Die Welthungerhilfe begrüßt die Ministererklärung des G20 Agrarministertreffens als wichtiges Dokument für die Verbesserung der Welternährung, hält den darin enthaltenen Aktionsplan in der jetzt bekannt gewordenen Form aber für nicht ausreichend, um nachhaltig und effektiv den Hunger zu bekämpfen. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner nimmt auf Einladung der amtierenden französischen Präsidentschaft heute und morgen in Paris an der historisch ersten Agrarministerkonferenz der G20-Staatengruppe teil. Die Agrarminister wollen in Paris einen „Aktionsplan“ beschließen und ihn mit ersten Umsetzungsschritten den G20-Staats- und Regierungschefs auf ihrem Gipfel im November 2011 in Cannes vorlegen.
Dazu gibt Wolfgang Jamann, Vorstandsvorsitzender der Welthungerhilfe, folgende Stellungnahme ab:
„Seit einiger Zeit beobachten wir mit Sorge die immer neuen Preisblasen bei Lebensmitteln. Die große Mehrheit der Kleinbauern produziert nicht genug für den eigenen Bedarf, sie müssen Nahrungsmittel zukaufen. Während in Deutschland pro Haushalt rund 13 Prozent des monatlich verfügbaren Einkommens für Lebensmittel ausgegeben wird, müssen Familien in Entwicklungsländern bis zu 70 Prozent ihres Einkommens für Grundnahrungsmittel aufbringen. Die tägliche Mahlzeit wird immer mehr zum Luxusgut.“
„Positiv ist, dass ein Informationssystem über die Preisentwicklung auf den Agrarmärkten geschaffen werden soll, dass strategische Nahrungsmittelreserven sowie eine schnelle Eingreiftruppe für akute Krisen geplant werden. Doch die Zielsetzung greift zu kurz: Es sollte nicht in erster Linie darum gehen, für den globalen Markt zu produzieren – es ist offensichtlich mehr als genug vorhanden, wenn in den reichen Ländern so viel Nahrungsmittel weggeworfen werden, wie in ganz Sub-Sahara produziert wird. Oberstes Ziel muss es sein, Millionen Menschen vom Hunger zu befreien. Dazu ist es erforderlich, die Produktivität von Kleinerzeugern zu fördern (durch Bewässerung, verbessertes und standortgerechtes Saatgut, Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit), damit sie Überschüsse produzieren können, und damit auch das Angebot auf den lokalen Märkten zu erschwinglichen Preisen erhöht wird.“Die Welthungerhilfe begrüßt die Ministererklärung des G20 Agrarministertreffens als wichtiges Dokument für die Verbesserung der Welternährung, hält den darin enthaltenen Aktionsplan in der jetzt bekannt gewordenen Form aber für nicht ausreichend, um nachhaltig und effektiv den Hunger zu bekämpfen. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner nimmt auf Einladung der amtierenden französischen Präsidentschaft heute und morgen in Paris an der historisch ersten Agrarministerkonferenz der G20-Staatengruppe teil. Die Agrarminister wollen in Paris einen „Aktionsplan“ beschließen und ihn mit ersten Umsetzungsschritten den G20-Staats- und Regierungschefs auf ihrem Gipfel im November 2011 in Cannes vorlegen.
Dazu gibt Wolfgang Jamann, Vorstandsvorsitzender der Welthungerhilfe, folgende Stellungnahme ab:
„Seit einiger Zeit beobachten wir mit Sorge die immer neuen Preisblasen bei Lebensmitteln. Die große Mehrheit der Kleinbauern produziert nicht genug für den eigenen Bedarf, sie müssen Nahrungsmittel zukaufen. Während in Deutschland pro Haushalt rund 13 Prozent des monatlich verfügbaren Einkommens für Lebensmittel ausgegeben wird, müssen Familien in Entwicklungsländern bis zu 70 Prozent ihres Einkommens für Grundnahrungsmittel aufbringen. Die tägliche Mahlzeit wird immer mehr zum Luxusgut.“
„Positiv ist, dass ein Informationssystem über die Preisentwicklung auf den Agrarmärkten geschaffen werden soll, dass strategische Nahrungsmittelreserven sowie eine schnelle Eingreiftruppe für akute Krisen geplant werden. Doch die Zielsetzung greift zu kurz: Es sollte nicht in erster Linie darum gehen, für den globalen Markt zu produzieren – es ist offensichtlich mehr als genug vorhanden, wenn in den reichen Ländern so viel Nahrungsmittel weggeworfen werden, wie in ganz Sub-Sahara produziert wird. Oberstes Ziel muss es sein, Millionen Menschen vom Hunger zu befreien. Dazu ist es erforderlich, die Produktivität von Kleinerzeugern zu fördern (durch Bewässerung, verbessertes und standortgerechtes Saatgut, Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit), damit sie Überschüsse produzieren können, und damit auch das Angebot auf den lokalen Märkten zu erschwinglichen Preisen erhöht wird.“