Für ihre herausragenden Energiesparerfolge, Anstrengungen für den Klimaschutz und vorbildliche Projekte hat die Stadt Bonn gestern Abend (Donnerstag, 13. Oktober) zum zweiten Mal den European Energy Award (EEA) in Gold verliehen bekommen In Wuppertal vergab Klimaschutzminister Johannes Remmel den Preis an Bonn und 13 weitere Städte und Gemeinden aus NRW und eine Kommune aus Bayern. „Die Städte und Gemeinden leben die beschleunigte Energiewende mit ihren Bürgerinnen und Bürgern. Sie sind Vorbilder für den Klimaschutz und entlasten ganz nebenbei ihre Haushaltskassen“, sagte Minister Remmel. Die Verleihung war Teil des Kongresses „Energie in Kommunen“ der Energieagentur.NRW mit fast 350 Teilnehmern.
Stadt Bonn ist „Langstreckenläufer“ in der Disziplin Klimaschutz
Nach 2008 bekommt Bonn nun zum zweiten Mal den EEA in Gold. Bereits 2004 hatte die Stadt Bonn für ihr gutes Abschneiden im Klimaschutz den Europäischen Solarpreis und den EEA in Silber verliehen bekommen. Damit ist die Stadt Bonn zum „Langstreckenläufer“ in der Disziplin Klimaschutz geworden. „Der EEA hat gehalten, was wir uns von ihm versprochen haben“, sagte Umweltdezernent Rüdiger Wagner, der den Preis in Wuppertal gemeinsam mit dem städtischen Energieteam in Empfang nahm. „Wir haben eine Systematisierung und ein regelmäßiges Controlling unserer Klimaschutzaktivitäten, bekommen Hinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten und haben eine verstärke institutionalisierte Zusammenarbeit der beteiligten Fachämter auf Arbeitsebene etabliert – in Form des Energieteams“, sagt er. Nicht zuletzt bedeute die Auszeichnung auch eine bessere Außenwahrnehmung der Klimaschutzaktivitäten und –erfolge der Stadt Bonn. Ausschlaggebende Kriterien für die Gold-Auszeichnung waren die Reduzierung von 195 000 Tonnen CO2 pro Jahr durch den Umbau des Heizkraftwerk-Nord zum Gas- und Dampf-Kraftwerk, ein CO2-Monitoringsystems, ein Solardachkataster und den Start der Bonner Energie Agentur.
Neben Bonn wurden folgende Städte ebenfalls mit dem EEA in Gold ausgezeichnet: Aachen, Ascha, Bocholt, Senden und Willich. Den EEA erhielten: Ahlen, Dortmund, Emmerich, Extertal, Herzebrock-Clarholz, Lippstadt, Lohmar, Steinheim, Warendorf. Den Sonderpreis für zehnjährige Teilnahme erhielten: Wuppertal, Solingen, Bielefeld und Lörrach.
Vor der Ehrung wurde das zehnjährige Bestehen des European Energy Awards mit Gästen aus ganz Europa gefeiert. 230 Kommunen in ganz Deutschland nehmen am EEA teil, davon sind 103 Kommunen und sechs Kreisverwaltungen aus Nordrhein-Westfalen. „Die Städte und Gemeinden in NRW sind auf dem Weg der beschleunigten Energiewende. Damit sind sie Vorbilder für Kommunen in ganz Deutschland. Wir in NRW fördern die Teilnahme am EEA nicht ohne Grund mit bis zu neunzig Prozent – und die umgesetzten Projekte können sich sehen lassen“, so der Minister.
Bei 75 Prozent der möglichen Punkte wird der Award in Gold verliehen
„Der European Energy Award ist zum einen ein Preis für Kommunen und Kreisverwaltungen, zum anderen ist er ein Instrument, mit dem eine Gemeinde nahezu alle Prozesse im kommunalen Energiebereich analysieren, steuern und kontrollieren kann,“ erläuterte Lothar Schneider, Geschäftsführer der Energieagentur.NRW. Sie organisiert im Auftrag des Klimaschutzministeriums das Verfahren für den EEA. Dabei werden alle Maßnahmen, die eine Kommune umsetzt, bilanziert und in einem Punktesystem bewertet. In einem zweiten Schritt werden aus dieser Analyse mögliche neue Maßnahmen geplant, die kurz- bis mittelfristig umgesetzt werden sollen. Durch diesen kontinuierlichen Prozess optimiert die Kommune ihre energierelevanten Prozesse. Erzielt eine Kommune die Hälfte der möglichen Punkte, dann wird sie mit dem Award ausgezeichnet, bei 75 Prozent der möglichen Punkte wird der Award in Gold verliehen. In NRW wird das Ergebnis vom TÜV zertifiziert.
NRW hat sich ehrgeizige Klimaschutzziele gesetzt: Die Gesamtsumme der Treibhausgasemissionen in Nordrhein-Westfalen soll bis zum Jahr 2020 um mindestens 25 Prozent und bis zum Jahr 2050 um mindestens 80 Prozent im Vergleich zu den Gesamtemissionen des Jahres 1990 verringert werden. „Wir wollen die beschleunigte Energiewende in Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern umsetzen, das geht nur über die Kommunen. Ich gratuliere daher allen ausgezeichneten Städten und Gemeinden herzlich. Sie sind Vorbilder für gelebten Klimaschutz“, sagte Remmel.
Hintergrund: Beispiele für die Klimaschutzaktivitäten der Stadt Bonn
Im Rahmen des Aktionsprogramms Klimaschutz ist unter anderem im Bereich der Energieeffizienz der Umbau des Heizkraftwerkes Nord zum Gas- und Dampf-Kraftwerk zu nennen. Allein diese Maßnahme wird zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen in der Größenordnung von 195 000 Tonnen pro Jahr führen. Um den Energieverbrauch von Neubauten zu senken, wird der Verkauf städtischer Grundstücke und die Erstellung vorhabenbezogener Bebauungspläne grundsätzlich an den Standard KfW Effizienzhaus 55EnEV2009 gekoppelt. Mit der Gründung der Bonner Energie Agentur soll die Sanierungsrate im Altbaubestand gesteigert werden – allein hier betragen die energiebedingten CO2-Emissionen um die 40 Prozent.
Im Rahmen der Energiewende spielen neben der Erhöhung der Energieeffizienz die regenerativen Energien eine zentrale Rolle. Zur Forcierung hat Bonn im März 2010 ein Solardachkataster ins Netz gestellt und unterstützt die Installation solarthermischer Anlagen mit einem eigenen Förderprogramm.
Neben Maßnahmen zur Vermeidung klimarelevanter Emissionen stellt sich die Stadt Bonn auch den Herausforderungen des sich schon jetzt abzeichnenden Klimawandels. Das aus Klimamodellen für Bonn abgeleitete Szenario eines Klimas wie in Mailand für die Dekade 2050-2060 war die Grundlage für einen Prozess der Erarbeitung einer Anpassungsstrategie unter Beteiligung der Politik.
Zieht man eine aktuelle Bilanz der CO2-Emissionen, so liegen die pro Kopf Emissionen in Bonn heute um 13% unter denen des Referenzjahres 1990. Mit den bereits beschlossenen und begonnenen Maßnahmen wird eine Reduktion der CO2-Emissionen um 20% erwartet. Die Politik hat die Verwaltung beauftragt in einem Masterplan Klimaschutz aber noch weitergehende Reduktionspotenziale zu untersuchen.
Video von der Preisverleihung in WuppertalFür ihre herausragenden Energiesparerfolge, Anstrengungen für den Klimaschutz und vorbildliche Projekte hat die Stadt Bonn gestern Abend (Donnerstag, 13. Oktober) zum zweiten Mal den European Energy Award (EEA) in Gold verliehen bekommen In Wuppertal vergab Klimaschutzminister Johannes Remmel den Preis an Bonn und 13 weitere Städte und Gemeinden aus NRW und eine Kommune aus Bayern. „Die Städte und Gemeinden leben die beschleunigte Energiewende mit ihren Bürgerinnen und Bürgern. Sie sind Vorbilder für den Klimaschutz und entlasten ganz nebenbei ihre Haushaltskassen“, sagte Minister Remmel. Die Verleihung war Teil des Kongresses „Energie in Kommunen“ der Energieagentur.NRW mit fast 350 Teilnehmern.
Stadt Bonn ist „Langstreckenläufer“ in der Disziplin Klimaschutz
Nach 2008 bekommt Bonn nun zum zweiten Mal den EEA in Gold. Bereits 2004 hatte die Stadt Bonn für ihr gutes Abschneiden im Klimaschutz den Europäischen Solarpreis und den EEA in Silber verliehen bekommen. Damit ist die Stadt Bonn zum „Langstreckenläufer“ in der Disziplin Klimaschutz geworden. „Der EEA hat gehalten, was wir uns von ihm versprochen haben“, sagte Umweltdezernent Rüdiger Wagner, der den Preis in Wuppertal gemeinsam mit dem städtischen Energieteam in Empfang nahm. „Wir haben eine Systematisierung und ein regelmäßiges Controlling unserer Klimaschutzaktivitäten, bekommen Hinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten und haben eine verstärke institutionalisierte Zusammenarbeit der beteiligten Fachämter auf Arbeitsebene etabliert – in Form des Energieteams“, sagt er. Nicht zuletzt bedeute die Auszeichnung auch eine bessere Außenwahrnehmung der Klimaschutzaktivitäten und –erfolge der Stadt Bonn. Ausschlaggebende Kriterien für die Gold-Auszeichnung waren die Reduzierung von 195 000 Tonnen CO2 pro Jahr durch den Umbau des Heizkraftwerk-Nord zum Gas- und Dampf-Kraftwerk, ein CO2-Monitoringsystems, ein Solardachkataster und den Start der Bonner Energie Agentur.
Neben Bonn wurden folgende Städte ebenfalls mit dem EEA in Gold ausgezeichnet: Aachen, Ascha, Bocholt, Senden und Willich. Den EEA erhielten: Ahlen, Dortmund, Emmerich, Extertal, Herzebrock-Clarholz, Lippstadt, Lohmar, Steinheim, Warendorf. Den Sonderpreis für zehnjährige Teilnahme erhielten: Wuppertal, Solingen, Bielefeld und Lörrach.
Vor der Ehrung wurde das zehnjährige Bestehen des European Energy Awards mit Gästen aus ganz Europa gefeiert. 230 Kommunen in ganz Deutschland nehmen am EEA teil, davon sind 103 Kommunen und sechs Kreisverwaltungen aus Nordrhein-Westfalen. „Die Städte und Gemeinden in NRW sind auf dem Weg der beschleunigten Energiewende. Damit sind sie Vorbilder für Kommunen in ganz Deutschland. Wir in NRW fördern die Teilnahme am EEA nicht ohne Grund mit bis zu neunzig Prozent – und die umgesetzten Projekte können sich sehen lassen“, so der Minister.
Bei 75 Prozent der möglichen Punkte wird der Award in Gold verliehen
„Der European Energy Award ist zum einen ein Preis für Kommunen und Kreisverwaltungen, zum anderen ist er ein Instrument, mit dem eine Gemeinde nahezu alle Prozesse im kommunalen Energiebereich analysieren, steuern und kontrollieren kann,“ erläuterte Lothar Schneider, Geschäftsführer der Energieagentur.NRW. Sie organisiert im Auftrag des Klimaschutzministeriums das Verfahren für den EEA. Dabei werden alle Maßnahmen, die eine Kommune umsetzt, bilanziert und in einem Punktesystem bewertet. In einem zweiten Schritt werden aus dieser Analyse mögliche neue Maßnahmen geplant, die kurz- bis mittelfristig umgesetzt werden sollen. Durch diesen kontinuierlichen Prozess optimiert die Kommune ihre energierelevanten Prozesse. Erzielt eine Kommune die Hälfte der möglichen Punkte, dann wird sie mit dem Award ausgezeichnet, bei 75 Prozent der möglichen Punkte wird der Award in Gold verliehen. In NRW wird das Ergebnis vom TÜV zertifiziert.
NRW hat sich ehrgeizige Klimaschutzziele gesetzt: Die Gesamtsumme der Treibhausgasemissionen in Nordrhein-Westfalen soll bis zum Jahr 2020 um mindestens 25 Prozent und bis zum Jahr 2050 um mindestens 80 Prozent im Vergleich zu den Gesamtemissionen des Jahres 1990 verringert werden. „Wir wollen die beschleunigte Energiewende in Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern umsetzen, das geht nur über die Kommunen. Ich gratuliere daher allen ausgezeichneten Städten und Gemeinden herzlich. Sie sind Vorbilder für gelebten Klimaschutz“, sagte Remmel.
Hintergrund: Beispiele für die Klimaschutzaktivitäten der Stadt Bonn
Im Rahmen des Aktionsprogramms Klimaschutz ist unter anderem im Bereich der Energieeffizienz der Umbau des Heizkraftwerkes Nord zum Gas- und Dampf-Kraftwerk zu nennen. Allein diese Maßnahme wird zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen in der Größenordnung von 195 000 Tonnen pro Jahr führen. Um den Energieverbrauch von Neubauten zu senken, wird der Verkauf städtischer Grundstücke und die Erstellung vorhabenbezogener Bebauungspläne grundsätzlich an den Standard KfW Effizienzhaus 55EnEV2009 gekoppelt. Mit der Gründung der Bonner Energie Agentur soll die Sanierungsrate im Altbaubestand gesteigert werden – allein hier betragen die energiebedingten CO2-Emissionen um die 40 Prozent.
Im Rahmen der Energiewende spielen neben der Erhöhung der Energieeffizienz die regenerativen Energien eine zentrale Rolle. Zur Forcierung hat Bonn im März 2010 ein Solardachkataster ins Netz gestellt und unterstützt die Installation solarthermischer Anlagen mit einem eigenen Förderprogramm.
Neben Maßnahmen zur Vermeidung klimarelevanter Emissionen stellt sich die Stadt Bonn auch den Herausforderungen des sich schon jetzt abzeichnenden Klimawandels. Das aus Klimamodellen für Bonn abgeleitete Szenario eines Klimas wie in Mailand für die Dekade 2050-2060 war die Grundlage für einen Prozess der Erarbeitung einer Anpassungsstrategie unter Beteiligung der Politik.
Zieht man eine aktuelle Bilanz der CO2-Emissionen, so liegen die pro Kopf Emissionen in Bonn heute um 13% unter denen des Referenzjahres 1990. Mit den bereits beschlossenen und begonnenen Maßnahmen wird eine Reduktion der CO2-Emissionen um 20% erwartet. Die Politik hat die Verwaltung beauftragt in einem Masterplan Klimaschutz aber noch weitergehende Reduktionspotenziale zu untersuchen.