Unter großem Zeitdruck müssen in den kommenden Dekaden die Basisstrukturen der Weltwirtschaft (das Energiesystem, die dynamisch wachsenden urbanen Räume, die Landnutzungssysteme) in Richtung Nachhaltigkeit verändert werden. Technologische Veränderungen, Lebenstilfragen, Gerechigkeitsanforderungen in und zwischen Nationen sowie zwischen heutigen und zukünftigen Generation, neue Formen internationaler Kooperation stehen auf der Tagesordnung. Ohne eine aktive Beteiligung vieler zivilgesellschaftlicher Akteure und die Entstehung eines gesellschaftlichen Konsenses für die Nachhaltigkeitstransformation kann dieser Prozess nicht gelingen.
Das Konzept des Gesellschaftsvertrages greift diese Herausforderung auf. In einer solchen gedachten Übereinkunft verpflichten sich Individuen und zivilgesellschaftliche Organisationen, Staaten und Staatengemeinschaften, Unternehmen und Wissenschaft, gemeinsame Verantwortung für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen zu übernehmen, indem sie Vereinbarungen zum Erhalt globaler Gemeinschaftsgüter treffen. Der “Gesellschaftsvertrag” ist ein Konzept der neuzeitlichen Philosophie, das von so unterschiedlichen Autoren wie John Locke, Jean-Jacques Rousseau, Immanuel Kant und Ralf Dahrendorf entwickelt bzw. weiterentwickelt wurde.
Alle eint die Idee, dass gesellschaftlicher Wandel auf eine Bürgergesellschaft angewiesen ist, die bei allen Interessenunterschieden dazu in der Lage ist, Übereinstimmungen über die Grundfesten ihrer politischen Ordnung herzustellen. Grundfreiheiten, Menschenrechte, Demokratie, sozialer Ausgleich gehören zu den Grundfesten der europäischen Gesellschaften. Die Einsicht in die Grenzen des Erdsystems und die Orientierung auf Nachhaltigkeit in nationalen Ökonomien und in der Weltwirtschaft müssen als unhintergehbare Grundsätze unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnungen hinzukommen – sonst kann die Große grüne Transformation nicht gelingen.
Professor Dr. Dirk Messner ist Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik in Bonn
Zwischenruf
Unter großem Zeitdruck müssen in den kommenden Dekaden die Basisstrukturen der Weltwirtschaft (das Energiesystem, die dynamisch wachsenden urbanen Räume, die Landnutzungssysteme) in Richtung Nachhaltigkeit verändert werden. Technologische Veränderungen, Lebenstilfragen, Gerechigkeitsanforderungen in und zwischen Nationen sowie zwischen heutigen und zukünftigen Generation, neue Formen internationaler Kooperation stehen auf der Tagesordnung. Ohne eine aktive Beteiligung vieler zivilgesellschaftlicher Akteure und die Entstehung eines gesellschaftlichen Konsenses für die Nachhaltigkeitstransformation kann dieser Prozess nicht gelingen.
Das Konzept des Gesellschaftsvertrages greift diese Herausforderung auf. In einer solchen gedachten Übereinkunft verpflichten sich Individuen und zivilgesellschaftliche Organisationen, Staaten und Staatengemeinschaften, Unternehmen und Wissenschaft, gemeinsame Verantwortung für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen zu übernehmen, indem sie Vereinbarungen zum Erhalt globaler Gemeinschaftsgüter treffen. Der “Gesellschaftsvertrag” ist ein Konzept der neuzeitlichen Philosophie, das von so unterschiedlichen Autoren wie John Locke, Jean-Jacques Rousseau, Immanuel Kant und Ralf Dahrendorf entwickelt bzw. weiterentwickelt wurde.
Alle eint die Idee, dass gesellschaftlicher Wandel auf eine Bürgergesellschaft angewiesen ist, die bei allen Interessenunterschieden dazu in der Lage ist, Übereinstimmungen über die Grundfesten ihrer politischen Ordnung herzustellen. Grundfreiheiten, Menschenrechte, Demokratie, sozialer Ausgleich gehören zu den Grundfesten der europäischen Gesellschaften. Die Einsicht in die Grenzen des Erdsystems und die Orientierung auf Nachhaltigkeit in nationalen Ökonomien und in der Weltwirtschaft müssen als unhintergehbare Grundsätze unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnungen hinzukommen – sonst kann die Große grüne Transformation nicht gelingen.
Professor Dr. Dirk Messner ist Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik in Bonn