ein innovatives Dialog- und Veranstaltungsformat mit dem Ziel, neue Wege der Betrachtung und Bearbeitung von Nachhaltigkeitsthemen zu beschreiten.”
Jürgen Nimptsch, Oberbürgermeister der Stadt Bonn, ergänzt: “Die BONNER PERSPEKTIVEN sind eine Plattform, auf der wir vorhandene Kompetenz auf neue und wirkungsvolle Weise zusammenführen können.”
Die UNO hat in Bonn mit rund 1.000 Beschäftigten einen Themenschwerpunkt für eine nachhaltige Entwicklung weltweit gesetzt. Vor kurzem hat sich die Staatengemeinschaft entschieden, auch den Weltbiodiversitätsrat IPBES in Bonn anzusiedeln. Und derzeit bewirbt sich die Bundesregierung um die Ansiedlung des Grünen Klimafonds, des wichtigen neuen Instruments zur Finanzierung von Klimaschutz und Klimaanpassung, in Bonn.
Integrierter Ansatz
Den Auftakt bildete die “Bonn2011 Nexus Conference” im vergangenen November, auf der sich rund 500 Fachleute aus den Sektoren Wasser, Energie und Ernährungssicherheit vernetzten und nach sektorübergreifenden Lösungen für die Zukunft suchten. Die Konferenz diente auch als Vorbereitung auf den Rio+20-Gipfel im Juni 2012. “Nexus” steht dabei für einen Ansatz, der – mit Blick auf Abhängigkeiten und Wechselwirkungen – sektorales Denken überwindet und Experten aus verschiedensten Bereichen zusammenbringt. Dieses Prinzip bildet die Grundlage aller Maßnahmen der BONNER PERSPEKTIVEN.
Neue Geschäftsideen
Und dieses Prinzip trägt: Im März 2012 fand ein internationaler Workshop zum Thema: “Adaptation to Climate Change – A Case for Business?” statt, der ebenfalls Akteure aus unterschiedlichsten Branchen miteinander ins Gespräch brachte. Deutlich wurde: Klimawandel ist kein Thema, das allein von der Politik bewältigt und von der Wirtschaft nur am Rande betrachtet werden kann. Der Umgang muss zentraler Bestandteil auch von Unternehmensstrategien werden. Denn Unternehmen sind sowohl wesentliche Verursacher als auch Betroffene des Klimawandels. Aber sie sind auch Problemlöser: Deshalb bietet der Klimawandel nicht nur Herausforderungen für die Wirtschaft, sondern auch große Chancen, denn es besteht Bedarf an innovativen Geschäftsideen um dem Klimawandel zu begegnen.
Eine Geschäftsidee ist der “Pflanzendurstmesser”, den das Unternehmen ZIM Plant Technologies aus Brandenburg entwickelt hat. Der Sensor spürt auf, wann eine Pflanze Wasser braucht – und wann nicht. So können erhebliche Mengen der kostbaren und weltweit immer knapper werdenden Ressource eingespart werden – auf Olivenhainen in Spanien bereits bis zu 40 Prozent.
Anpassung richtig messen
Welche weiteren Anpassungsmethoden an den Klimawandel erfolgreich sein können, wie eine angemessene und wirkungsorientierte Finanzierung passender Maßnahmen aussehen sollte und wie man entsprechende Erfolge überhaupt misst, diese Fragen standen im Mittelpunkt eines zweiten thematischen Workshops im Mai diesen Jahres. Den Hintergrund bildeten unter anderem so genannte Nationale Anpassungspläne, die im Kampf gegen den Klimawandel von einigen Staaten, darunter vor allem die besonders betroffenen Länder des Südes, aufgestellt wurden. Hier gilt es, Techniken zur Evaluierung und Überprüfung von Anpassungsmethoden zu entwickeln, die diesen nationalen Plänen zum Erfolg verhelfen können. Experten aus der ganzen Welt berichteten dazu von ihren Erfahrungen.
Städte als Vorreiter für grünes Wirtschaften
Einen dritten thematischen Schwerpunkt bildete der international besetzte Workshop zur “Green Urban Economy” im Mai 2012. Städte spielen im weltweiten Bemühen um zukunftsfähiges, “grünes” Wirtschaften eine große Rolle. Immer mehr Menschen leben in Städten. Dabei sind Städte einerseits Teil des Klimaproblems, können andererseits aber auch durch kluges Wirtschaften erheblich zu Lösungen beitragen. Rund um den Globus gibt es dafür bereits viele vorbildliche Beispiele – etwa die brasilianische Stadt Curitiba mit ihrem Programm “Lebensmittel im Tausch gegen Abfall”. Die Bewohner ärmerer Viertel liefern wieder verwertbare Abfälle bei einer städtischen Sammelstelle ab. Für vier Kilo Recycling-Müll erhalten sie ein Kilo Nahrung aus lokaler Produktion. Robert Kehew, zuständig für städtische Planung bei UN-Habitat, ist davon begeistert: “Das Programm kostet nicht viel und ermuntert die Menschen zum Umweltschutz.”
Den roten Faden aufnehmen
Zahlreiche weitere, spannende und Hoffnung machende Geschichten und Erfahrungen lassen sich nach einem Jahr BONNER PERSPEKTIVEN erzählen. Vieles findet sich auch in dem zum einjährigen Jubiläum fertiggestellten Film wieder, der das Projekt auf originelle Weise illustriert und innerhalb der nächsten Tage auf der Website der BONNER PERSPEKTIVEN (abrufbar hier) zu sehen sein wird.