Die nationale Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung ist am 17. April 2012 zehn Jahre alt geworden. Die Bundesregierung beschreibt in der Strategie insgesamt 38 Ziele, die in der Summe wirtschaftlichen Wohlstand, eine soziale Balance und einen achtsamen Umgang mit Natur und Umwelt in Einklang bringen sollen. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), der die Umsetzung und Weiterentwicklung der Strategie seit deren Einsetzung kritisch begleitet, hat aus diesem Anlass Bilanz gezogen: Nicht alles sei gut, aber vieles besser geworden.
„In zehn Jahren hat sich mehr verändert, als oft wahrgenommen wird“, sagt Marlehn Thieme, die Vorsitzende des Beratungsgremiums der Bundesregierung. Das reiche zwar noch nicht für den von der Politik angestrebten Übergang in eine Ressourcen sparende und klimaneutrale Gesellschaft. Aber das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung sei als „Wert in der Gesellschaft erkannt und akzeptiert“. Und das sei ein großer Fortschritt. Sichtbar werde das etwa am steigenden Absatz von fair gehandelten oder ökologisch hergestellten Produkten, an der wachsenden Nachfrage nach Ökostrom oder dem Vertrauensvorschuss, den nachhaltig wirtschaftende Unternehmen genössen.
Viele Unternehmen nähmen das Leitbild ernst und profitierten davon: „Die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens kann nicht trotz, sondern gerade wegen einer nachhaltigen Entwicklung erfolgreich sein“. Das bewiesen zahlreiche Unternehmen jeder Größe und Branche, von denen viele ihre Nachhaltigkeitsleistung auch in eigenen Berichten dokumentierten. Ein weiterer Fortschritt sei, dass das Thema „nachhaltiges Wirtschaften“ in der Anfang des Jahres von der Bundesregierung zum vierten Mal seit 2002 fortgeschriebenen Nachhaltigkeitsstrategie Einzug gehalten hat.
Bei der Hälfte ihrer 38 Nachhaltigkeitsziele ist die Bundesregierung inzwischen auf gutem Kurs. Das zeigt der jüngste Indikatorenbericht zur nachhaltigen Entwicklung, den das Statistische Bundesamt im Februar vorgelegt hat. Ihre Verpflichtungen aus dem Kyoto-Klimaschutzprotokoll hat die Bundesergierung demnach übererfüllt. Gut läuft auch der Ausbau erneuerbarer Energien. Schlechter steht es indes um viele Umweltziele: Die Artenvielfalt schwindet. Der Flächenanteil des Öko-Landbaus, den die Bundesregierung auf 20 Prozent steigern will, liegt bei gerade einmal 5,9 Prozent. Und auch beim effizienten Einsatz von Energie und Rohstoffen hinkt die Politik ihren Zielen hinterher.
Von der Bundesregierung erwartet Thieme künftig eine stärkere Steuerung in Richtung Nachhaltigkeit, etwa bei der öffentlichen Beschaffung. Denkbar sei zum Beispiel die Anwendung des Deutschen Nachhaltigkeitskodex DNK in Bundesunternehmen. Mit dem vom RNE initiierten Kodex wird die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen und Organisationen transparent mess- und vergleichbar. Thieme schlägt außerdem vor, dass der Deutsche Bundestag bei der Verabschiedung des Bundeshaushaltes künftig einen Bericht über dessen Nachhaltigkeit verlangt. Damit würde die Bundespolitik mit vielen Konzernen gleichziehen, die seit Langem eigene Nachhaltigkeitsberichte vorlegen.
Auch an anderen Stellen sollte die Nachhaltigkeitsstrategie nach Einschätzung des RNE weiterentwickelt werden. Wichtig sei es, darin die europäische und globale Dimension der Nachhaltigkeit zu stärken. Wege in die „grüne“ Weltwirtschaft etwa müssten global verhandelt werden. Deutschland könne dazu auf der anstehenden Weltkonferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung, die diesen Juni in Rio de Janeiro stattfindet („Rio+20“), wichtige Beiträge leisten. Thieme fände es daher gut, wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel persönlich an der Konferenz teilnimmt. Damit, so die Ratsvorsitzende, würde Deutschland ein deutliches und nach vorne gerichtetes Signal an die Weltgemeinschaft senden.
Seine Empfehlungen zu Fortentwicklung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie hat der RNE in einer Zwischenbilanz anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens zusammengefasst. Das Papier, das der Generalsekretär des Nachhaltigkeitsrates, Dr. Günther Bachmann, verfasst hat, dokumentiert außerdem den gesellschaftlichen und politischen Rahmen, in dem sich die Nachhaltigkeitsstrategie seit dem Jahr 2002 bewegt und beschreibt deren methodische und organisatorische Entwicklung.
Die Mitteilung finden Sie hier.Die nationale Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung ist am 17. April 2012 zehn Jahre alt geworden. Die Bundesregierung beschreibt in der Strategie insgesamt 38 Ziele, die in der Summe wirtschaftlichen Wohlstand, eine soziale Balance und einen achtsamen Umgang mit Natur und Umwelt in Einklang bringen sollen. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), der die Umsetzung und Weiterentwicklung der Strategie seit deren Einsetzung kritisch begleitet, hat aus diesem Anlass Bilanz gezogen: Nicht alles sei gut, aber vieles besser geworden.
„In zehn Jahren hat sich mehr verändert, als oft wahrgenommen wird“, sagt Marlehn Thieme, die Vorsitzende des Beratungsgremiums der Bundesregierung. Das reiche zwar noch nicht für den von der Politik angestrebten Übergang in eine Ressourcen sparende und klimaneutrale Gesellschaft. Aber das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung sei als „Wert in der Gesellschaft erkannt und akzeptiert“. Und das sei ein großer Fortschritt. Sichtbar werde das etwa am steigenden Absatz von fair gehandelten oder ökologisch hergestellten Produkten, an der wachsenden Nachfrage nach Ökostrom oder dem Vertrauensvorschuss, den nachhaltig wirtschaftende Unternehmen genössen.
Viele Unternehmen nähmen das Leitbild ernst und profitierten davon: „Die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens kann nicht trotz, sondern gerade wegen einer nachhaltigen Entwicklung erfolgreich sein“. Das bewiesen zahlreiche Unternehmen jeder Größe und Branche, von denen viele ihre Nachhaltigkeitsleistung auch in eigenen Berichten dokumentierten. Ein weiterer Fortschritt sei, dass das Thema „nachhaltiges Wirtschaften“ in der Anfang des Jahres von der Bundesregierung zum vierten Mal seit 2002 fortgeschriebenen Nachhaltigkeitsstrategie Einzug gehalten hat.
Bei der Hälfte ihrer 38 Nachhaltigkeitsziele ist die Bundesregierung inzwischen auf gutem Kurs. Das zeigt der jüngste Indikatorenbericht zur nachhaltigen Entwicklung, den das Statistische Bundesamt im Februar vorgelegt hat. Ihre Verpflichtungen aus dem Kyoto-Klimaschutzprotokoll hat die Bundesergierung demnach übererfüllt. Gut läuft auch der Ausbau erneuerbarer Energien. Schlechter steht es indes um viele Umweltziele: Die Artenvielfalt schwindet. Der Flächenanteil des Öko-Landbaus, den die Bundesregierung auf 20 Prozent steigern will, liegt bei gerade einmal 5,9 Prozent. Und auch beim effizienten Einsatz von Energie und Rohstoffen hinkt die Politik ihren Zielen hinterher.
Von der Bundesregierung erwartet Thieme künftig eine stärkere Steuerung in Richtung Nachhaltigkeit, etwa bei der öffentlichen Beschaffung. Denkbar sei zum Beispiel die Anwendung des Deutschen Nachhaltigkeitskodex DNK in Bundesunternehmen. Mit dem vom RNE initiierten Kodex wird die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen und Organisationen transparent mess- und vergleichbar. Thieme schlägt außerdem vor, dass der Deutsche Bundestag bei der Verabschiedung des Bundeshaushaltes künftig einen Bericht über dessen Nachhaltigkeit verlangt. Damit würde die Bundespolitik mit vielen Konzernen gleichziehen, die seit Langem eigene Nachhaltigkeitsberichte vorlegen.
Auch an anderen Stellen sollte die Nachhaltigkeitsstrategie nach Einschätzung des RNE weiterentwickelt werden. Wichtig sei es, darin die europäische und globale Dimension der Nachhaltigkeit zu stärken. Wege in die „grüne“ Weltwirtschaft etwa müssten global verhandelt werden. Deutschland könne dazu auf der anstehenden Weltkonferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung, die diesen Juni in Rio de Janeiro stattfindet („Rio+20“), wichtige Beiträge leisten. Thieme fände es daher gut, wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel persönlich an der Konferenz teilnimmt. Damit, so die Ratsvorsitzende, würde Deutschland ein deutliches und nach vorne gerichtetes Signal an die Weltgemeinschaft senden.
Seine Empfehlungen zu Fortentwicklung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie hat der RNE in einer Zwischenbilanz anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens zusammengefasst. Das Papier, das der Generalsekretär des Nachhaltigkeitsrates, Dr. Günther Bachmann, verfasst hat, dokumentiert außerdem den gesellschaftlichen und politischen Rahmen, in dem sich die Nachhaltigkeitsstrategie seit dem Jahr 2002 bewegt und beschreibt deren methodische und organisatorische Entwicklung.
Die Mitteilung finden Sie hier.